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Über 1 Milliarde Euro für Onkologie-Zentren
Polen will Menschen mit Tumor- und Krebserkrankungen besser versorgen. Ein neues Förderprogramm für Behandlungseinrichtungen startet. Allerdings sind die Umsetzungsfristen knapp.
21.10.2024
Von Christopher Fuß | Warschau
Das polnische Gesundheitsministerium hat ein Förderprogramm im Umfang von rund 1,2 Milliarden Euro aufgesetzt. Die Gelder richten sich an Krankenhäuser im Nationalen Onkologienetzwerk KSO (Krajowa Sieć Onkologiczna). Landesweit umfasst dieser Verbund 271 Einrichtungen. Angeschlossene ambulante Versorgungszentren haben ebenfalls Zugriff auf die Mittel. Kliniken wie auch Versorgungszentren können mit den Zuschüssen neue Geräte einkaufen und Gebäude erweitern oder neu bauen.
Bei der Vergabe gilt der Grundsatz: Medizinische Einrichtungen, die komplexe Behandlungen anbieten, erhalten höhere Zuschüsse als Anbieter von Basisbehandlungen. Die maximale Fördersumme je Projekt liegt bei rund 30 Millionen Euro. Krankenhäuser und ambulante Einrichtungen haben bis zum 2. Dezember 2024 Zeit, um einen entsprechenden Antrag beim Gesundheitsministerium zu stellen. Die Gewinner werden im Laufe des 1. Quartals 2025 feststehen, heißt es laut Zeitplan des Ministeriums.
Das neue Programm finanziert sich mit Geldern des europäischen Wiederaufbaufonds. Das hat Folgen für die Projektfristen. Eine Vorgabe lautet, dass geförderte Maßnahmen bis zum 30. Juni 2026 abgeschlossen sein müssen. Experten gehen wegen der kurzen Laufzeit davon aus, dass nur ein kleiner Teil der Mittel in komplexe Bauprojekte fließen wird.
Weitere Informationen veröffentlicht das Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite. Die staatliche Krankenkasse NFZ wiederum listet alle Krankenhäuser im KSO-Netzwerk.