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Estland erteilt Zuschlag für Offshore-Gebiet
Das nördlichste baltische Land will zwei neue Seegebiete für die Errichtung von Windparks vergeben. Die Entscheidung für eines der beiden Gebiete scheint nun gefallen zu sein.
15.12.2023
Von Niklas Becker | Helsinki
Das litauische Unternehmen Ignitis Renewables und die dänische Copenhagen Infrastructure Partners haben nach eigenen Angaben den Zuschlag für das estnische Offshore-Gebiet Liivi 2 erhalten. Das höchste abgegebene Gebot in Höhe von 1,7 Millionen Euro sichert ihnen den Zuschlag. Eine offizielle Bestätigung der estnischen Behörden steht noch aus. Die beiden Firmen hatten im Sommer 2023 eine Vereinbarung über eine exklusive Zusammenarbeit zur Entwicklung von Offshore-Windparks in Estland und Lettland unterzeichnet.
Das Liivi 2 Gebiet liegt nordwestlich der Insel Ruhnu. Es ist 115 Quadratkilometer groß. Nach Angaben der beiden Auktionsgewinner soll dort bis 2030 ein Offshore-Windpark mit einer Leistung von 1,4 Gigawatt entstehen.
Die Auktion war die erste von zwei aktuellen Offshore-Versteigerungen in Estland. Für den 11. bis zum 17. Januar 2024 ist die Auktion für das Offshore-Gebiet Liivi 1 geplant. Dieses liegt ebenfalls nordwestlich der Insel Ruhnu, umfasst allerdings eine Fläche von 78 Quadratkilometern. Estland erzeugt einen großen Teil seines Strombedarfs aus Ölschiefer. Das baltische Land muss deshalb schnellstmöglich klimafreundliche Erzeugungskapazitäten aufbauen.
Der Bau der estnischen Offshore-Windparks eröffnet auch deutschen Unternehmen Geschäftschancen: Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission und sein estnisches Pendant Elering planen ein 750 Kilometer langes Seekabel, das die neuen Offshore-Windparks mit Deutschland verbindet.
