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Branche kompakt | Österreich | Abfallwirtschaft

Österreich investiert in Umwelttechnik

Trotz einer grundsätzlich gut aufgestellten Abfallwirtschaft ist Österreich unter Druck geraten. Das Land muss in neue Anlagen investieren.

Von Oliver Döhne | Bonn

Ausblick der Abfallwirtschaft in Österreich

  • Österreich liegt beim Recyceln von Verpackungsabfällen weit hinter dem EU-Fahrplan.
  • Viele Anlagen sind veraltet oder die Kapazität reicht nicht mehr aus. 
  • Das Potenzial für Sekundärrohstoffe ist umfangreich. 

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von Investitionsankündigungen, Einschätzungen von Marktbeobachtern und Branchenstatistiken; subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Juli 2024

  • Markttrends

    Zunehmend strenge EU-Auflagen wirken auch in Österreich als Motor der Kreislaufwirtschaft. In einigen Bereichen besteht besonders hoher Handlungsdruck. 

    Von der EU-Vorgabe, bis 2025 mindestens 50 Prozent der Kunststoffabfälle zu recyceln, ist Österreich weit entfernt. Im Jahr 2022 wurde laut dem aktuellen Statusbericht der Regierung erst eine Quote von 24,5 Prozent erreicht. Laut Branchenkennern reichen zum einen die Kapazitäten von Sortier- und Behandlungsinfrastruktur nicht aus und zum anderen sind viele Anlagen veraltet. 

    24,5 %

    der Kunststoffverpackungen werden recycelt (2022).

    Die landesweite Trennung von Leichtverpackungen soll vereinheitlicht werden. Ab 2024 können und ab 2025 müssen Kunststoff- und Leichtmetallverpackungen einheitlich über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gesammelt werden. Eine Ausnahmeregelung gilt im Bundesland Oberösterreich. Zudem kommt ab dem 1. Januar 2025 landesweit ein Pfandsystem für Einweggetränkebehälter. Dazu fördert Österreich die Anschaffung von Pfandautomaten

    Österreich benötigt mehr Sortiertechnik 

    Weiterhin besteht Bedarf an fortschrittlicher Sortiertechnik. Dies veranlasste die Altstoff Recycling Austria AG (ARA), Organisator des österreichischen Dualen Systems, und die deutsche PreZero dazu, jeweils in große Hightech-Sortieranlagen zu investieren. Die Sortieranlage "Triplast" für Leichtverpackungen in Ennshafen (Oberösterreich) von ARA ging im Juni 2024 in Betrieb.

    Ausgewählte Investitionsprojekte in der Abfallwirtschaft in Österreich
    Projekt

    Investition (in Mio. Euro)

    Stand

    Projektträger 
    Sortieranlage für Leichtverpackungen in Sollenau (Niederösterreich)

    90

    Betriebsstart 1. Quartal 2025PreZero
    Gips-zu-Gips (GzG) Recyclinganlage in Stockerau (Niederösterreich)

    7

    Betriebsstart 2025Porr, Saint Gobain, Saubermacher
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest, Juni 2024

    Ziel der neuen europäischen Verpackungsverordnung sind weniger Verpackungen insgesamt und gleichzeitig eine leichtere Trennung von Verbundstoffen. Langfristig dürfte sie das Aufkommen von Plastikabfällen senken. Ein großes Feld tut sich daher insgesamt auch in Österreich für Technologie zur Müllvermeidung auf.

    Die Suche nach Sekundärmaterialien

    Auch in Österreich wächst der Wunsch, strategische Rohstoffe aus Abfällen zurückzugewinnen. Dazu wird unter anderem Technik für Sammlung, Trennung und Aufbereitung, zum Beispiel für Kunststoffe, Batterien, Textilien, Kfz, Solarpanels oder Elektroaltgeräte benötigt. 

    Bei Textilien steigern nicht nur die EU-Auflagen an mehr getrenntes Sammeln das Potenzial für einen Einsatz als Sekundärrohstoff im Land, sondern auch die gesättigten Exportmärkte für österreichische Alttextilien. Rezyklierte Alttextilien können zum Beispiel bei der Herstellung von Chemiefasern und Garnen zum Einsatz kommen. 

