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Branchencheck | Madagaskar

Inselstaat hofft auf verbesserte Aussichten für viele Sektoren

Dank der Coronalockerungen Ende 2021 nimmt die madagassische Wirtschaft langsam wieder an Fahrt auf. Insgesamt dürften die Geschäftsmöglichkeiten zunehmen.

Von Carsten Ehlers | Nairobi

Zwar hat die Pandemie der madagassischen Wirtschaft großen Schaden zugefügt. Doch jetzt, wo sich der über etwa anderthalb Jahre abgeschottete Inselstaat wieder öffnet, geht der Blick der Unternehmen nach vorne. Mehr Informationen zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung bietet der GTAI-Wirtschaftsausblick. Im Infrastrukturbereich als auch bei der Versorgung mit Konsumgütern steigt der Bedarf immens und bietet in beiden Bereichen Potenzial für lokale Investitionen und Lieferungen aus Deutschland.

  • Energiewirtschaft

    Private Akteure planen weiterhin den Bau zweier großer Wasserkraftwerke. Für deutsche Unternehmen bestehen Chancen in unterschiedlichen Bereichen.

    Das Stromnetz im bislang nur marginal elektrifizierten Madagaskar soll mit privater Beteiligung ausgebaut werden. Mit dem geplanten Bau der Wasserkraftwerke Sahofika (200 Megawatt; MW) und Volobe (120 MW) würde die Stromerzeugungskapazität deutlich steigen. Madagaskar verfügt über großes Potenzial an Wasserkraft sowie anderen erneuerbaren Energien. Diese sollen auch bei ländlichen Inselnetzen zum Einsatz kommen. Dringend modernisierungsbedürftig ist der nationale Stromversorger Jirama.

    Weitere Informationen:

    Madagaskars Energiesektor plant Abbau des Investitionsstaus

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Bauwirtschaft

    Die Regierung möchte vor den Wahlen Ende 2023 Großprojekte durchführen. Diese könnten dem Bausektor zusätzliche Chancen bescheren. 

    Madagaskars Baufirmen blicken optimistisch auf das Jahr 2022. Im Infrastrukturbereich ist mit einer Zunahme der Aufträge zu rechnen. Auch in den privaten Hochbau könnte wieder etwas mehr Schwung kommen angesichts verbesserter Konjunkturaussichten. Der madagassische Bausektor ist zwar international gesehen klein, dürfte aber in den kommenden Jahren zahlreiche Liefer- und Beratungsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen bieten. Es dominieren französische und chinesische Baudurchführer.

    Weitere Informationen:

    Madagaskars Bausektor wird internationaler

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Gesundheitswirtschaft

    Der Staat sowie private Akteure müssen Medizintechnik und Pharmazeutika importieren. Deutsche Anbieter können sich hier einbringen.

    Die madagassische Regierung gibt dem Gesundheitssektor Priorität. In verschiedenen Landesteilen werden Krankenhäuser errichtet. Welches Gerät dafür gekauft wird, hängt häufig vom ausländischen Geber ab. Auch die überwiegend in Antananarivo angesiedelten privaten Kliniken und Praxen kaufen regelmäßig neues Gerät. Chancen für die Zulieferung von Medizintechnik und Pharmazeutika aus Deutschland bestehen, jedoch ist gerade der staatliche Markt von hoher Intransparenz geprägt.

    Weitere Informationen:

    Hoffnung trotz Pandemie

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei

    Der Binnenmarkt wächst schnell und macht Investitionen nötig. Der Export von Rohstoffen läuft mitunter unkontrolliert ab.

    Um den steigenden lokalen Nahrungsmittelbedarf zu decken, muss die Nahrungsmittelproduktion dringend erhöht werden. Im dürre geplagten Süden sollen Bewässerungssysteme den Anbau verbessern. Madagaskar ist reich an Cash Crops wie Vanille, hier ist das Land der weltweit größte Lieferant. Rohstoffe wie Rosenholz und Fisch gelangen aufgrund der mangelnden staatlichen Regulierung oft unkontrolliert aus dem Land. Für deutsche Unternehmen bestehen Zuliefer- und Investitionschancen.

    Weitere Informationen:

    Nachfrage nach Nahrungsmitteln steigt rasant

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Öl und Gas

    Explorer haben interessante Ölvorkommen vor allem vor der Westküste gefunden. Gut möglich, dass sich Ölgesellschaften dafür interessieren.

    Vor Madagaskars Küste befinden sich Öl- und Gasvorkommen, die erst vor wenigen Jahren entdeckt wurden und bislang unangetastet sind. Die größten Ölfelder sind Bemolanga und Tsimiroro im Morondava Basin an der Westküste Madagaskars. Dort wird gegenwärtig noch exploriert. Konzessionär des Tsimiroro-Blocks ist Madagascar Oil, das seit 2004 im Land nach Ölvorkommen bohrt.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Nahrungsmittelindustrie

    Investitionspläne der Nahrungsmittelhersteller dürften zunehmen. Insbesondere multinationale Unternehmen könnten damit 2022 beginnen.

    Madagaskars steigende Nachfrage nach Lebensmitteln macht Investitionen der Industrie interessant. Jedoch dürften 2022 diverse lokale Hersteller ihre Erweiterungsinvestitionen aufgrund von Kapitalknappheit aufschieben. Leichter tun sich hier multinationale Unternehmen aus der Getränkeindustrie. Interessant sind kostensparende Konzepte, zum Beispiel im Bereich Energieeffizienz. In Madagaskar werden vor allem Getränke, Backwaren, Milchprodukte und Süßwaren industriell hergestellt.

    Weitere Informationen:

    Nachfrage nach Nahrungsmitteln steigt rasant

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Umwelttechnik

    Im Umweltsektor könnten die Geschäftschancen in den kommenden Jahren zunehmen. Denn die Dringlichkeit von Maßnahmen steigt, vor allem in der Wasser- und Abfallwirtschaft.

    Insbesondere in die städtischen Wassernetze dürfte in den kommenden Jahren mit Unterstützung der internationalen Gebergemeinschaft investiert werden. Aufgrund des rapiden Bevölkerungswachstums und der Urbanisierung sind die existierenden Netze überlastet, vor allem in der Hauptstadt Antananarivo. Zunehmende Umweltprobleme machen auch Aktivitäten im Bereich der Abwasser- und Abfallentsorgung dringend. Das finanzielle Engagement in diesen Bereichen ist jedoch noch überschaubar. Privates Engagement ist daher erwünscht. 

    Weitere Informationen:

    Wasserversorgung braucht dringend einen Schub

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Pkw- und Nfz-Markt

    Zuletzt nahmen die Absatzzahlen bei Neuwagen wieder zu. Das sorgt bei den Händlern für Optimismus - auch für das Jahr 2022.

    Der Absatzmarkt für Neuwagen könnte 2022 weiter wachsen. Bereits im Vorjahr zeigte sich ein positiver Trend, auch wenn Zahlen für das Gesamtjahr 2021 noch fehlen. Im Jahr 2020 wurden in Madagaskar 1.751 Neuwagen verkauft, deutlich weniger als die 2.500 Kfz im Rekordjahr 2005. Marktführer sind Toyota, Renault und Nissan. Mercedes ist über Socimex in Madagaskar vertreten. Interessant ist das Ersatzteilgeschäft: Bosch ist über Maderauto vertreten und Liqui Moly betreibt eine Niederlassung.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

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