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Branchen | Indonesien | Druck-, Verlagserzeugnisse

Verpackungsbranche ist Treiber für Drucktechnik

Moderne Konsumformen bestimmen die Nachfrage nach Drucktechnik. Der Verlagsdruck hingegen befindet sich im Zuge der Digitalisierung im Niedergang (Stand: Mai 2022).

Von Frank Malerius | Jakarta

  • Druckgewerbe

    In Indonesien ist der Markt für Offset-Druckmaschinen 2021 weiter eingebrochen. Gegenüber dem schrumpfenden Verlagsdruck gewinnt der Verpackungsdruck Bedeutung (Stand: Mai 2022).

    Markttrends: Druckbranche wächst

    Die Größe der indonesischen Druckindustrie zuverlässig zu bestimmen, ist schwierig. Systematische Zahlen sind nicht verfügbar, und auch die Branchenverbände bieten kaum Informationen. Wichtigste Interessenvertretungen sind die Indonesian Packaging Federation (IPF) und die Vereinigung der Printmedien (Persatuan Perusahan Grafika Indonesia – PPGI). Die Angaben internationaler Quellen zur Marktgröße unterscheiden sich deutlich voneinander und dürften nur auf groben Hochrechnungen auf Basis des Wirtschaftswachstums beruhen.

    Die letztverfügbaren Zahlen des Statistikamtes BPS zur Größe der Druckbranche (inklusive der Reproduktionsmedien) datieren aus dem Jahr 2018. Demnach gab es rund 865 größere und mittlere Branchenunternehmen mit zusammen 64.000 Angestellten und einem Umsatz von umgerechnet 3,7 Milliarden US-Dollar (US$). Dazu kamen 4.700 kleinere Firmen mit 40.000 Beschäftigten sowie 33.000 Kleinstunternehmen mit 74.000 Beschäftigen. Deren gemeinsamer Umsatz wird mit etwa 730 Millionen US$ angegeben. Es bleibt offen, auf welche Drucksektoren sich diese Erlöse verteilen.

    Die Marktanalysten von Global Data erwarteten Ende 2020 ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Verpackungsmarktes zwischen 2019 und 2024 von 2,4 Prozent (bezogen auf die Anzahl der Verpackungseinheiten). Das stärkste Wachstum entfällt demnach auf flexible Verpackungen mit einem Plus von 4,2 Prozent.

    Den besten Eindruck über den Stand der Branche bieten Messen. Die größeren Player des Landes treffen sich alle zwei Jahre auf der Indoprintpackplas (Indonesian International Plastics, Processing, Packaging and Printing Exhibition) in Jakarta. Sie vereint die Einzelmessen Indoprint, Indoplas und Indopack. Ihr Schwerpunkt ist der Verpackungsdruck. Zur letzten Veranstaltung im September 2018 kamen nach offiziellen Angaben 360 Austeller aus 21 Ländern. Die Besucherzahl wurde mit knapp 25.000 angegeben. Im Coronajahr 2020 fiel sie aus. Die nächste Indoprintpackplas soll vom 31. August bis 3. September 2022 stattfinden. Die jährliche Allprint Indonesia ist vor allem auf die Produktion von Printmedien via Offset- und Digitaldruck sowie die Weiterverarbeitung ausgerichtet. Als nächster Termin ist der 12. bis 15. Oktober 2022 vorgesehen. Zur letzten Allprint im Oktober/November 2019 kamen laut Veranstalter 200 Aussteller mit ausländischen Vertretern vor allem aus Asien sowie 24.000 Besucher.

    Die wenigen Schätzungen über die Größe des Printmarktes sind vage. Eine internationale Studie prognostiziert für 2022 ein Volumen von 12,5 Milliarden US-US$. Zwei Drittel davon entfallen demnach auf den Verpackungs- und ein Drittel auf den Verlagsdruck. Dieses Verhältnis dürfte sich immer weiter hin zum Verpackungsdruck verschieben. 

    Der Inselstaat ist mit seinen 270 Millionen Einwohnern der größte Druckmarkt Südostasiens mit einem Anteil von schätzungsweise etwa 30 Prozent. Die Wirtschaft dürfte nach der Krise wieder zu einer jährlichen Wachstumsrate von 5 Prozent zurückfinden. In ähnlichem Umfang könnte auch die Druckbranche wachsen.

