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Zollbericht Kanada Zolltarif, Einfuhrzoll

Kanada hat Zusatzzölle auf Elektroautos aus China eingeführt

Die kanadische Regierung erhebt hohe Schutzzölle auf Elektro- und Hybridfahrfahrzeuge sowie Stahl- und Aluminiumprodukte aus China. Befreiungen sind möglich.

Von Susanne Scholl, Dr. Melanie Hoffmann | Bonn

Die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland hatte am 26. August 2024 eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der heimischen Hersteller von Elektro- und Hybridfahrzeugen, Stahl- und Aluminiumprodukten angekündigt.

Zölle auf bestimmte Fahrzeuge

Die Regierung hat zum 1. Oktober 2024 zunächst einen Schutzzoll von 100 Prozent auf alle in China hergestellten Elektro- und Hybridpersonenfahrzeuge, Lastkraftwagen, Busse und Kleintransporter eingeführt. Der Schutzzoll gilt zusätzlich zum regulären Einfuhrzoll. Die kanadische Regierung hat eine Liste aller betroffenen Elektro- und Hybridfahrzeuge veröffentlicht.

Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte

Die Regierung hat zum 22. Oktober 2024 einen Schutzzoll von 25 Prozent auf Einfuhren von Stahl- und Aluminiumprodukten mit Ursprung in China eingeführt. Die kanadische Regierung hat eine Liste der betroffenen Stahl- und Aluminiumprodukte veröffentlicht.

Zollbefreiungen möglich

Am 31. Januar 2025 ist die China Surtax Remission Order (2025) in Kraft getreten, die eine Befreiung von den gemäß der China Surtax Order (2024) gezahlten oder zu zahlenden Abgaben in Bezug auf berechtigte Waren ermöglicht. Unternehmen können eine entsprechende Befreiung von der Bezahlung der Zusatzabgaben beantragen. Die Befreiung wird gemäß Abschnitt 115 des Zolltarifs gewährt. 

Weitere Produkte in Konsultation

Ferner hatte sie am 10. September 2024 eine 30-Tage-Konsultation zu Schutzzöllen auf Produkte weiterer für Kanada wichtiger Wirtschaftssektoren angestoßen. Dazu zählen etwa der Batteriesektor, Halbleiter, Solarprodukte und kritische Mineralien. 

Auch will die Regierung die Möglichkeit von Anreizen für die Herstellung von schadstofffreien Fahrzeugen (Zero-Emission Vehicles) und die Teilnahme an entsprechenden Infrastrukturprogrammen auf Hersteller in Ländern beschränken, mit denen Kanada Freihandelsabkommen abgeschlossen hat. 

Kanada schützt sich gegen unlautere Handelspraktiken 

Die Maßnahmen sollen ein Jahr nach ihrem Inkrafttreten überprüft und gegebenenfalls verlängert werden. Als Begründung nennt die Finanzministerin unlautere Handelspraktiken Chinas wie etwa schwache Standards in den Lieferketten, mangelnde Arbeitsnormen und mangelnden Umweltschutz. Darüber hinaus haben Kanadas internationale Handelspartner, darunter die USA und die Europäische Union bereits mit ähnlichen Maßnahmen reagiert.

Weitere Informationen:    

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