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Wirtschaftsumfeld | Hongkong | Personal

Personalsuche und Personalmanagement

Internetplattformen spielen zur Gewinnung von Arbeitskräften eine wesentliche Rolle. Sie operieren überwiegend auf Englisch. 

Von Robert Herzner | Hongkong

Die Personalsuche und das Personalmanagement haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Viele Unternehmen nutzen soziale Medien und spezialisierte Plattformen, um geeignete Kandidaten zu finden. Künstliche Intelligenz (KI) ergänzt digitale Rekrutierungsmethoden, um den Rekrutierungsprozess zu optimieren. Für die individualisierte Personalsuche setzen Unternehmen häufig Headhunter ein. Work-Life-Balance gewinnt auf Arbeitnehmerseite an Bedeutung. 

Internetplattformen zur Jobsuche in Hongkong

Plattform

Anmerkungen

JobsDB

Führende Jobplattform in Hongkong mit regionalem Fokus

CT goodjobs

Rekrutierungs-, Beschäftigungs- und Jobportal mit Branchenfokus auf Finanzen, Hotel- und Gaststättengewerbe, Informations- und Kommunikationstechnologie, NGOs und Einzelhandel

CPjobs

Fokus auf mittleres und gehobenes Management

Recruit

Fokus auf mittlere und untere Ebene von kleinen und mittelständischen Unternehmen

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2024

Duale Berufsausbildung nach deutscher Ausbildungsordnung

Für deutsche Unternehmen bietet die Auslandshandelskammer (AHK) verschiedene Dienstleistungen zur Rekrutierung von Fachkräften an. Die AHK Hongkong unterstützt Unternehmen im Bereich Personalvermittlung durch maßgeschneiderte Personaldienstleistungen, Stellenausschreibungen und Personalsuche. Für vor Ort ansässige Unternehmen bietet die AHK in Kooperation mit der Kaplan Business School duale Berufsausbildungen nach deutschen Ausbildungsordnungen an. 

In den Berufen Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement, Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung und Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement können deutsche Unternehmen ihre Fachkräfte vor Ort selbst ausbilden. Das weltweit größte duale Berufsausbildungsprogramm außerhalb Deutschlands besteht seit 40 Jahren und hat in rund 100 Unternehmen mehr als 570 Fachkräfte ausgebildet. 

Grundsatzfrage: Expatriate oder Lokalkraft?

Unternehmen stehen bei der Besetzung von Führungspositionen immer wieder vor der Frage, ob sie diese mit einheimischen oder aus Deutschland entsandten Fachkräften besetzen sollen. Eine pauschale Antwort ist nicht möglich. Zum einen haben viele Fachkräfte, Expatriates und lokale Experten Hongkong seit 2021 verlassen. Entsprechend hat sich der Pool an verfügbaren Führungskräften verkleinert. Auf der anderen Seite haben viele Unternehmen einzelne Abteilungen an andere Standorte verlagert oder Führungspositionen lokal neu besetzt. 

Insofern gibt es eine ausreichende Anzahl von Expatriates mit langjähriger Erfahrung, die insbesondere in den Bereichen Logistik, Technologie, Finanzen und Bauwesen noch in Hongkong leben und kurzfristig zur Verfügung stehen. Unternehmen sollten sich der hohen Kosten bewusst sein, die mit der Entsendung von Expatriates verbunden sind. Dies betrifft insbesondere den Mietzuschuss aufgrund der hohen Mieten in der Metropole. Aber auch bei einheimischen Spitzenkräften sollten Arbeitgeber einen Wohnungszuschuss einplanen. Für den Standort Hongkong sprechen die äußerst niedrigen Einkommenssteuern mit einem Spitzensteuersatz von maximal 17 Prozent.

Mitarbeiter gewichten Work-Life Balance stärker

Laut einer Studie der Versicherungsgesellschaft Cigna gehören die Hongkonger zu den am meisten gestressten Menschen weltweit. Zwei Drittel der Hongkonger bewerten ihre Work-Life-Balance negativ, vor allem wegen unnötiger und übermäßiger Überstunden. Eine Studie von JobsDB ergab, dass 13,1 Prozent der Befragten Work-Life-Balance als wichtigsten Faktor für den Eintritt in ein Unternehmen ansehen, noch vor Karrieremöglichkeiten, dem zweitwichtigsten Faktor.

Während die Work-Life-Balance für die Einwohner Hongkongs in jüngster Zeit zu einer "übergeordneten Überlegung“ geworden ist, haben verschiedene Generationen eigene, spezifische Erwartungen. Vergleicht man die Generation Y (24-34 Jahre) mit der Generation Z (18-23 Jahre), so ist ein höherer Anteil der Generation Z der Meinung, dass eine Fünf-Tage-Arbeitswoche und die Einhaltung von Feiertagen ein Muss sind, wenn man einen neuen Job in Erwägung zieht. Auch Schichtarbeit, die in einigen Branchen üblich ist, wird als abschreckend empfunden.  

Um die Work-Life-Balance der Beschäftigten zu verbessern und ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, reagieren die Unternehmen mit dem Angebot einer Vier-Tage-Woche. Bei gleichzeitiger Reduzierung des Arbeitsvolumens ist dies für die Unternehmen eine Option zur Budgetanpassung. Die Unternehmen sparen weiterhin an Büroflächen und bieten vermehrt Heimarbeitsplätze an, um die Zahl der festen Arbeitsplätze zu reduzieren. 

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