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Bundesregierung veröffentlicht Chinastrategie
Deutschland hat sich erstmals eine umfassende Chinastrategie gegeben. Sie bildet einen Kompass, wie die Bundesregierung künftig mit China umgehen will.
14.07.2023
Von Christina Otte | Bonn
Am 13. Juli 2023 hat die Bundesregierung eine umfassende Chinastrategie verabschiedet. Darin betont sie, dass China für Deutschland sowohl Partner, Wettbewerber als auch systemischer Rivale sei. China habe sich verändert und daher müsse sich auch der Umgang mit China ändern.
Zentrales Ziel ist die Reduzierung von Risiken (De-Risking). Dazu sollen kritische Abhängigkeiten minimiert werden und Firmen ihre Risiken stärker selber tragen. Wichtige Bausteine sind daneben, die europäische Wirtschaft zu stärken sowie Handels- und Lieferketten zu diversifizieren, etwa mit dem Abschluss von Rohstoffpartnerschaften und Freihandelsabkommen. China bleibe aber ein zentraler Kooperationspartner, zum Beispiel bei der Bewältigung der globalen Klimakrise.
China ist weiterhin Deutschlands größter Handelspartner. Der bilaterale Handel stieg 2022 auf fast 300 Milliarden Euro, in den ersten fünf Monaten 2023 ging er jedoch um 14,1 Prozent im Vorjahresvergleich zurück. China rutschte als Abnehmer deutscher Exporte von Rang zwei auf Rang vier. Deutsche Unternehmen blicken zudem nicht mehr so optimistisch auf ihr Chinageschäft. Mehr als die Hälfte erwarten gemäß einer Blitzumfrage der Deutschen Auslandshandelskammer in China vom Juni 2023 eine gleiche oder schlechtere Branchenentwicklung für 2023. Deutsche Direktinvestitionen in China erreichten 2022 mit Zuflüssen von 11,5 Milliarden Euro nach Angaben der Bundesbank dennoch Rekordniveau. Um sich im Wettbewerb gut aufzustellen, lokalisieren viele ihr Geschäft.
Der Text der Chinastrategie der Bundesregierung ist ab sofort hier abrufbar: |