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Branchenmeldung Indonesien Zahlungsverkehr

Zentralbank startet eigenes Kreditkartensystem

Indonesien will mit einer eigenständigen Lösung unabhängiger von ausländischen Anbietern werden.

Von Frank Malerius | Jakarta

Die indonesische Zentralbank, Bank Indonesia, will in den kommenden Monaten eine eigene Kreditkarte ausgeben (Kartu Kredit Pemerintah, KPP). Für Behörden und Staatsunternehmen soll die Nutzung verpflichtend sein, für lokale Firmen hingegen freiwillig.

Ziel ist es, unabhängiger von ausländischen Dienstleistern zu werden. Denn die Abrechnungen von den in Indonesien dominierenden Anbietern wie Visa oder MasterCard werden im Ausland gemacht. Damit ist das Land angreifbar bei geopolitischen Krisen. So kann die heimische Wirtschaft nicht nur von internationalen Transaktionen abgeschnitten werden. Auch Finanztransfers im Land können eingeschränkt werden.

Präsident Joko Widodo bezieht sich vor dem Marktstart laut Presseberichten ausdrücklich auf die US-Sanktionen im Ukraine-Konflikt. Durch sie konnten russische Touristen auf Bali ihre Rechnungen nicht mehr mit Kreditkarten begleichen. Indonesien ist bei internationalen Konflikten zumeist neutral eingestellt.

Digitales Geld auf dem Vormarsch

In Indonesien verliert Bargeld an Bedeutung. Immer mehr Menschen bezahlen mittels digitaler Geldbörsen verschiedener Anbieter wie GoPay oder OVO. In den Städten wird bereits ein Großteil der Motorradtaxifahrten oder Einkäufe in lokalen Supermärkten und Garküchen digital beglichen. Mancherorts wird gar kein Bargeld mehr angenommen. Die größte Banknote ist der 100.000-Rupiah-Schein mit einem Wert von umgerechnet 6,50 US-Dollar.

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