Branchen | Japan | Energiespeicherung, Batterien
Japanische Firmen errichten Batteriewerke im In- und Ausland
Japanische Unternehmen erweitern ihre Kapazitäten zur Produktion von Batterien für Elektroautos. Der Batteriehersteller AESC startet neue Vorhaben in Spanien und in den USA.
25.07.2024
Von Frank Robaschik | Tokyo
Im August 2022 veröffentlichte das japanische Ministry of Trade, Energy and Industry (METI) eine Batteriestrategie. Im September 2023 hat das METI seine Vorstellungen konkretisiert. Bis 2030 soll Japan danach bei Lithium-Ionen-Batterien im Inland über Produktionskapazitäten von 150 Gigawattstunden pro Jahr verfügen. Weltweit sollen demnach die Kapazitäten japanischer Firmen 2030 insgesamt 600 Gigawattstunden pro Jahr erreichen.
AESC baut Batteriewerke in Spanien und in den USA
Der im japanischen Yokohama ansässige Batteriehersteller AESC legte am 8. Juli 2024 den Grundstein für ein neues Werk in Spanien. In Navalmoral de la Mata in der Provinz Caceres soll 2026 die Produktion von Lithiumeisenphosphat-Batterien (LFP-Batterien) beginnen. In die neue Produktionsstätte will AESC mehr als 1 Milliarde Euro investieren. 80 Prozent von AESC gehören seit 2019 der chinesischen Firma Envision Group und nur noch 20 Prozent Nissan Motor. LFP-Batterien kosten weniger als Lithium-Ionen-Batterien, haben aber auch eine geringere Energiedichte.
Im März 2024 gab AESC weitere Investitionen von 1,5 Milliarden US-Dollar (US$) am Standort Florence County im US-Bundesstaat South Carolina bekannt. Damit will das Unternehmen seine Produktion von Lithium-Ionen-Batterien erweitern. Diese zusätzlichen Fertigungskapazitäten sollen 2027 in Betrieb genommen werden.
Die Gesamtsumme, die das Unternehmen in Florence County investieren will, steigt damit auf 3,1 Milliarden US$. AESC arbeitet unter anderem mit BMW, Mercedes-Benz und einer Reihe japanischer Automobilhersteller zusammen.
Weitere Projekte japanischer Anbieter
Daneben laufen weitere Investitionsprojekte japanischer Firmen wie Honda, Panasonic und Toyota bei Batterien in Nordamerika und in Japan. Nissan will ein Batteriewerk im Vereinigten Königreich bauen. Zuletzt hatte Honda im April 2024 eine Batteriefabrik in Kanada angekündigt.
Standort | Summe | Produktionsstart | Projektträger |
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Fayette County in Ohio in den USA | 3,5 | 2025 | LG Energy Solution und Honda, Werk mit Kapazität von 40 Gigawattstunden pro Jahr |
Alliston im Bundesstaat Ontario in Kanada | k.A. 1 | k.A. 1 | Honda und Partner, Werk mit Kapazität von 36 Gigawattstunden pro Jahr |
De Sato im Bundesstaat Kansas in den USA | k.A. | 2025 | Panasonic, Werk mit Kapazität von 30 Gigawattstunden pro Jahr |
Florence County im US- Bundesstaat South Carolina | 3,1 | 2026 und 2027 | AESC Group; Kapazität von mindestens 30 Gigawattstunden pro Jahr |
Japan | 3,1 2 | Apr 27 | Honda, GS Yuasa, Blue Energy, Forschung und Entwicklung und Werk mit Kapazität von 20 Gigawattstunden pro Jahr |
Japan | 2,3 2 | Okt 26 | Toyota, Prime Planet und andere, Kapazität von 25 Gigawattstunden pro Jahr |
Bundesstaat North Carolina in den USA | 2,1 | 2025 | Toyota, Toyota Tsusho |
Navalmoral de la Mata in der Provinz Caceres in Spanien | 1,1 | 2026 | AESC |
Sunderland, Vereinigtes Königreich | k.A. 3 | k.A. | Nissan |
Um 2030 könnten erste Autos mit Festkörperbatterien fahren
Daneben will Japan nach Vorstellungen des METI bis 2030 Festkörperbatterien kommerzialisieren. Nissan baut zurzeit in seinem Werk in Yokohama eine Pilotlinie zur Fertigung solcher Batterien. Laut der Vision Nissan Ambition 2030 will der Autobauer im Jahr 2028 erste Fahrzeuge mit Festkörperbatterien produzieren. Honda will 2024 eine Pilotlinie für Feststoffbatterien in Betrieb nehmen. Toyota will ebenfalls Festkörperbatterien in die Massenproduktion bringen. Dabei kooperiert Toyota mit der Erdöl- und Energiefirma Idemitsu Kosan. Beide Unternehmen wollen diese Batterien 2027/2028 auf den Markt bringen.