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Special | Thailand | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Verkehr: Trotz steigender Mobilität sollen Emissionen sinken

Thailand fördert Elektromobilität und baut sein Schienennetz aus.

Von Thomas Hundt | Bangkok

Der Verkehr verbraucht von allen Wirtschaftssektoren in Thailand die meiste Energie - ungefähr 40 Prozent - und emittiert circa 30 Prozent der Treibhausgase. Der Straßenverkehr ist die Hauptursache.

Die 71 Millionen Einwohner des südostasiatischen Königreichs besitzen über 22 Millionen Motorräder und 21 Millionen mehrspurige Fahrzeuge. Jeweils die Hälfte der Pkw und der Nutzfahrzeuge wird mit Diesel und Benzin angetrieben. Diese könnten weniger schädliche Abgase ausstoßen. Europäische Fahrzeughersteller fordern beispielsweise, dass der Schwefelgehalt der Dieselkraftstoffe sinken solle, denn es gilt immer noch die Abgasnorm Euro 4. Eine Umstellung auf den Euro-5-Standard wurde mehrmals verschoben. Sie soll im Jahr 2024 erfolgen.

Übergang zu E-Fahrzeugen läuft

Eine Elektrifizierung des Verkehrssektors mit dem Ziel, die Emissionen zu senken, setzt eine Dekarbonisierung der Stromerzeugung voraus. Ohne den Einsatz von erneuerbaren Energien könnte die Umstellung auf Elektromobilität sogar mehr Treibhausgase verursachen.

Thailand war 2022 der größte Markt für Hybridfahrzeuge und vollelektrische Kfz in Südostasien. Die Analysten der Ratingagentur Fitch Solutions prognostizieren, dass 2023 knapp 30.000 batterieelektrische Fahrzeuge verkauft werden. Sie würden damit auf einen Marktanteil von 3 Prozent kommen.

Die Regierung möchte, dass 2030 sogar jedes zweite verkaufte Fahrzeug emissionsfrei ist. Seit 2022 gibt es von staatlicher Seite Prämien für den Kauf vollelektrischer Fahrzeuge, um den Absatz anzukurbeln. Bereits Anfang 2021 hat das Finanzministerium die Importabgaben und Verbrauchssteuern auf Elektrofahrzeuge gesenkt. Die Verbrauchssteuer, die beim Kauf eines Kfz anfällt, wird seit 2016 auf Basis der CO2-Emissionen erhoben.

Auch die Ladeinfrastruktur wird ausgebaut. In Bangkok verfügen immer mehr Gewerbeimmobilien und Apartmenthäuser über Ladesäulen.

Massiver Ausbau des Bahnverkehrs

Die Bürger sollen auch auf Busse und Bahnen umsteigen. Regionalbahnstrecken werden zwar derzeit ausgebaut, allerdings nicht elektrifiziert.

Auch die Erweiterung des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum Bangkok läuft auf Hochtouren. Die Metrobahnen fahren elektrisch und das Bahnnetz der Hauptstadt soll bis 2029 von derzeit 353 auf 560 Kilometer zulegen. Die Stadtverwaltung beschafft außerdem vollelektrische Fähren und Busse, um die Luftverschmutzung zu reduzieren.

Auch der Schienenfernverkehr wird ausgebaut. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von 253 Kilometern Länge soll ab 2026 von Bangkok ins nördliche Nakhon Ratchasima führen. Ab 2028 soll zudem eine 220 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsbahn die Flughäfen in Bangkok mit dem südlich gelegenen Airport U-Tapao verbinden.

Emissionen des Luftverkehrs weiter senken

Während der Coronapandemie blieben die meisten Flugzeuge am Boden. Die CO2-Emissionen im inländischen Luftverkehr erreichten 2022 mit 1,8 Millionen Tonnen noch nicht wieder das Niveau von 2019. Das solle so bleiben und der Flugverkehr damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Luftfahrtunternehmen müssen seit Dezember 2021 ihren CO2-Ausstoß messen und der Behörde Civil Aviation Authority of Thailand mitteilen. Das Königreich hat sich außerdem zur Teilnahme am globalen Emissionsmanagementprogramm der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) verpflichtet.

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