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Neue Tarifnormen in Montenegro
Neue Tarifnormen garantieren die Umsetzung von Rechten der Beschäftigten und schaffen eine Grundlage für weitere Modifikationen.
15.02.2023
Von Yevgeniya Rozhyna | Bonn
Montenegrinische Regierung verkündete am 30. Dezember 2022 im Amtsblatt Nr. 150/22 ("Službeni list Crne Gore“) neue allgemeinverbindliche Tarifnormen. Die Normen gelten für drei Jahre.
Die neuen Normen legen den Faktor für die Berechnung der Tarifvertragslöhne fest. Dabei wird die Komplexität der Tätigkeit berücksichtigt. Durch den festgelegten Faktor können Branchenverträge und Unter-Tarifverträge detaillierter ausgestaltet werden. Sie dürfen jedoch die festgelegte Höhe in den allgemeinverbindlichen Tarifnormen nicht unterschreiten.
Nach dem geltenden montenegrinischen Arbeitsgesetz ist ein Maximum an Überstunden auf 50 Prozent pro Jahr festgelegt. Dabei dürfen Beschäftigte durchschnittlich nicht mehr als 48 Stunden pro Woche, einschließlich Überstunden, arbeiten. Durch die neuen Tarifnormen wird die maximal zulässige Anzahl von Überstunden auf 250 Stunden im Jahr begrenzt.
Schließlich müssen die Branchentarifverträge innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten der neuen Tarifnormen und mit den Beschäftigen innerhalb von sechs Monaten angepasst werden.