    Die Druckbranche hat ein breites Angebotsspektrum. Alle modernen Verfahren sind laut Branchenbeobachtern im Land verfügbar – auch der 3D-Druck, wenngleich nur in kleinem Umfang. Im Vergleich mit den benachbarten ASEAN-Ländern gilt der Sektor nach Angaben von Marktteilnehmern als wettbewerbsfähig. Einige Unternehmen bearbeiten Großaufträge aus den USA. Laut internationalem Druckverband APtech hat der Handelskonflikt zwischen den USA und China sogar einige US-Firmen dazu bewegt, Druckaufträge von China nach Indonesien zu verlagern.

    Verpackungsdruck und Etiketten: Krise und Krieg lassen Lieferketten reißen

    Es gibt keine Aufstellung darüber, wie viele Verpackungshersteller es im Land gibt. Zahlenmäßig dominieren kleine und Kleinstbetriebe, die noch viel Handarbeit leisten. Der größte Marktanteil dürfte aber längst auf die großen Konsumgüterproduzenten und deren Lieferanten entfallen. Wichtigste Sparte ist die Nahrungsmittelverarbeitung, die knapp ein Drittel der verarbeitenden Industrie des Archipels stellt. Sie wird durch hochtechnisierte Großunternehmen wie Indofood, Wings, Mayora oder GarudaFood repräsentiert. Außerdem sind westliche Branchenkonzerne wie Nestlé, Danone, Heinz und Unilever vor Ort vertreten.

    Indonesien gilt als weltgrößter Markt für Standbodenbeutel, der wichtigsten Verpackungsart für aus Palmöl gewonnenes Speiseöl. Milliarden von ihnen werden pro Jahr produziert und bedruckt. In der Verpackungsbranche wird berichtet, dass gerissene Lieferketten bestimmte Beschichtungsfilme für die längere Haltbarkeit von Speiseöl dramatisch verknappt haben. Außerdem fehlt durch den Krieg in der Ukraine russisches Kraftpapier, das im Land zur Herstellung von Zementsäcken benötigt wird. 

    Größe des indonesischen Verpackungsmarktes (in Milliarden US-Dollar)

    Jahr

    Wert

    2014

    6,2

    2016

    7,0

    2018

    7,7

    2020 *)

    9,6

    *) PrognoseQuelle: Indonesian Packaging Federation (IPF), 2019

    Verpackungen spielen aber auch im Privatkonsum der statusgeprägten indonesischen Gesellschaft eine wichtige Rolle. Sie können gar nicht bunt und hochwertig genug sein. So ist der Markt für Beschichtungsdruck, etwa dem UV Coating, laut Branchenbeobachtern mittlerweile groß (wenn auch nicht in Zahlen bestimmbar) und dürfte weiter wachsen. Er wird beim Druck von Zeitschriften, Büchern, Verpackungen oder Etikettierung eingesetzt. Zubehör sowie Farben werden zumeist importiert. Laut Experten wird das sogenannte LED Coating mangels verfügbarer Materialien bisher wenig eingesetzt. Zudem soll demnach der Digitaldruck in Zukunft eine größere Rolle spielen.

    Trotz höherer Ansprüche an Verpackungen sind umweltschonende und recycelbare Materialien ein Zukunftstrend. Entsprechende Gesetze wurden auf den Weg gebracht. Denn Indonesien hat ein wachsendes Müllproblem, das an den Stränden des Inselstaates zunehmend sichtbar wird. Kreislaufsysteme aus Entsorgung, Wiederverwertung und gegebenenfalls Verbrennung sind mancherorts bereits im Einsatz oder in Erprobung. 

    Verpackungen nach Material in Indonesien (Anteile in Prozent)

    Material

    Anteil 2019

    Anteil 2024

    Flexible Stoffe

    40,2

    43,8

    Papier & Pappe

    36,4

    35,5

    Hartplastik

    17,6

    15,5

    Glas

    3,0

    2,7

    Hartmetall

    2,7

    2,5

    Quelle: Global Data, Dezember 2020

    Der Import schwächelt

    Die Druckbranche muss ihre Technologie praktisch komplett importieren, denn das Land stellt selbst keine her. Es existieren lediglich einige Anbieter von Hilfsprodukten wie Druckplatten, -farben und -chemikalien. Da die eigenen technologischen Fähigkeiten gering und das Bildung- und Ausbildungsniveau niedrig sind, wird sich an dieser Situation so bald nichts ändern.

