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Branchen | Indonesien | Bergbau und Rohstoffe

Welthandelsorganisation kippt Ausfuhrverbot für Nickelerz

Indonesien wird Einspruch gegen das Urteil einlegen. Mit dem Aufbau einer Verarbeitungsindustrie für den Batterierohstoff schaffte der Inselstaat längst Fakten.

Von Frank Malerius | Jakarta

Indonesien hatte im Jahr 2020 das Ausfuhrverbot von Nickel verschärft. Die Welthandelsorganisation erklärte dieses Verbot nun für unrechtmäßig. Geklagt hatte die EU. Nickel wird unter anderem für die Batteriezellen von Elektroautos benötigt. 

Auf Grundlage des Exportbanns baute Indonesien eine Weiterverarbeitungsindustrie auf und hielt damit Wertschöpfung im Land. Die Regierung kündigte bereits an, gegen das Urteil vorzugehen. Die Verhandlung des Einspruchs könnte Jahre dauern.

Für Indonesien war das Ausfuhrverbot ein großer Erfolg. Ein – umgerechnet in US-Dollar – mittlerer zweistelliger Milliardenbetrag soll in die Nickelwertschöpfungskette geflossen sein. Vor allem chinesische Unternehmen haben auf Sulawesi zahlreiche Nickelschmelzen gebaut. Während viele der hunderten Minen in indonesischer Hand sind, kontrollieren chinesische Unternehmen die Weiterverarbeitung. Westliche Automobilhersteller gelangen Pressemeldungen zufolge oft nur in Kooperation mit ihnen an indonesischen Nickel. Darüber hinaus hat das Ausfuhrverbot für Nickelerz eine riesige Edelstahlindustrie entstehen lassen.

Weitere Ausfuhrverbote für Rohstoffe

Laut dem indonesischen Investitionsministerium gibt es derzeit 20 Investitionsprojekte für Nickelschmelzen und weitere 19 für die Ferro-Nickel- sowie 21 für Eisensulfat-Verarbeitung in Sulawesi und den Nordmolukken. Anknüpfend an die Erfolgsgeschichte in der Nickelverarbeitung will die Regierung ab 2023 Ausfuhrverbote für Zinn, Kupfer und Bauxit in Rohformen verhängen. 

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