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Branchen | Indonesien | Metallerzeugung und -verarbeitung

Stahlindustrie profitiert von riesigen Nickelvorkommen

Indonesien verfügt über enorme Nickelvorkommen, auf deren Grundlage binnen weniger Jahre eine gigantische Stahlindustrie entstanden ist. 

Von Frank Malerius | Jakarta

Die indonesische Eisen- und Stahlbranche hat sich in wenigen Jahren zu einer der größten der Welt entwickelt. Sie bedient nicht nur die heimische Bauwirtschaft, sondern auch den Weltmarkt. Bereits im September 2022 wurde die 2021er-Rekordmarke von 20,9 Milliarden US-Dollar (US$) erreicht. Das ist mehr als der Archipel mit Palmölexporten erwirtschaftet. Die Eisen- und Stahlexporte werden nur von den boomenden Kohleausfuhren übertroffen.

Schlüssel für diesen Aufstieg sind die großen Nickelvorkommen vor allem auf Sulawesi. Indonesien gilt als weltgrößter Nickelproduzent. Das Ausfuhrverbot von Nickelerzen war 2020 verschärft worden. Gleichzeitig wurde ein Programm zum Bau von Nickelschmelzen aufgelegt. Sie wurden vor allem von chinesischen Unternehmen errichtet, genauso wie zahlreiche Stahlwerke. Denn Nickel wird für die Produktion von Edelstahl benötigt. Hier gilt Indonesien Branchenmeldungen zufolge als weltgrößter Exporteur. Die EU hat Antidumpingzölle auf Edelstahlprodukte aus Indonesien erhoben.

Zweites wichtiges Anwendungsgebiet für Nickel sind Batterien für Elektroautos. Hier lockt Indonesien internationale Automobilhersteller an und will sie zu einer Batterieproduktion im Land bewegen. Hyundai baut vor den Toren Jakartas derzeit eine Batteriezellenfabrik. Volkswagen, Ford oder Tesla sichern sich aktuell den Zugriff auf indonesische Nickelreserven – teilweise in Kooperation mit chinesischen Lieferanten.

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