    Indonesiens Einfuhren von Drucktechnik und -farben (in Millionen US-Dollar)

    Jahr

    Drucktechnik 1)

    darunter Offset-Maschinen 2)

    Druckfarben 3)

    2017

    1.224

    167,8

    165,7

    2018

    1.089

    146,4

    161,2

    2019

    979

    176,7

    177,5

    2020

    710

    129,3

    175,6

    2021

    798

    96,2

    128,9

    1) Druck- und Buchbindemaschinen (einschließlich Teile) der HSPos. 8440, 8442, 8443; 2) 8443.11 bis .19; 3) 3215.11 bis .19Quelle: UN Comtrade; 2021: BPS

    Die Einfuhr von Drucktechnik schrumpft, auch wenn es 2021 gegenüber dem Coronajahr 2020 ein leichtes Plus gab. Etwa drei Viertel aller Lieferungen entfielen 2021 auf Japan und China. Deutschland rangierte auf Rang 6 der Drucktechniklieferanten und gehört zu den vier großen Bezugsquellen von Offset-Druckmaschinen. Die anderen Hauptlieferanten von Offset-Druckmaschinen waren Japan, China und Frankreich. Jedoch können einzelne Großaufträge in diesem Bereich zu statistischen Ausschlägen führen.

    Zudem importiert der Archipel Druckfarben. Auch hier schrumpfte der Lieferwert 2021 beträchtlich. Der Archipel ist zwar technisch zu deren Herstellung für alle Druckverfahren in der Lage. Aber die Wirtschaftlichkeit entscheidet, ob lokal produziert oder aber eingeführt wird. Marktteilnehmer erwarten auch bei Druckfarben ein wachsendes Bewusstsein für Produktsicherheit. Internationale Hersteller könnten dabei auch unter steigenden Anforderungen lokal produzieren, lokale Anbieter werden aufholen. Entscheidend ist, ob der Markt höhere Preise akzeptiert.

    Indonesiens Einfuhren von Drucktechnik 2020 nach Lieferländern (in Millionen US-Dollar)

    Jahr

    Insgesamt 1)

    darunter Offset-Maschinen 2)

    Japan

    233,0

    26,8

    China

    214,3

    30,1

    Singapur

    64,9

    19,6

    Philippinen

    33,4

    1,5

    Thailand

    32,4

    0,8

    Vietnam

    23,3

    0,0

    Deutschland

    21,8

    16,2

    Malaysia

    16,3

    0,1

    Taiwan

    15,9

    9,7

    Schweiz

    12,2

    9,0

    1) Druck- und Buchbindemaschinen (einschließlich Teile) der HSPos. 8440, 8442, 8443; 2) 8443.11 bis .19Quelle: UN Comtrade

    Ein Grund für den jüngsten Importrückgang von Drucktechnik könnte die Schwäche der Rupiah sein, die die Preise für heimische Unternehmen in die Höhe getrieben hat. Denn zwischen 2017 und 2021 hat die Landeswährung gegenüber dem US-Dollar um durchschnittlich fast 10 Prozent an Wert verloren (in der Spitze waren es bis zu 20 Prozent). Und da indonesische Banken nur ungern Kredite an Privatfirmen vergeben, ist die Modernisierung des Maschinenparks vielerorts ein Kraftakt.

    Außerdem versuchen die Behörden immer wieder, Einfuhren zu behindern. In den Jahren 2018 und 2019 hatte Indonesien einen negativen Außenhandelssaldo. Das damit verbundene Gefühl, vom Ausland übervorteilt zu werden, schafft einen gesellschaftlichen Resonanzraum für Einfuhrbeschränkungen, den die Politik gerne bedient. Allerdings gab es 2020 und 2021 wieder große Außenhandelsüberschüsse.

    Rahmenbedingungen: Preisintensiver Markt

    Indonesien ist ein in vielerlei Hinsicht schwieriger Standort für Anbieter von Drucktechnologie, auch im Vergleich zu den anderen großen Märkten der ASEAN-Region. Denn das Umfeld ist ausgesprochen preisintensiv: Beim Flexidruck kommt die Konkurrenz überwiegend aus Japan und Italien, beim Offset- und Tiefdruck sind Japan und China die wichtigsten Lieferanten. Wer Erfolg haben will, muss einen umfangreichen After-Sales-Service anbieten, der allerdings gut kalkuliert sein sollte. Denn es kann mehrere Wochen dauern, bis Servicetechniker ins Land kommen dürfen - die Produktion steht derweil still. Der administrative Aufwand dafür ist enorm, denn es müssen Consultants eingeschaltet werden. Das entsprechende Prozedere kostet erhebliche Summen, berichten Marktteilnehmer.

