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Branchen | Japan | Verteidigungswirtschaft

Japans Verteidigungsindustrie wird internationaler

Seit 2023 fährt Japan seine Verteidigungsausgaben kräftig hoch. In der internationalen Zusammenarbeit sucht das Land neben den USA weitere Partner.

Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Japan erhöht seine Verteidigungsausgaben massiv

    Der sechstgrößte Importeur von Rüstungsgütern will seinen Verteidigungshaushalt erhöhen. Eine wichtige Grenze hat das Land bereits übersprungen.

    Unter dem Eindruck der Aufrüstung Chinas, Nordkoreas und des Ukrainekrieges revidiert Japan seine Einstellung zu Militärausgaben. Diese lagen laut Regierungsangaben bis 2022 unter 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Nach einer breiteren Definition der Verteidigungsausgaben laut Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hat Japan die Schwelle von 1 Prozent des BIP de facto bereits 2020 überschritten. 

    Für das Fiskaljahr 2027 (April bis März) zielt Japan nun einen Wert von 2 Prozent des BIP an. Grundlage dafür sind die Nationale Sicherheitsstrategie, die Nationale Verteidigungsstrategie und das Aufbauprogramm für die Verteidigung. 

    Japan liegt bei den Militärausgaben weit hinter China

    Laut SIPRI belegte Japan 2023 mit Verteidigungsausgaben von 50,2 Milliarden US-Dollar (US$) weltweit Rang 10. In Asien-Pazifik lag Japan damit nach China und Indien und knapp vor Südkorea auf Platz 3. Deutschland gab im gleichen Jahr 66,8 Milliarden US$ für seine Verteidigung aus.

    Japan fährt seine Verteidigungsausgaben hoch

    Insgesamt will Japan in den fünf Fiskaljahren 2023 bis 2027 circa 285 Milliarden US$ für Verteidigung ausgeben. In Yen gerechnet sind das 58 Prozent mehr als für die Fiskaljahre 2019 bis 2023 vorgesehen war. Für das Fiskaljahr 2025 plant Japan mit einem in Yen um 9,4 Prozent wachsenden Verteidigungshaushalt. 

    Seit dem Einbruch des Verteidigungshaushalts in den Fiskaljahren von 2003 bis 2013 steigt das Budget in Yen wieder, wenn auch eher langsam. In den Fiskaljahren 2023 und 2024 wuchs das Verteidigungsbudget in US-Dollar gegenüber dem Vorjahr trotz des schwachen Yen mit 18,4 Prozent bzw. um 10,3 Prozent wieder schneller.

    Aufbauprogramm für Verteidigung setzt neue Prioritäten

    Neue Schwerpunkte in Japans Verteidigung sind höhere Reichweiten bei Raketen (sogenannte Abstandswaffen), die Entwicklung von Hyperschallraketen sowie die Verstärkung der Drohnenabwehr und der eigenen Drohnenfähigkeiten. Dazu kommen unter anderem die Stärkung der Cybersicherheit, der Fähigkeiten bei der elektronischen Kampfführung und die Entwicklung von Satelliten.

    Die Küstenwache will die Zahl der Patrouillenschiffe von 76 im Fiskaljahr 2024 auf 89 im Fiskaljahr 2027 erhöhen. Die Anzahl von Fluggerät (Hubschrauber und Flugzeuge) soll von 96 auf 105 steigen.

    Aufbauprogramm soll Japans Verteidigungsfähigkeit stärkenSchwerpunkte der von April 2023 bis März 2028 geplanten Militärausgaben in Milliarden US-Dollar *
    Bereich

    Summe

    Beispiele
    Abstandswaffen

    33,0

    Entwicklung besserer Land-Schiff-Waffen, Hyperschallwaffen, Kauf von Tomahawk-Raketen, Luft-Boden-Marschflugkörpern und luftgestützten Angriffsflugkörpern, Diversifizierung der Abschussplattformen
    Integrierte Luft- und Raketenabwehr

    19,8

    Bau von Schiffen mit Aegis-Kampfsystemen, Radargeräte, Kauf von Abfangraketen, auch zur Verteidigung gegen ballistische Raketen, Kauf von Langstrecken-Schiff-Luft-Raketen, Entwicklung besserer Mittelstrecken-Boden-Luft-Lenkflugkörper
    Abwehr mit Drohnen

