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Zahlreiche Investitionsanreize für die neue Hauptstadt
Die indonesische Regierung gewährt Investoren der neuen Hauptstadt Nusantara eine Vielzahl von Vergünstigungen. Sie sollen die schwierige Entwicklung vorantreiben.
22.03.2023
Von Frank Malerius | Jakarta
Indonesien hat am 6. März 2023 mit der Regierungsverordnung No. 12/2023 Investitionsanreize für die neue Hauptstadt Nusantara in der Provinz Ostkalimantan beschlossen. Laut Artikel 28 und 29 können Unternehmen aus dem Infrastrukturbereich, die mindestens 10 Milliarden Rupiah (650.000 US-Dollar) investieren, eine Befreiung von der Körperschaftssteuer für bis zu 30 Jahre beantragen. Für multinationale Unternehmen, die ihre Zentrale nach Nusantara verlegen, sind Steuerbefreiungen von 100 Prozent für zehn Jahre und 50 Prozent für 35 Jahre möglich. Angestellte in der neuen Hauptstadt können von der Einkommensteuer befreit werden. Zudem soll es für Unternehmen dort einfacher sein, ausländische Fachkräfte ins Land zu bringen.
Außerdem entfallen Importzölle für Baumaterialien und Industrieanlagen (Artikel 61 bis 63). Auch für Forschung & Entwicklung gibt es Steuererleichterungen. Rechte für die Bebauung von Land (Hak Guna Bangunan, HGB) und dessen Nutzung (Hak Guna Usaha, HGU) sollen für bis zu 80 und 95 Jahre vergeben werden.
Noch unsichere Perspektive für Unternehmen
Beobachter gehen davon aus, dass großzügige Vorteilsgewährungen in der Tat notwendig sind, um wirtschaftliche Aktivitäten in das abgelegene Nusantara zu locken. Der in der Jakarta Post zitierte Chef des Centers für Economic and Law Studies in Jakarta spricht allerdings von "Panikverkäufen" und zweifelt an der Wirksamkeit der Anreize. Unternehmen seien noch nicht vom Gelingen des Megaprojekts überzeugt.