Wirtschaftsumfeld | Indonesien | FDI
Auslandsinvestitionen steigen im 1. Halbjahr 2022 auf Rekordhoch
Indonesiens Zufluss ausländischer Mittel legt im Vorjahresvergleich um fast 40 Prozent zu. Investitionen in die Verarbeitung von Erzen und in die Petrochemie sollen Gründe sein.
02.08.2022
Von Frank Malerius | Jakarta
Indonesien hat laut Angaben des Investitionsministeriums BKPM in den ersten sechs Monaten 2022 knapp 21,6 Milliarden US-Dollar (US$) an ausländischen Direktinvestitionen (FDI) eingeworben. Das ist ein Rekordwert und Anstieg von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. BKPM gibt in einem knappen Satz an, dass der Downstream-Sektor des Bergbaus und die Petrochemie zu dieser Entwicklung beigetragen hätten.
Jedoch lassen die FDI-Detaildaten keine eindeutigen Zuordnungen zu. Mögliche Nachholeffekte sind nicht schlüssig, weil es in der Coronakrise keinen FDI-Einbruch gegeben hatte. Außerdem hat die im Frühjahr 2021 umgesetzte Liberalisierung des Investitionsrechts ihre Wirkung noch nicht entfaltet. Von den händeringend gesuchten Neuansiedlungen aus der verarbeitenden Industrie ist nur vereinzelt zu lesen.
Stattdessen gibt es möglicherweise Spielraum bei der Ermittlung der Daten. Denn die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die im regionalen Vergleich schwachen FDI-Zahlen sprunghaft zu steigern. BKPM-Chef Bahlil Lahadalia hat sogar sein Amt daran geknüpft.
Linde investiert in neue Anlage
Deutschland ist in Indonesien traditionell weniger Investor, sondern vor allem Technologielieferant. Nun hat der Industriegase-Hersteller Linde mitgeteilt, in eine Produktionsanlage für Sauerstoff und Stickstoff zu investieren, um eine Kupferschmelze in Ostjava zu bedienen. Pressemeldungen sprechen von 100 Millionen US$.