    Beim Metall Wolfram ist Österreich sowohl bei Primärquellen als auch bei Sekundärquellen schon jetzt der größte Produzent in der EU. Im Bereich Bleibatterien erfolgt ebenfalls bereits ein hochwertiges Recycling in Österreich, wobei insbesondere das Halbmetall Antimon als Legierungsmetall in den Stoffkreislauf zurückkehren kann. Seltene Erden, zum Beispiel aus Elektroaltgeräten, werden laut Marktbeobachtern hingegen noch nicht ausreichend systematisch rezykliert.  

    In der Landwirtschaft könnten verstärkt Klärschlämme, die in Monoverbrennungsanlagen aufkonzentriert werden, als Substitut für Rohphosphat dienen. Zur Rückgewinnung von Magnesium sehen Experten, in Ergänzung zur vorhandenen Sekundärmetallurgie, die Notwendigkeit zu einer selektiven Rückgewinnung von Magnesiumschrotten aus der Nichteisen-Metallfraktion von Schredder-Anlagen, zum Beispiel bei der Altfahrzeugverwertung. Bedarf besteht zudem bei Technik zur Rückgewinnung von Kobalt und Silizium aus Batterien und Akkumulatoren sowie für Vanadium aus Katalysatoren. Ein weiteres Aktionsfeld mit ständigem Weiterentwicklungsbedarf ist die energetische Verwendung von Abfällen, sei es über Biogasanlagen oder über die Verbrennung von nicht weiterverwendbaren Stoffen und Sekundärabfällen. 

    Schrittweise Vereinheitlichung der Regeln

    Das Sammeln und Behandeln von Abfällen ist in Österreich dezentralisiert geregelt und je nach Kategorie des Abfalls sind Bund, Länder, Gemeinden oder die Wirtschaft zuständig. Landesweite Grundlage der Abfallentsorgung in Österreich ist das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG), das insbesondere Regeln zur Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, für Recycling, sonstige Verwertung und Beseitigung von Abfällen enthält. Es regelt weiterhin die Pflichten von Personen, die in der Abfallwirtschaft tätig sind und beinhaltet Vorgaben für Abfallbehandlungsanlagen. Eine Übersicht zu geplanten Maßnahmen zur Erreichung der Ziele des AWG enthält der Bundesabfallwirtschaftsplan 2023 (BAWP). 

    Die Bundesländer regeln jeweils selbst die Müllgebühren und setzen die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Organisation der Müllabfuhr. Die tatsächliche Organisation der Sammlung von Siedlungsabfällen obliegt dann in der Regel den einzelnen Gemeinden oder Gemeindeverbänden, daher kommt es bei Trennung und Sammlung von Abfällen zu unterschiedlichen Varianten. Weniger regionale Unterschiede gibt es bei der Sammlung von Altpapier, Kartonagen oder Altglas. Bei Metall- und Plastikmüll läuft eine Vereinheitlichung.   

    Nationale Kreislaufstrategie soll Materialverbrauch senken

    Österreichs Regierung beschloss Ende 2022 eine nationale Kreislaufstrategie. Diese beinhaltet das Ziel, den inländischen Materialverbrauch (DMC) ab 2030 auf 14 Tonnen pro Kopf und Jahr zu begrenzen und einen Material-Fußabdruck (MF) von maximal 7 Tonnen pro Kopf und Jahr bis 2050 zu erreichen. Bis 2030 soll die Ressourcenproduktivität um 50 Prozent und die Zirkularitätsrate (CMU) auf 18 Prozent steigen. Der Konsum privater Haushalte soll hingegen um 10 Prozent sinken. Aus dem EU-Aufbau und Resilienzfonds hat Österreich 110 Millionen Euro für die Förderung von Leergutrücknahmesystemen für Getränkeverpackungen sowie zur Neuerrichtung, Erweiterung und Adaptierung von Wasch- und Abfüllanlagen für Mehrweg-Getränkegebinde reserviert. Die nationale Forschungsfördergesellschaft bietet zahlreiche Projekte im Rahmen der Kreislaufwirtschaft. 

    Von Oliver Döhne | Bonn

  • Branchenstruktur

    Österreich besitzt viel Know-how und eine vergleichsweise gut organisierte Abfallwirtschaft, in der öffentliche und private Akteure kooperieren. 

    Im Verband der österreichischen Entsorgungsbetriebe (VOEB) sind 250 private Branchenfirmen mit rund 43.000 Mitarbeitenden organisiert. Diese Firmen entsorgen etwa zwei Drittel des anfallenden Abfalls Österreichs und behandeln ihn in rund 1.100 Anlagen. Sie repräsentieren bei Umsatz und Mitarbeiterzahl jeweils etwa zwei Drittel der Branche und erwirtschaften pro Jahr einen Umsatz von etwa 4 Milliarden Euro. In der öffentlichen kommunalen Abfallwirtschaft liegt der Umsatz zusätzlich bei rund 1,2 Milliarden Euro. 