    6,6

    Stationierung von Aufklärungsdrohnen mittlerer Höhe, Mehrzweck- und Angriffsdrohnen sowie unbemannter Unterwasserfahrzeuge zur Minensuche, Nutzung von Aufklärungsdrohnen
    Mobile Stationierung, Zivilschutz

    13,2

    Kauf von Mehrzweckhubschraubern, Transportschiffen, Transport- und Luftbetankungsflugzeugen
    Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit

    98,9

    Munition, Erneuerung alternder Anlagen, Verbesserung der Schutzmaßnahmen, etc.
    Bereichsübergreifende Einsatzmöglichkeiten

    52,8

    Entwicklung von Space-Domain-Awareness-Satelliten und Flugzeugen zur elektronischen Kampfführung aus der Distanz, Kauf fahrzeugmontierter Lasersysteme, landbasierter Systeme zur Entdeckung und Störung elektronischer Kampfführung, gepanzerter Modulfahrzeuge, Patrouillenhubschraubern und Kampfflugzeugen (F-35), Cybersicherheit, Bau von Geleitschiffen
    * Umrechnung zum Wechselkurs 1 US$ = 151,6 Yen im Kalenderjahr 2024Quelle: Ministry of Defense and Self-Defense Forces (MOD), Fundamental reinforcement of Japan’s defense capabilities, 2023

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Japan baut internationale Kooperation aus

    Japan importiert deutlich mehr Waffen und wird selbst zum Exporteur. Das Land öffnet sich für Rüstungskooperation mit Partnern neben den USA.

    Japans steigende Verteidigungsausgaben führen zu deutlich höheren Importen. So wuchsen Japans Waffenimporte 2024 gegenüber dem Vorjahr um 366 Prozent auf 1,1 Milliarden US$. Gleichzeitig lockert Japan seine strengen Regeln für Exporte von Waffen. Daher legen auch diese zu.

    USA sind dominierender Partner 

    Mehr als 95 Prozent seines Außenhandels mit Waffen wickelt Japan mit den USA ab. Darüber hinaus unterhalten die USA zum Schutz Japans und auch Taiwans Stützpunkte im Land. So waren Mitte 2024 circa 53.000 US-Soldaten in Japan stationiert.

    Rang 6

    belegt Japan laut dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) bei den Rüstungsimporten im Zeitraum 2020 bis 2024.

    Auch in der technologischen Zusammenarbeit bei Rüstungsgütern sind die USA der wichtigste Partner. Japanische Firmen produzieren amerikanische Produkte in Lizenz, etwa das Kampfflugzeug F-15 und Patriot-Raketen. Bisher fertigen japanische Firmen diese meist für den Eigengebrauch. Im Juli 2024 stimmte die Regierung auf Bitten der USA dem Verkauf einiger Patriot-Raketen im Wert von circa 20 Millionen US$ an die USA zu.

    Japan öffnet sich für Rüstungskooperationen

    Im Jahr 2010 gab es zwischen China und Japan starke Spannungen. Seitdem öffnet sich Japan für die Zusammenarbeit mit weiteren Partnern. Mit europäischen Ländern will Japan unter anderem Technologien weiterentwickeln. Gleichzeitig arbeitet es mit befreundeten Partnern in Asien-Pazifik zusammen. Dazu zählen Australien, Indien und die südostasiatischen Länder Philippinen, Vietnam, Malaysia und Indonesien.

    Japan erweitert Zusammenarbeit bei Wehrtechnik und -technologieAbkommen mit Partnern neben dem langjährigen Partner USA *
    RegionLand (Jahr des Inkrafttretens)
    EuropaVereinigtes Königreich (2013), Frankreich (2016), Deutschland (2017), Italien (2019)
    Asien-PazifikAustralien (2014), Indien (2016), Philippinen (2016), Vietnam (2016), Malaysia (2018), Indonesien (2021)
    * Abkommen zur Zusammenarbeit bei Wehrtechnik und -technologieQuelle: Ministry of Defense 2025

    Kampfflugzeugprojekt mit dem Vereinigten Königreich und Italien 

    Die Bedeutung Europas dürfte in den kommenden Jahren steigen. Ein Großprojekt mit Partnern aus dem Vereinigten Königreich und Italien ist die Entwicklung eines neuen Kampfflugzeugs. Im Dezember 2024 vereinbarten BAE Systems, Leonardo und Japan Aircraft Industrial Enhancement (JAIEC) hierfür die Gründung eines Joint Ventures. Das Gemeinschaftsunternehmen soll Mitte 2025 an den Start gehen und das Design und die Entwicklung des Flugzeugs übernehmen. Jeder der Partner soll ein Drittel der Anteile daran halten. JAIEC ist dabei ein Joint Venture der Society of Japanese Aerospace Companies (SJAC) mit Mitsubishi Heavy Industries. BAE Systems, Leonardo und Mitsubishi Heavy Industries und deren Zulieferern sollen das Flugzeug produzieren. Auf japanischer Seite sind hier als Zulieferer bereits Mitsubishi Electric und bei Triebwerken IHI eingeplant. Die ersten Flugzeuge sollen ab 2035 ausgeliefert werden. 

