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Special | Rumänien | Ungarn | Georgien | Aserbaidschan | Konnektivität

Global Gateway: EU plant neue Verbindungen durch Schwarzes Meer

Im Schwarzen Meer entstehen neue Transportwege für grünen Strom und Waren. Damit rücken die EU und ihre Partner Georgien und Aserbaidschan näher zusammen. (Stand: 21.12.2022)

Von Dominik Vorhölter | Bukarest

Rumänien, Ungarn, Georgien und Aserbaidschan vereinbarten am 17. Dezember 2022, ein Untersee-Stromkabel von Georgien durch das Schwarze Meer nach Rumänien zu verlegen. Dafür trafen sich die Staats- und Regierungschefs der genannten Länder mit der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, in Bukarest. Die Kommissionspräsidentin sagte dazu: „Das beiderseitige Interesse ist sehr klar und deutlich. Heute können wir sagen, dass sich die beiden Küsten des Schwarzen Meeres noch nie so nahe waren.“ 

Rumänien und Ungarn wollen den Waren- und Energietransport in Richtung Georgien und Aserbaidschan ausbauen und so einen Beitrag zur Global Gateway-Strategie der Europäischen Union leisten. Das Stromkabel ist ein Global-Gateway-Leuchtturmprojekt für 2023.

Global Gateway ist eine Initiative der Europäischen Kommission. Bis 2027 sollen rund 300 Milliarden Euro bereitstellt werden, um die Entwicklung der weltweiten Verkehrs-, Digital- und Energieinfrastruktur sowie der Bildungssysteme zu fördern.

Unterseekabel erfordert Investitionen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro

Der Betreiber des georgischen Energiesystems, GSE, berichtete bereits über Pläne, bald eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben zu wollen. Von dem insgesamt 1.195 Kilometer langen Kabel müssen etwa 1.100 Kilometer unter Wasser und 95 Kilometer über Land verlegt werden. Das Staatsunternehmen beziffert die Investitionssumme für das Vorhaben auf 2,3 Milliarden Euro. Mit dem Bau des Unterwasserkabels soll im nächsten Jahr begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist jedoch nicht vor 2029 vorgesehen.

Diese Verbindung schafft neue Möglichkeiten für den Handel mit grüner Energie, die Aserbaidschan und Rumänien bald liefern möchten. Aserbaidschan plant, im Kaspischen Meer seine Offshore-Windparks auszubauen. Auch Rumänien will künftig mehr grüne Energie aus Offshore-Windkraft erzeugen.

Rumänien plant neue Fährverbindung nach Georgien

Ein weiteres Thema des regionalen Global-Gateway-Gipfel war die Stärkung des Mittleren Korridors. Dieser führt vom Kaspischen Meer über den Südkaukasus und das Schwarze Meer in die EU. Dafür ist eine neue Fährverbindung, etwa von Poti, Georgien nach Rumänien im Gespräch. Besonders die rumänischen Gipfelteilnehmer setzten sich dafür ein. Damit verbunden ist der Ausbau des rumänischen Schwarzmeerhafens Constanta. Konkret geht es nach Angaben der Wirtschaftszeitung Profit um neue Piers und ein intermodales Terminal. 

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