Special | EU-Förderung | Irland
Förderung im Rahmen der Kohäsionspolitik
Irland erhält rund 1,4 Milliarden Euro an EU-Geldern für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie den ökologischen Wandel. Besonders der soziale Bereich profitiert.
12.11.2024
Von Leonie Schneiderhöhn | Bonn
Im September 2022 wurde die Partnerschaftsvereinbarung zwischen Irland und der Europäischen Kommission angenommen. Sie bestätigt eine kohäsionspolitische Mittelzuweisung an Irland in Höhe von 1,4 Milliarden Euro im Zeitraum von 2021 bis 2027. Damit sollen regionale Unterschiede im Land abgebaut werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Investitionen in Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Digitalisierung der Wirtschaft, soziale Inklusion, Kompetenzen und Beschäftigung sowie in den ökologischen Wandel.
Betrag | EU-Fördertopf | Verwendung |
---|---|---|
508 | ESF+ (Europäischer Sozialfonds Plus) | - Verringerung des Risikos von Armut und sozialer Ausgrenzung - Verbesserter Zugang von schutzbedürftigen Kindern zu maßgeschneiderten Sozialdiensten - Erleichterung der sozialen und beruflichen Eingliederung benachteiligter Gruppen mit Migrationshintergrund - Verbesserung der Chancen der Menschen auf einen Arbeitsplatz - Unterstützung für Arbeitssuchende, an Fortbildungsmaßnahmen zur Entwicklung neuer Kompetenzen teilzunehmen |
396 | EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) | - Stärkung regionaler Innovationsökosysteme - Steigerung der Energieeffizienz im Wohnungsbau - Wiederbelebung von Stadtzentren |
293 | k.A. | - Programme der grenzübergreifenden Zusammenarbeit für gemeinsame Entwicklungs- und Friedensmaßnahmen in den nördlichen Randgebieten, im Atlantikraum und mit Nordwesteuropa |
142 | EMFAF (Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds) | - Anpassung des irischen Fischerei- und Aquakultursektors an die derzeitigen Herausforderungen - Entwicklung der kleinen Küstenfischerei durch von der örtlichen Bevölkerung betriebene lokale Entwicklung - Umsetzung der gemeinsamen Fischereipolitik - Wachstum einer nachhaltigen blauen Wirtschaft - gesunde, sichere und nachhaltige Bewirtschaftung der Meere und Ozeane |
84 | - Unterstützung der irischen Midlands beim Ausstieg aus der Stromerzeugung aus Torf |
EU unterstützt Frieden zwischen Irland und Nordirland
Aus dem Fonds für Europäische Territoriale Zusammenarbeit erhält Irland von 2021 bis 2027 zusätzlich 235 Millionen Euro. Unter dem Name PEACE PLUS soll das Programm dazu beitragen, den grenzüberschreitenden Frieden und die Zusammenarbeit zwischen Irland und Nordirland zu stärken. Konkret stehen folgende Punkte im Fokus:
- Aufbau friedlicher Gemeinschaften
- wirtschaftliche Erneuerung und Transformation
- Stärkung der Handlungskompetenz und Investitionen in junge Menschen
- gesunde und integrative Gemeinschaften
- Unterstützung einer nachhaltigen und besser vernetzten Zukunft
- Aufbau und Verankerung von Partnerschaft und Zusammenarbeit
PEACE PLUS löst die bisherigen Programme PEACE und INTERREG ab. Auch das Vereinigte Königreich wird hierfür erhebliche Mittel bereitstellen, sodass das Gesamtbudget 1,1 Milliarden Euro beträgt.
Gebietsadministrationen verwalten die Gelder
Mit der übergeordneten Verwaltung der Gelder aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sind zwei regionale Gebietsadministrationen beauftragt. Diese sind die Southern Regional Assembly und die Northern and Western Regional Assembly. Bei der Implementierung wird unter anderem die Wirtschaftsförderagentur Enterprise Ireland wieder Programme für kleine und mittlere Unternehmen auflegen.
Über alle EU-Fonds informieren die irischen Behörden auf einer eigenen Homepage. Die grundsätzliche Aufsicht über alle EU-Fonds und deren Verwendung führt das Ministerium für öffentliche Ausgaben und Reform (Department of Public Expenditure and Reform) zusammen mit Abteilungen in den jeweiligen Fachministerien.