    Viel Know-how vorhanden

    In der Abfalltechnik verfügt Österreich über zahlreiche international erfolgreiche Firmen. Dazu zählt Erema, ein Weltmarktführer für Kunststoffrecyclinganlagen. Erema lieferte und installierte im Sommer 2022 für den Versorger RCS im nordrhein-westfälischen Werne bereits die zweite Bottle-to-Bottle-Anlage zur Weiterverarbeitung von PET-Flakes (rPET-Granulat). Das Unternehmen Komptech baut Anlagen zur Trennung und Sortierung von Biomasse. Rubble Master ist ein Weltmarktführer für Aufbereitungsanlagen von Baurestmasse und -schutt. Die zum Alpla-Konzern gehörige Firma PET Recycling Team ist eines der führenden PET-Recycling-Unternehmen in Europa und arbeitet mit der übernommenen deutschen Texplast an der Recyclingoptimierung von PET-Flakes. 

    Auch ausländische Firmen machen in Österreich Geschäfte. Stadler aus Deutschland liefert Technik an das Sortierwerk von PreZero in Niederösterreich. Die Berliner Alba-Tochter Interzero und die hessische Reclay sind als Dienstleister zur Entpflichtung bei Haushalts- und Gewerbeverpackungen tätig. Die norwegische Firma Tomra, ein Spezialist für Sortiertechnik, ist beim automatischen Pfandrücknahmesystemen aktiv, das in Österreich ab 2025 auch für Aluminiumdosen und PET-Flaschen startet. 

    Partnerschaftliche Marktorganisation

    Die Abfallwirtschaft ist ähnlich organisiert wie in Deutschland, allerdings gibt es zum Teil unterschiedliche Regelungen der Bundesländer und Kommunen. Siedlungsabfall (Restmüll) aus Haushalten sowie Kleingewerben und Dienstleistungsbetrieben (und prinzipiell auch der Siedlungsabfallanteil der Industrie) erfolgt in der Regel über den Holdienst der Müllabfuhr, die entweder von kommunalen Betrieben oder privaten Unternehmen im Auftrag von Gemeinden und Verbänden mehrerer Gemeinden ausgeführt wird. 

    Industriebetriebe müssen grundsätzlich ihre siedlungsmüllähnlichen Abfälle auch über die kommunale Müllabfuhr entsorgen, können aber je nach Bundesland und dem Anteil gemischter Gewerbeabfälle auch selbst verantwortlich sein. Biogene Abfälle werden überwiegend im Holsystem direkt von den Haushalten entsorgt. Sperrmüll, Problemstoffe, Altbatterien, Elektroaltgeräte, Altholz und sperrige Metalle werden in Altstoffsammelzentren beziehungsweise Kompostierungsanlagen im Bringsystem gesammelt. 

    Duales System für Verpackungen

    Bei Verpackungen besteht nach EU-Regeln die erweiterte Verantwortung des Inverkehrsetzers, an entsprechenden Sammel- und Verwertungssystemen teilzunehmen. Den Endnutzern muss es dabei möglich sein, die Verpackungen unentgeltlich abgeben zu können. Seit 2023 ist hier für ausländische Firmen ein Bevollmächtigter in Österreich Pflicht, auch für Online-Händler. Die Abfuhr getrennt gesammelter Wertstoffe wie Papier, Metall, Glas und Kunststoffe übernimmt eine kleine Zahl von Unternehmen, die gemäß Verpackungsverordnung beim Non-Profit-Unternehmen ARA lizenziert sind. Diese Unternehmen übernehmen die Verarbeitung der Wertstoffe teilweise selbst, teilweise in Partnerschaft, oder vergeben die Verarbeitung an spezialisierte Dienstleister. 