    Darüber hinaus ist es ausgesprochen schwierig, heimisches Fachpersonal zu finden. Das gilt insbesondere für technische Bereiche, denn auch für sie gibt es keine Ausbildungswege. Ferner bereitet die Einfuhr Probleme. Manchmal öffnet der Zoll die Ladungen, um sie auf Gefahrengüter zu überprüfen. Die Lieferungen können bis zu zwei Wochen im Zoll liegen. Zudem gibt es Probleme beim Import von Ersatzteilen aus Eisen. Denn die Regierung will mit strengen Beschränkungen die Einfuhrschwemme von Eisen und Stahl aus China verhindern. Damit trifft sie aber auch immer wieder wichtige Lieferanten der heimischen Industrie.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Verlagsgewerbe

    Indonesiens Printverlage sind wirtschaftsschwach und leiden unter Auflagenschwund. Da sich junge Leser ausschließlich digital informieren, stirbt die Zeitung (Stand: Mai 2022).

    Markttrends: Weitere Geschäftsaufgaben stehen bevor

    Die Printbranche in Indonesien steht durch ihre Konkurrenz zu digitalen Nachrichten- und Unterhaltungskanälen unter enormem wirtschaftlichem Druck. Der Archipel hat im Vergleich zu den Nachbarländern der ASEAN zwar eine formell freie Printpresse. Die Verlage sind aber finanzschwach und oftmals Teil von Mischkonzernen, woraus sich inhaltliche Abhängigkeiten ergeben.

    Eine Tageszeitung kostet am Kiosk zwischen umgerechnet etwa 20 und 30 US-Dollar-Cent, ein Monatsabonnement gerade einmal um die 7 US-Dollar (US$). Das Geschäftsmodell beruht auf Anzeigen als weitaus größter Erlösquelle. Doch auch sie wandern in digitale Nachrichtenangebote ab. Da sich online noch keine Bezahlkultur etabliert hat, sind sie durch aggressive Werbeformate geprägt.

    Die Folge dieser Entwicklung: Auch in Indonesien steht – wie überall auf der Welt – das Sterben der gedruckten Tageszeitung bevor. Wöchentliche und monatliche Printmagazine dürften eine längere Lebensdauer haben, aber deren oftmals schlechte Papier- und Druckqualität ist Sinnbild ihrer ökonomischen Schwäche. Es gibt zwar tägliche Abonnement-Zustellungen, aber der größte Teil der Zeitungen wird als Einzelexemplar verkauft. Sie erscheinen zumeist in der Landessprache Bahasa Indonesia und werden vor allem in den Städten herausgegeben.

    Die Jakarta Post ist die einzige englischsprachige Tageszeitung. Sie hat ihren Umfang schrittweise auf nur noch zwölf Seiten verringert und bietet dabei bestenfalls drei Seiten mit eigenen Berichten. Ihre Auflage dürfte höchstens im unteren fünfstelligen Bereich liegen. Und ihr gedrucktes Erscheinen hängt wohl an der Freitags beiliegenden 30-seitigen China Daily. 

    Die Tempo-Mediengruppe hat ihre indonesische Tageszeitung Koran Tempo zum Jahreswechsel 2021 eingestellt, genauso wie ihr Wochenmagazin Tempo English. Auch anderswo gab es Geschäftsaufgaben. Viele weitere Produktionsstopps von Printzeitungen stehen in den kommenden Jahren bevor. 

    Branchenstruktur/Wettbewerb: Die Zukunft ist digital

    Für die indonesische Druckindustrie sind Zeitungen und Zeitschriften trotz rückläufiger Verkäufe nach wie vor ein wichtiger Absatzmarkt. Wie groß ihre Auflagen sind, weiß aber keiner genau, denn es gibt keine unabhängige Auflagenkontrolle. Daher tappen auch Anzeigenkunden im Dunkeln, wenn es um die Verbreitungszahlen geht.

    Der Presseverband schreibt von etwa 2.000 Printtiteln. Was sich genau dahinter verbirgt, ist allerdings unklar. Letztverfügbare Angaben von 2015 nennen eine Printauflage von knapp 9 Millionen Exemplaren, verteilt auf etwa 400 Tageszeitungstitel, rund 200 sogenannte Tabloids, circa 200 Wochenzeitungen und 400 Magazintitel. Alle Segmente verzeichneten demnach schon damals Auflagenverluste. Heute ist die Auflage deutlich geringer.

