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Branchen | Polen | Wärmeversorgung

Knapp 500 Millionen Euro für eine emissionsfreie Fernwärme

Ein neues Förderprogramm sollen helfen, den Anteil der Kohle in Polens Fernwärmeproduktion zu senken. Die Maßnahmen sind aber voraussichtlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Von Christopher Fuß | Warschau

Erneuerbare Energien spielen in Polens Fernwärmeversorgung bislang eine nachrangige Rolle. Ihr Anteil liegt dem Branchenportal wysokienapiecie.pl zufolge bei knapp 13 Prozent. Das soll sich ändern. Das Klima- und Umweltministerium stellt seit Mitte April 2024 knapp 470 Millionen Euro aus dem Modernisierungsfonds der EU bereit, um Investitionen in eine emissionsfreie Fernwärmeversorgung zu unterstützen. Etwa 40 Prozent aller Haushalte in Polen hängen am Fernwärmenetz.

Die Gelder helfen kommunalen Wärmeversorgern dabei, neue Wärmepumpen, Solarkollektoren und Geothermie-Anlagen zu bauen. Unterstützung gibt es auch für Versorgungsbetriebe, die einen Wärmespeicher errichten oder weitere Abnehmer an das Fernwärmenetz anschließen. Über 70 Prozent der Gelder aus dem neuen Programm "Erneuerbare Energien für den Wärmesektor" sind Zuschüsse, der Rest Niedrigzinskredite. Der staatliche Umweltfonds NFOŚiGW (Narodowy Fundusz Ochrony Środowiska i Gospodarki Wodnej) nimmt Anträge bis Mitte Dezember 2024 entgegen. Weitere Informationen veröffentlicht der Umweltfonds auf seiner Internetseite.

Wenn es darum geht, Treibhausgase zu reduzieren, konzentriert sich Polen bislang vor allem auf den Strommarkt. Laut Fachleuten gibt es aber auch im Wärmesektor einen gewaltigen Investitionsbedarf. Will Polen die Ziele des europäischen Fit-for-55-Programms erreichen, müsste das Land nach Berechnungen des Verbandes der Wärmeversorger PTEZ bis zu 97 Milliarden Euro ausgeben.

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