Zollbericht Thailand Internationale Handelsabkommen
EU und Thailand nehmen Verhandlungen wieder auf
Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen ruhten seit 2014. Nun soll es einen Neustart geben. Nachhaltigkeit soll Kernstück des neuen Abkommens sein.
16.03.2023
Von Stefanie Eich | Bonn
Am 15. März 2023 haben die EU und Thailand bekannt gegeben, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen wieder aufzunehmen. Die EU Kommission betonte, dass Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen solle.
Das Abkommen umfasst nicht nur den Warenverkehr, sondern auch Dienstleistungen, Investitionen und öffentliche Beschaffung. Im Bereich Warenverkehr sind folgende Themen wichtig:
- schnelle und effiziente Verfahren für sanitäre und phytosanitäre Maßnahmen,
- geistiges Eigentum inklusive geografischer Herkunftsangaben für Lebensmittel,
- die Beseitigung von Hürden im digitalen Handel sowie
- der Handel mit Energie und Rohstoffen.
Die erste Verhandlungsrunde soll in den kommenden Monaten stattfinden. Zudem plant die EU eine Nachhaltigkeitsprüfung über die möglichen positiven und negativen Auswirkungen des Abkommens.
Thailand ist ein wichtiger Handelspartner
Thailand gehört zum ASEAN, der Association of Southeast Asian Nations. Thailand ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der ASEAN-Region und bereits jetzt ein wichtiger Handelspartner der EU: Im Jahr 2022 belief sich der Warenhandel auf 42 Mrd. EUR. Die EU ist der viertgrößte Handelspartner Thailands. Umgekehrt belegt Thailand Platz 25.
Zum Hintergrund
Die EU und Thailand hatten bereits im Jahr 2013 Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen begonnen. Aufgrund der politischen Situation in Thailand setzte die EU die Verhandlungen 2014 aus. Nach Fortschritten im Demokratisierungsprozess unterzeichneten beide Parteien 2022 ein Partnerschafts- und Kooperationsabkommens.
Quelle: Pressemitteilung der EU Kommission vom 15. März 2023