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Wirtschaftsumfeld | Sri Lanka | Investitionsklima

Sri Lanka bietet offenes Investitionsklima

Seit einigen Jahren legen die Direktinvestitionen zu, auch aus Deutschland kommen Gelder. Investoren können auf gut entwickelte Beratungsangebote zurückgreifen. 

Von Florian Wenke | Mumbai

Infolge von Zahlungsunfähigkeit im Jahr 2022 und der anschließenden tiefen Rezession hat der Standort bei vielen Investoren an Attraktivität verloren. Die seit 2024 amtierende Regierung bemüht sich, das Vertrauen zurückzugewinnen. Sie hat signalisiert, das Land durch Reformen zu stärken. Zudem zeigt sie Offenheit für Investitionen aus dem Ausland. 

Bei einer Reise nach China im Januar 2025 warb der sri-lankische Präsident Anura Kumara Dissanayake um Investitionen und unterzeichnete eine Investitionsvereinbarung mit dem chinesischen Staatskonzern Sinopec. Das Unternehmen soll 3,7 Milliarden US-Dollar (US$) in eine Ölraffinerie mit einer Kapazität von 200.000 Barrel Öl pro Tag investieren. 

Die ausländischen Direktinvestitionen steigen

Laut dem "World Investment Report 2024" der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) konnte Sri Lanka seit einem Tief während der Coronapandemie im Jahr 2020 wachsende Mittel aus dem Ausland einwerben. Im Jahr 2023 wurde ein Wert von 712 Millionen US$ erreicht, etwas weniger als im Vorjahr und weit entfernt von dem 2018 erreichten Rekordwert von 1,6 Milliarden US$. 

Seit 2004 ist ein Investitionsschutzabkommen zwischen Deutschland und Sri Lanka in Kraft. Die Zuflüsse an Direktinvestitionen aus Deutschland bewegten sich in den zurückliegenden Jahren im niedrigen zweistelligen Bereich. Deutsche Unternehmen sind teils seit Jahren in Sri Lanka investiert. Sie engagieren sich beispielsweise in der Textilbranche, im Maschinenbau oder in der Kfz-Zulieferindustrie. 

Zu den Investoren zählt beispielsweise Eskimo Fashion Knitwear, ein Unternehmen für Strickwaren, das bereits seit 1980 im Land aktiv ist und mittlerweile drei Produktionsstandorte betreibt. Der Stand- und Spritzgießteileproduzent Kramski zählt ebenfalls zu den bekannten deutschen Investoren in Sri Lanka. Das Unternehmen fertigt seit Anfang der 1990er-Jahre vor Ort Werkzeuge, Hybridteile und Baugruppen. Zumeist haben die Unternehmen zweistellige Millionensummen in ihre Projekte investiert. So auch der Automobilzulieferer Continental, der im Jahr 2024 Investitionen von rund 13 Millionen US$ in die bereits bestehende Reifenfertigung in Kalatura ankündigte.

Investitionsförderung: Es gibt zentrale Anlaufstellen

Firmen, die sich für Investitionen in Sri Lanka interessieren, finden beim Board of Investment (BOI) eine zentrale Anlaufstelle. Das BOI ist sowohl Erstkontakt als auch Ansprechpartner und Begleiter von Unternehmen für die konkrete Betreuung von kompletten Investitionsvorhaben. Die Institution verfügt über eigens eingerichtete "Country Desks", die auch Deutschland umfassen. 

Zudem ist in Sri Lanka eine Delegation der Deutschen Wirtschaft (AHK Sri Lanka) ansässig, die deutsche Firmen mit geschäftlichem Interesse an dem Eiland unterstützt. Des Weiteren gibt es private Unternehmen, die Investitionsberatung anbieten.   

Für Interessenten, die Indien als Standort für die Exportproduktion nutzen wollen, ist ein Blick auf die Sonderwirtschaftszonen (SEZ) interessant. Für zahlreiche davon ist auch das BOI verantwortlich. Die SEZ sind überwiegend auf im Export tätige Unternehmen ausgerichtet und bieten beispielsweise vereinfachte Verwaltungsverfahren bei Investitionen oder vergünstigte Importe. Die Sonderwirtschaftszonen sind im ganzen Land verteilt und werden von der Regierung auch als Mittel der Regionalentwicklung genutzt.

Eine aktuell im Aufbau befindliche SEZ ist "Port City". Dabei handelt es sich um neu gewonnenes Land in der Nähe des Hafens von Colombo. Port City richtet sich insbesondere an Unternehmen im Bereich Informationstechnologie, aber auch im Bankenwesen und im Versicherungsgeschäft tätige Firmen. Die Regierung versucht auch, Investoren zu locken, mit Steuervergünstigungen für Unternehmen und Einkommensteuervergünstigungen für die in Port City arbeitenden Ausländer.

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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