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Kasachstan gewinnt internationale Investoren für Windprojekte
Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet in Kasachstan voran. Am Rande der COP 28 in Dubai gab das Land den Abschluss von drei Großprojekten mit ausländischen Akteuren bekannt.
07.12.2023
Von Jan Triebel | Almaty
Zahlreiche Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien werden in Kasachstan über ein Auktionsmodell umgesetzt. Wind und Solar stehen dabei als Energieformen im Fokus. Für die Nutzung der Windkraft im Land interessieren sich zunehmend auch namhafte internationale Energieunternehmen. Am Rande der COP 28 in Dubai, der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen, gab Kasachstan Anfang Dezember 2023 den Abschluss von drei größeren Verträgen mit ausländischen Akteuren bekannt. Die dort vereinbarten Projekte sollen mittelfristig für zusätzlich rund 3 Gigawatt Leistung bei grünem Strom in der zentralasiatischen Steppenrepublik sorgen. Und dazu beitragen, dass Kasachstan bis 2060 klimaneutral wird.
Unternehmen aus den VAE, Saudi-Arabien und Frankreich am Start
Die internationalen Vertragspartner sind die Unternehmen Masdar aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), ACWA Power aus Saudi-Arabien und TotalEnergies aus Frankreich. Die drei Großvorhaben betreffen jeweils den Bereich Windkraft. Ergänzend zu den Windparks sind jeweils auch Batteriespeichersysteme im Gespräch. Um ihre Projekte vor Ort realisieren zu können, setzen derart große Firmen zunächst oftmals schlagkräftige Teams eigener Spezialisten ein. Auf verschiedenen Projektstufen greifen sie erfahrungsgemäß dann aber auch auf externes Know-how zurück, was Zulieferchancen für Ausrüster und Dienstleister ermöglicht.
Der französische Energiekonzern TotalEnergies verfügt über mehrjährige Expertise in Kasachstan. Die beiden Unternehmen von der arabischen Halbinsel sind zwar in ausgewählten Ländern Zentralasiens und des Südkaukasus bereits präsent. Auf dem kasachischen Energiemarkt sind sie aber Newcomer.
| Unternehmen | Leistung (in Gigawatt) | Standort | Kosten (in Milliarden US-Dollar) |
|---|---|---|---|
| TotalEnergies (Frankreich) | 1,0 bis 1,2 | Region Zhambyl | 1,4 |
| ACWA Power (Saudi-Arabien) | 1,0 | Region Zhetysu | 1,5 bis 1,8 |
| Masdar (VAE) | 1,0 | Region Zhambyl (voraussichtlich) | keine Angabe |
Stromabnahme beim französischen Projekt bereits vereinbart
Für sein kasachische Großprojekt im Bereich Windkraft brachte TotalEnergies bereits im Juni 2023 den Stromabnahmevertrag unter Dach und Fach. Mit dem staatlichen Zentrum für finanzielle Abwicklung bei erneuerbaren Energiequellen wurden die Bedingungen vereinbart, zu denen der grüne Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 25 Jahren.
Dem aktuellen Projektkonzept zufolge plant der französische Investor, seine etwa 200 Windkraftanlagen mit einem Batteriespeichersystem zu kombinieren. Die Nennkapazität des Systems gibt TotalEnergies mit 600 Megawattstunden an.
Total Eren, eine Tochtergesellschaft von TotalEnergies, wird das Vorhaben federführend betreuen. Zur Umsetzung wurde kürzlich mit Aktas Energy eine lokale Projektgesellschaft gegründet. Neben dem französischen Unternehmen sind daran von kasachischer Seite die beiden staatlichen Akteure Samruk-Kazyna und KazMunayGas mit jeweils 20 Prozent beteiligt.
Bei erneuerbaren Energien ist TotalEnergies bereits mit zwei größeren Fotovoltaikanlagen in Kasachstan präsent. Sie produzieren mit einer Leistung von zusammen 128 Megawatt Peak seit 2019 Solarstrom in den Regionen Zhambyl und Kyzylorda.
Saudischer Windpark soll ab 2027 grünen Strom liefern
Auch das Anfang Dezember 2023 in Dubai vertraglich fixierte Engagement des saudi-arabischen Energiekonzerns ACWA Power in Kasachstan zielt auf den Bau von Windkraftanlagen. Diese sollen voraussichtlich ab 2027 Strom produzieren. Die Möglichkeit, die geplanten Windparks ebenfalls um ein Batteriespeichersystem zu ergänzen, wird derzeit geprüft.
Die Abu Dhabi Future Energy Company, besser bekannt als Masdar, wird bei ihrem ersten Projekt in Kasachstan mit mehreren Partnern zusammenarbeiten.. Beim Bau von Windparks, die an mehreren Standorten entstehen sollen, ist die VAE-Seite mit dem Investor W Solar zusätzlich vertreten. Für Kasachstan unterzeichneten das staatliche Unternehmen Qazaq Green Power und der Kazakhstan Investment Development Fund während der COP 28 das Joint Development Agreement für das Projekt.