    Marktanteile nach Verwertungsstoffen im April 2024in Prozent
    Sammel- und Verwertungssystem

    Papier

    Glas 

    Metalle 

    LVP *

    Altstoff Recycling Austria AG

    65,8

    0,0

    87,8

    71,5

    Austria Glas Recycling GmbH

    0,0

    78,6

    0,0

    0,0

    Bonus Holsystem für Verpackungen GmbH & Co KG

    6,2

    9,4

    3,6

    7,5

    European Recycling Platform (ERP) Austria GmbH

    4,4

    1,5

    2,8

    3,8

    Interzero Circular Solutions Europe GmbH

    6,1

    3,4

    7,1

    8,7

    Reclay Systems GmbH

    17,6

    7,1

    1,7

    8,5

    * Leichtverpackungen: Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien.Quelle: Datenbank EDM, April 2024

    Vom gesamten Müllaufkommen 2022 von rund 70,7 Millionen Tonnen Primärabfall entfiel ein Großteil auf Aushub und Bauabfälle in Zusammenhang großer Infrastrukturprojekte (Brenner-Basistunnel, Semmeringtunnel, Koralmbahn) und Aktivitäten im Hochbau. 

    Abfallaufkommen in Österreich 2022nach Art, in Millionen Tonnen
    Abfallart

    Aufkommen

    Siedlungsabfälle aus Haushalten                                               

    4,5

    Siedlungsabfälle anderer Herkunft

    2,1

    Bau- und Abbruchabfälle

    11,5

    Aushubmaterialien

    43,8

    Sekundärabfälle

    3,2

    Gefährliche Abfälle

    1,5

    Restliche Abfälle

    7,3

    Insgesamt

    73,9

    Quelle: BAWP 2024

     

    Etwa 54 Prozent des österreichischen Primärmülls wurden im Jahr 2022 stofflich verwertet, darunter 34 Prozent recycelt und 20 Prozent verfüllt (beispielsweise im Straßenbau oder im Garten- und Landschaftsbau). 5 Prozent wurden thermisch verwertet, 38 Prozent deponiert und 3 Prozent auf andere Art entsorgt. 

    Anlagen der Abfallwirtschaft in Österreich 2022
    Art der Anlage 

    Anzahl

    Anlagen/Einrichtungen für die Vorbereitung zur Wiederverwendung 

    83

    Vorbehandlungsanlagen (Sortier- und Aufbereitungsanlagen): für Metallabfälle (inklusive Elektro- und Elektronikaltgeräte und Altfahrzeuge), Kunststoffabfälle, Glasabfälle, Holzabfälle, Papierabfälle, Alttextilien sowie gemischte und spezielle Abfälle 

    309

    Recyclinganlagen und Anlagen zur sonstigen stofflichen Verwertung: für Altstoffe wie Glas, Metalle, Kunststoffe, Papier und Kartonagen und teils über die Vorbehandlung aufbereiteter Abfälle 

    199

    Thermische Behandlungsanlagen 

    61

    Mechanisch-biologische Behandlungsanlagen (MBA) 

    13

    Anaerobe biologische Behandlungsanlagen (Biogasanlagen) 

    163

    Aerobe biologische Behandlungsanlagen (Kompostierungsanlagen) 

    416

    Chemisch-physikalische Behandlungsanlagen 

    47

    Behandlungsanlagen für mineralische Bau- und Abbruchabfälle 

    959

    Deponien 

    1.158

    Quelle: BAWP Statusbericht 2024

    Müllbehandlung teils öffentlich, teils privat

    Die meisten Behandlungsanlagen für gemischten Siedlungsabfall und Sperrmüll sind in öffentlicher Hand. Die Mehrheit der Anlagen zur thermischen Behandlung befindet sich entweder ganz oder teilweise in Form von Public-Private-Partnerships im Eigentum der Länder. Mechanisch-biologische Behandlungsanlagen sowie Reststoff- und Massenabfalldeponien gehören oft kommunalen Abfallwirtschaftsverbänden. Kleinere Deponien sind auch in privater Hand. Bei der Behandlung anderer Abfallarten ist der Anteil von Kommunen und Ländern deutlich geringer: Beispielsweise kompostiert die Landwirtschaft hauptsächlich biogene Abfälle. Sortier- und Aufbereitungsanlagen sowie chemisch-physikalische Behandlungsanlagen sind überwiegend in der Hand der privaten Entsorgungswirtschaft.