    Das Vorhaben gilt als das erste große internationale militärische Entwicklungsprogramm Japans, das nicht mit dem engsten Partner USA stattfindet. Allein Großbritannien rechnet für seinen Teil bis 2033 mit Kosten für das neue Kampfflugzeug von mehr als 10 Milliarden US-Dollar.

    Deutschland strebt engere Zusammenarbeit mit Japan an

    Nach den deutsch-japanischen Regierungskonsultationen im März 2023 teilte das Bundesministerium für Verteidigung mit, dass beide Länder ihre Rüstungskooperation vertiefen wollen. Bereits seit 2021 besteht ein bilaterales Geheimschutzabkommen. Im November 2024 unterzeichneten Japan und die EU zudem eine Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft. Bei der Ausfuhr von Rüstungsgütern aus Deutschland nach Japan gilt Japan als NATO-gleichgestellt. 

    Ein internationales Branchenforum ist die zweijährlich in Japan stattfindende Rüstungsmesse DSEI Japan. Die nächste Auflage findet vom 21. bis 23. Mai in Chiba nahe Tokyo statt. Die EU fördert für mittelständische Firmen aus EU-Staaten eine Messepräsenz. Bewerbungsschluss hierfür war bereits im Januar 2025. Auch der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) will mit deutschen Firmen auf der Messe präsent sein. 

    In Japan erfolgreich ist Airbus Helicopter. Der europäische Hersteller ist nach eigenen Angaben Marktführer in Japans Hubschraubermarkt. Airbus könnte sich weitere Aufträge im Land sichern: So hat Airbus Defence and Space eine wichtige Stellung im Entwicklungsprogramm der Eurodrohne. Seit 2023 hat Japan in diesem von vier Nationen geführten europäischen Programm einen Beobachterstatus.

    In Japan sind mehrere europäische Firmen aktiv. So sind im Aeronautics & Space, Defense & Security Komitee des European Business Council in Japan (EBC) neun europäische Firmen vertreten. Vorsitzender des Komitees ist Nikolaus Boltze, der Repräsentant von thyssenkrupp in Japan. Seit mehr als zehn Jahren findet in Japan auch ein deutsch-japanisches wehrtechnisches Forum statt. Generelle Ansprechpartner für deutsche Firmen sind auch der Rüstungsattaché in der Deutschen Botschaft Tokyo, Alexander Maus, und die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan

    Exporte werden wichtiger

    Auch über das Kampfflugzeugprojekt hinaus richten Japans Firmen ihr Augenmerk stärker als früher auf Auslandsmärkte. So bietet Mitsubishi Heavy Industries in Australien für eine Ausschreibung von Fregatten. Seit November 2024 ist thyssenkrupp Marine Systems hier der einzige verbliebene Wettbewerber. Im Oktober 2022 haben Mitsubishi Electric und Australien die gemeinsame Entwicklung laserbasierter Überwachungstechnik für Verteidigungszwecke vereinbart.

    Mitsubishi Electric lieferte 2023 und 2024 zudem mobile Radarsysteme zur Luftüberwachung an die Philippinen. Darüber hinaus haben Japan und Indien laut der indischen Regierung im November 2024 die Lieferung von japanischen Antennen für die indische Marine vereinbart. Im Rahmen einer gemeinsamen Entwicklung sollen diese an indische Marineschiffe angepasst werden. 

    Im Jahr 2023 führte Japan ein militärisches Hilfsprogramm ein. Empfänger waren in den Fiskaljahren 2023 und 2024 die Philippinen, die Mongolei, Dschibuti, Indonesien, Bangladesch und Fidschi. Die Lieferungen sind bislang nicht groß und bewegen sich in US-Dollar im einstelligen Millionenbereich. 