    Die Anzahl der Zeitungskäufer ist - gemessen an der Bevölkerungsanzahl - weitaus geringer als in westlichen Ländern. Dafür dürfte ein Exemplar von durchschnittlich mehr Personen gelesen werden. Obwohl der Wohlstand im Land wächst, berichtet die Druckbranche vom Schrumpfen der Printauflagen. Denn junge Leute lesen fast ausschließlich digital. Zeitungslesen als habituelle Handlung praktiziert nur ein kleiner und älterer Teil der Bevölkerung.

    Indonesier lesen kaum Bücher. Zwar dürfte der Buchmarkt leicht zulegen, bleibt aber dennoch klein. Selbst in Mittel- und Oberschichtshaushalten sind jenseits des Korans nur selten Bücher zu finden. Aufgrund der mangelnden Lesetradition haben sich auch E-Reader bisher nicht durchgesetzt. Klassische Buchläden gibt es nur wenige. Einige Ketten betreiben in größeren Shoppingmalls einen kombinierten Verkauf von Büchern und Zeitschriften, gegebenenfalls zusammen mit Elektrogeräten.

    Dort bestimmen vor allem Ratgeber und Lifestyle-Bücher sowie bebilderte Hochglanzbände über Themen wie Reisen, Architektur oder Kochen das Segment – so wie man sie aus den Presseshops internationaler Flughäfen kennt. Eine wichtige Domäne bilden einfach gestaltete Lernmaterialien, auf die – zusammen mit Schulbüchern – ein erheblicher Anteil des Buchdruckvolumens entfällt. Das Angebot an Romanen ist dagegen verschwindend klein.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Werbung

    Indonesiens Werbeausgaben steigen im Gleichschritt mit dem Wirtschaftswachstum. Gedruckte Werbekanäle verlieren an Bedeutung (Stand: Mai 2022).

    Markttrends: Digitale Werbeausgaben legen zu

    Die dauerhaften und hohen Wirtschaftswachstumsraten Indonesiens beflügeln den Optimismus und damit die Kauflust der Menschen. Der private Konsum trägt mehr als die Hälfte zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei. Befeuert wird er durch Werbung, die im öffentlichen Leben omnipräsent ist. Die Druckmedien sind in besonderem Maße von ihr abhängig. Denn das Erlösmodell der Zeitungen und Zeitschriften kann sich viel weniger als anderswo auf Vertriebseinnahmen stützen. Der wirtschaftliche Abschwung während der Coronapandemie und der damit verbundene Rückgang von Anzeigen schlägt daher direkt auf ihre Existenzfähigkeit durch.

    Es gibt keine verlässlichen Zahlen zum Werbemarkt, auch nicht vom Branchenverband der Werbeagenturen, P3I Pusat. Die wenigen verfügbaren Daten stammen aus internationalen Quellen. Sie unterscheiden sich stark und dürften nur grobe Projektionen auf Basis des Wirtschaftswachstums sein, die aktuelle Markttrends nicht abbilden können.

    Nielsen Media Research taxiert den indonesischen Werbemarkt 2021 auf 18,5 Milliarden US-Dollar (US$), mit einem Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Coronajahr 2020. Demnach entfielen 78,2 Prozent der Werbung auf das Fernsehen, 15,9 Prozent auf digitale Kanäle und nur noch 5,5 Prozent auf die Printmedien. Die Werbung im Digitalbereich stieg dabei laut Nielsen um 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr und hat angesichts des Medienverhaltens junger Indonesier auch in Zukunft das größte Wachstumspotenzial.

    Werbeausgaben in Indonesien 2021 (Anteil nach Werbeträgern in Prozent)

    Werbeträger

    Anteil

    Fernsehen

    78,2

    Digitalkanäle

    15,9

    Print

    5,5

    Radio

    0,4

    Gesamtwert: 18,5 Milliarden US$ Quelle: Nielsen Media Research

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Persatuan Perusahan Grafika Indonesia (PPGI)

    Verband der Printmedien

    Indonesian Packing Federation (FPI)

    Verpackungsverband

    Indoprint

    Zweijährliche Fachmesse in Jakarta, nächster Termin: 31. August bis 3. September 2022 

    Allprint Indonesia

    Jährliche Fachmesse in Jakarta, nächster Termin: 12. bis 15. Oktober 2022

    Serikat Perusahan Pers (SPS)

    Presseverband

    Persatuan Perusahan Periklanan Indonesia (P3I Pusat)

    Vereinigung der Werbeagenturen

    Von Frank Malerius | Jakarta

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