    Für die Sortierung und Aufbereitung von Kunststoffabfällen waren 2022 in Österreich 13 Anlagen in Betrieb. Von der Jahreskapazität von 229.400 Tonnen schöpften diese etwa 144.000 Tonnen aus. Metallischer Müll kam in 170 stationären sowie 789 mobilen Anlagen in Vorbehandlung oder er landete in einem von 6 Großschreddern. 2 Millionen Tonnen gemischter Müll gelangten in 94 statische Sortieranlagen. Von den Recyclinganlagen waren 2 für Glas, 67 für Holz, 22 für Papier und 47 für Kunststoffrezyklate, davon 26 Styropormahlgut und 17 für Regranulate und Flakes, im Einsatz. 30 Anlagen bereiteten Kabel auf, ebenfalls 30 widmeten sich Elektroschrott. Etwa 2,5 Millionen Tonnen Siedlungsmüll wurden in 12 Müllverbrennungsanlagen entsorgt, deren Gesamtkapazität bei 2,8 Millionen Tonnen lag. 

    Wichtige Branchenunternehmen in ÖsterreichUmsatz in Millionen Euro
    UnternehmenSparte

    Umsatz 2022

    Loacker Recycling GmbHRecycling von Wertstoffen, Containerservice

    1.094

    FCC Austria Abfall Service AGEntsorgungsdienstleistungen

    598

    Saubermacher GmbHAbfallentsorgung und -verwertung

    425

    Erema GruppeRecycling-Technologie, Extruder

    355

    Brantner GruppeAbfallentsorgung und -aufbereitung

    307

    Müller Guttenbrunn GmbHRecycling-Dienstleistungen

    276

    Quelle: Presse, Advantage Austria (2024)

    Von Oliver Döhne | Bonn

  • Rahmenbedingungen

    Geschäfte in Österreich sind dank des gemeinsamen europäischen Marktes in der Regel unkompliziert, dennoch gibt es einige praktische Hinweise. 

    Besondere Hürden für deutsche Unternehmen, an Aufträge in Österreich zu kommen, existieren nicht. Die Verantwortung für die korrekte Müllentsorgung und Abfalltrennung liegt bei den Bundesländern und Gemeinden. 

    Die Beschaffung ist meist dezentral

    Bundesländer und Gemeinden betreiben zwar selbst Anlagen wie Deponien, schreiben jedoch Dienstleistungen der Abfallentsorgung öffentlich aus. Die zunehmende Anzahl privater Akteure in der Abfallwirtschaft vergrößert das Absatzpotenzial für entsprechende Technik, auch deshalb, weil sie im Vergleich zu staatlichen Stellen freier und individuell beschaffen können. 

    Die kostenpflichtige Onlinedatenbank auftrag.at enthält Ausschreibungen der Landesamtsblätter, der Wiener Zeitung und der Europäischen Union (TED - Tenders Electronic Daily). 

    Kostenlose Informationen für Unternehmen, die sich für öffentliche Ausschreibungen interessieren, bietet das Unternehmensservice Portal (USP) (Rubrik Dienstleistungsauftrag anklicken). 

    Zugang zu lokalen Entscheidungsträgern kann ein Besuch der Kommunalmesse bringen (siehe Kontaktadressen). 

    Die österreichische Regierung verstärkt eine nachhaltige öffentliche Beschaffung. Dazu läuft ein entsprechender Aktionsplan.

    Steuerpflicht und Entsendepflichten beachten

    Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der Europäischen Union (EU) sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa Deutsches Institut für Normung e.V.). Zudem sind die Regelungen zur grenzüberschreitenden Abfallverbringung zu beachten. Informationen dazu stellen das österreichische Umweltministerium sowie das Umweltbundesamt zur Verfügung.  

    Zur Montage oder Wartung entsandte Mitarbeitende müssen sich in der Regel auf der Online-Plattform des österreichischen Finanzministeriums anmelden sowie Lohnunterlagen und A1-Bescheinigung über die Sozialversicherung mit sich führen. Überdies gelten die österreichischen Gewerbevorschriften. 

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Oliver Döhne | Bonn

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & InvestAußenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Österreich

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    German RETech Partnership e.V.

    Netzwerk deutscher Unternehmen und Institutionen der Entsorgungs- und Recyclingbranche zur Exportförderung

    BMK

    Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
    BAWPBundesabfallwirtschaftsplan und Statusbericht 2024
    Dashboard zur AbfallwirtschaftIndikatoren der österreichischen Abfallwirtschaft des Bundesumweltamtes

    VOEB

    Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB)

    Die Kommunalmesse 2024

    Größte Fachmesse für Entscheidungsträger aus Österreichs Gemeinden (18./19. September 2024)

    Umwelttechnikfirmen in Österreich

    Branchenüberblick (Advantage Austria) 

     

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