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Interview | Polen | Software

"Polen ist für seine Ingenieurskapazitäten hoch anerkannt"

Viele Industrieunternehmen aus Deutschland haben bereits eine Niederlassung in Polen eröffnet. Auch Dienstleister entdecken das Land zunehmend für sich. Ein Beispiel ist die IT.

Von Christopher Fuß | Warschau

REWE digital, die IT-Tochter der deutschen Supermarktkette, expandiert nach Polen. In der Stadt Zielona Góra entwickelt das Unternehmen neue Software. Das Büro ist ein Joint Venture mit dem polnischen Dienstleister amb software. Über den neuen Standort haben wir mit dem Geschäftsführer von REWE digital Poland, Szymon Goniewicz, gesprochen.

Was waren die ausschlaggebenden Gründe für dieses Joint Venture?

Unsere Standortstrategie sieht vor, IT-Zentren als Ergänzung zu den bestehenden Teams dort aufzubauen, wo spezialisiertes Fachwissen und die besten Talente angesiedelt sind. Polen ergänzt damit unsere internationalen Standorte in Österreich, Spanien und Bulgarien.

Unser Partner amb software hat mehr als 20 Jahre Erfahrung, unter anderem im Einzelhandel, im E-Commerce und in der Logistik. Der Fokus des Unternehmens liegt auf internationalen Märkten, insbesondere auf Deutschland. Das Unternehmen amb software unterstützt die REWE digital schon seit Jahren bei der digitalen Transformation.

Sind solche Joint Ventures üblich?

Wir bauen zum ersten Mal gemeinsam mit einem Partner einen Standort auf. Grundsätzlich sind Joint Ventures ein bewährter Weg, auf Basis von fundiertem Know-how spezialisierte Teams in neuen Branchen oder - wie hier - in neuen Regionen aufzubauen.

Sie haben bereits einige Standorte im Ausland. Wie fiel die Wahl auf Polen?

Die Wahl des Standorts basiert auf der Kompetenz im polnischen IT-Sektor. Unsere Präsenz in Zielona Góra vergrößert den Zugang zum europäischen IT-Markt. Polen ist für seine Ingenieurskapazitäten und seine technische Ausbildung hoch anerkannt. Außerdem befindet sich der polnische Technologiesektor im Wachstum.

Unser Joint Venture plant auch Kooperationen mit technischen Universitäten in Westpolen. Mit der Universität von Zielona Góra haben wir bereits eine Zusammenarbeit vereinbart. Diese Partnerschaften werden es unserem IT-Zentrum ermöglichen, neue Talente zu gewinnen und Innovationen in Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen zu fördern.

29.11.2024 Wirtschaftsstandort | Polen
Niedrige Löhne sind für Standortwahl nicht mehr entscheidend

Den Ruf als verlängerte Werkbank hat Polen hinter sich gelassen. Ob die Wirtschaft des Landes ihren Erfolgskurs fortsetzt, hängt auch von Entwicklungen auf europäischen Märkten ab.

Welche Aufgaben übernimmt das Joint Venture in Polen?

Unser Standort in Polen konzentriert sich unter anderem auf fortgeschrittenes Software-Engineering, die digitale Transformation von Einzelhandels- und Logistikprozessen sowie der Entwicklung fortschrittlicher E-Commerce-Plattformen. Außerdem treiben die Kolleginnen und Kollegen in Polen neue Initiativen im Bereich der Cloud-Technologie voran.

Welche Pläne gibt es für die Zukunft des Joint Ventures in Polen?

Wir haben in Polen Ende 2024 den Betrieb aufgenommen. Dank des lokalen Talentpools ist das IT-Team bis März 2025 bereits auf eine mittlere zweistellige Anzahl an Mitarbeitende angewachsen. Perspektivisch werden wir den Teams in unseren Standorten auch konkrete Produktverantwortung übertragen.

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