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Mischkonzerne dominieren Japans Rüstungsindustrie

    Für die meisten japanischen Firmen sind Rüstungsgüter nur Nebenprodukte. Dennoch produzieren sie eine breite Palette an militärischen Gütern. 

    Die großen Player der japanischen Verteidigungswirtschaft sind meist keine reinen Rüstungsfirmen. Es sind in der Regel Mischkonzerne, bei denen der militärische Bereich als ein Segment unter vielen mitläuft. Japans Verfassung sieht in Artikel 9 das Verbot von Waffenexporten vor. Lange Jahre legte die Regierung den Artikel pazifistisch aus und reglementierte den Waffenexport. Erst in der jüngeren Vergangenheit lockerte die Regierung ihre Politik.

    Top-Firmen produzieren vor allem zivile GüterRang weltweit; Umsatz im militärischen Bereich in Millionen US-Dollar; Anteil des militärischen Umsatzes am Gesamtumsatz in Prozent
    RangFirma

    2022

    2023

    Anteil

    39

    Mitsubishi Heavy Industries

    3.140

    3.890

    12

    65

    Kawasaki Heavy Industries

    1.770

    2.060

    16

    71

    Fujitsu

    1.230

    1.850

    7

    91

    NEC

    620

    1.140

    5

    96

    Mitsubishi Electric

    620

    1.050

    3

    Quelle: SIPRI 2024

    Branchenprimus verzeichnet deutlich höheren Auftragseingang

    Die meisten Firmen weisen ihren Umsatz in der Verteidigungswirtschaft nicht getrennt aus. Bei Mitsubishi Heavy Industries, der größten japanischen Firma der Branche, stieg der Umsatz im Bereich Verteidigung in den vergangenen Jahren kräftig. Noch stärker zeigt sich die zunehmende Bedeutung des Segments beim Auftragseingang. Die Bestellungen für Verteidigung und Raumfahrt wuchsen bei Mitsubishi Heavy Industries von 5,9 Milliarden US-Dollar (US$) im Fiskaljahr 2021 auf 13 Milliarden US$ im Fiskaljahr 2023. Sie blieben auch 2024 laut den Schätzungen des Unternehmens für den Bereich Verteidigung, Luft- und Raumfahrt auf hohem Niveau. 

    Top-Firmen haben eine breite Produktpalette

    Mitsubishi Heavy Industries produziert Kampfflugzeuge, Hubschrauber, Schiffe, U-Boote, Panzer, Kampffahrzeuge, Boden-Schiff-Raketenträger, Raketen (unter anderem Patriot-Raketen in Lizenz von Lockheed Martin) und Torpedos. Daneben entwickelt das Unternehmen Drohnen, Unterwasserdrohnen, Lasersysteme zum Abschuss von Drohnen und Amphibienfahrzeuge. In den Jahren 2023 und 2024 erwirtschaftete Mitsubishi Heavy Industries rund drei Viertel seines Umsatzes im Verteidigungs- und Raumfahrtsektor in Japan. Ein weiteres Viertel entfiel auf die USA. Europa trug lediglich etwa 1 Prozent bei.

    Der Wettbewerber Kawasaki Heavy Industries baut im Bereich Verteidigung vor allem Flugzeuge, Hubschrauber, U-Boote und Patrouillenschiffe. NEC wiederum liefert für die Verteidigung Systeme für Steuerung, Kommandos und Kontrolle, logistische Unterstützung, Verarbeitung von Radarinformationen und von akustischen Informationen. Daneben liefert NEC unter anderem Führungs- und Kommunikationssysteme sowie Leit- und Messsysteme.

    Mitsubishi Electric stellt Radarsysteme und Anti-Drohnensysteme her. An die japanischen Selbstverteidigungskräfte (SDF) liefert es unter anderem Boden-Luft- und Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite. Das Unternehmen erwartet für das Fiskaljahr 2025 im militärischen Bereich Bestellungen in Höhe 3,9 Milliarden US$. Im Fiskaljahr 2023 betrugen diese noch 1,0 Milliarden US$.

    NEC, Fujitsu und Hitachi liefern an die SDF unter anderem Cloudsysteme. Der Telekommunikationskonzern NTT Data ist ebenfalls in der Verteidigungsbranche aktiv. Japans Raumfahrbehörde Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) wiederum erhielt im Fiskaljahr 2023 Bestellungen der SDF für ein Satellitensystem zur Beobachtung der Lage im Weltraum (SSA) und für Forschung zu künftigen Space-Domain-Awareness-Satelliten.

    Mitsubishi Heavy Industries erhält die meisten AufträgeAuftragswert der Top-Lieferanten der japanischen Selbstverteidigungskräfte im Fiskaljahr 2023 in Millionen US-Dollar
    FirmaWertHauptlieferungen
    Mitsubishi Heavy Industries11.627Hochgeschwindigkeits-Gleitbomben, Rettungshubschrauber
    Kawasaki Heavy Industries2.689Starrflügel-Patrouillenflugzeug P-1, Transportflugzeug C-2, Prototyp für Anti-Schiffs-Lenkflugkörper
    NEC2.044Computer für Cloud-Systeme, Ausrüstung für automatische Warn- und Kontrollsysteme, Mehrzweck-Breitband-Funkgeräte
    Mitsubishi Electric1.858Boden-Luft- und Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite
    Fujitsu1.450Sicherheits-Gateway-Dienste, Cloud-Infrastruktur
    Toshiba Infrasystems888Suchradar, Funkmessgeräte, Boden-Luft-Lenkflugkörper kurzer Reichweite
    IHI870Unterwasser-Drohnen, Triebwerke für Kampf- und Patrouillenflugzeuge
    Hitachi549Cloud-System für Luftstreitkräfte, Seitensichtsonar
    * Umrechnung zum Wechselkurs 1 US$ = 144,5 YenQuelle: Acquisition Technology and Logistics Agency (ATLA), 2025

    Da Japans Verteidigungsindustrie nur wenig exportiert, sind die SDF der Hauptkunde der Branchenfirmen. Unter den Top-20 Lieferanten der SDF finden sich im Fiskaljahr 2023 mit Itochu Aviation, Sumisho Aero-Systems und Mitsubishi auch drei Handelshäuser. Weitere sind unter anderem Marubeni Aerospace, Mitsui Bussan Aerospace, Sojitz Aerospace und NTK International.

    Gerade für ausländische Anbieter sind die Handelshäuser interessant. Nikolaus Boltze, Chairman des Aeronautics & Space, Defense & Security Komitees des European Business Council in Japan sagt: 

    "Japanischen Firmen der Verteidigungswirtschaft fehlt oft die Motivation und die internationale Erfahrung, mit ausländischen Partnern zusammenzuarbeiten. Falls doch, geht es in den meisten Fällen über ein Handelshaus."

    Zahlreiche weitere Firmen in der Branche aktiv

    Japan verfügt oft über mehr als einen Anbieter von Kampffahrzeugen, Hubschraubern, Schiffen, U-Booten, Flugzeugen und anderen Rüstungsgütern. Insgesamt bleibt die Zahl an Herstellern von Endprodukten aber übersichtlich. Hinzu kommen jedoch Tausende Zulieferer. Nach Angaben des Ministry of Defense gab es laut einer Erhebung der Shipbuilder’s Association of Japan im Jahr 2012 beim Bau eines Geleitschiffs insgesamt um die 8.300 Zulieferer. Auch bei einzelnen Flugzeugen und Panzern gab es demnach mehr als 1.000 Zulieferer. Wichtigster Branchenverband ist die Japan Association of Defense Industry (JADI).

    Japans Verteidigungsindustrie: mehrere Anbieter in einzelnen Segmenten
    BereichFirma
    Panzer, mobile KampffahrzeugeMitsubishi Heavy Industries, Japan Steel Works, Komatsu 1, Hitachi 2
    HubschrauberSubaru, Kawasaki Heavy Industries, Mitsubishi Heavy Industries 
    SchiffeMitsubishi Heavy Industries, Japan Marine United, Mitsubishi Heavy Industries Maritime Systems,
    U-BooteMitsubishi Heavy Industries, Kawasaki Heavy Industries
    FlugzeugeKawasaki Heavy Industries, Mitsubishi Heavy Industries, ShinMaywa Industries, Subaru
    SchusswaffenHowa Machinery, Japan Steel Works
    LenkwaffenMitsubishi Electric, Kawasaki Heavy Industries, Toshiba Infrasystems
    SonarNEC, Japan Radio, Oki Electric, etc. 
    Waffen für FlugzeugeMitsubishi Heavy Industries, Sumitomo Heavy Industries
    1 Aufklärungsfahrzeug für chemische und nukleare Kontamination; 2 motorisierte StützbrückeQuelle: Ministry of Defense 2023

    Von Frank Robaschik | Tokyo

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