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Wirtschaftsumfeld | Japan | Investitionsklima

Investitionsklima in Japan ist gut

Japan bietet ein attraktives, wenn auch nicht unbedingt einfaches Investitionsumfeld. Der Wettbewerb ist in vielen Branchen sehr intensiv.

Gemessen an seiner Wirtschaftsleistung hat Japan nur einen sehr geringen Bestand ausländischer Direktinvestitionen im eigenen Lande. Unter den Mitgliedsländern der OECD liegt es auf dem letzten Platz. Allerdings gab die Regierung im Juni 2021 das Ziel aus, den Bestand bis 2030 auf 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu verdoppeln. Es ist unwahrscheinlich, dass das Ziel erreicht wird. Dennoch ist klar, dass Japan mehr Greenfield-Investment aus dem Ausland anziehen möchte. Zurzeit laufen größere Ansiedlungen ausländischer Firmen in der Halbleiterindustrie sowie im Bereich der Infrastruktur für Cloud und Künstliche Intelligenz.

Die Rahmenbedingungen für Investoren gelten als gut. Die Rechtssicherheit ist hoch. Das Rechtssystem ist geprägt von US-amerikanischen und europäischen Einflüssen. Der Schutz physischen und geistigen Eigentums wird großgeschrieben. Die Kapitalmärkte sind ausgereift und stehen ausländischen Investoren offen. Wie in anderen Volkswirtschaften auch bestehen teilweise Investitionsbeschränkungen in Branchen, die aus Sicherheitsgründen unter japanischer Kontrolle bleiben sollen.

Gute Vernetzung über Freihandelsabkommen

Japan hat im Vergleich zu anderen großen Wirtschaftsnationen niedrige Einfuhrzölle. Darüber hinaus verfügt es über ein engmaschiges Netz an Freihandelsabkommen. Solche hat es unter anderem mit den USA, der EU und der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN. Das Regional Comprehensive Economic Partnership Agreement (RCEP) verbindet Japan unter anderem mit China und Südkorea. Partner beim Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP) sind unter anderem Australien, Kanada und Mexiko.

Lohnkosten fallen unter den OECD-Durchschnitt

Japans Löhne sind über viele Jahre hinweg nur wenig gestiegen. Dazu kommt die Abwertung des japanischen Yen. Im Ergebnis lag das einstige Hochlohnland Japan bei den Lohnkosten im Jahr 2022 in etwa auf einem Level mit Südkorea und nur etwas über Spanien. Im Jahr 2023 fielen die Lohnkosten in US-Dollar (US$) weiter.

Stabiler Zufluss ausländischer Direktinvestitionen

Der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen nach Japan lag 2023 bei 21 Milliarden US$. Das Geld floss vor allem in den Finanzsektor, in die Elektronik- und die Elektrotechnikbranche (vor allem in die Halbleiterbranche), in die Chemie- und Pharmaindustrie und in den Handel. 

Beim Bestand ausländischer Direktinvestitionen in Japan sind die wichtigsten Branchen der Finanzsektor, die Chemie- und Pharmaindustrie, der Fahrzeugbau, die Elektronik- und Elektrotechnikbranche sowie der Telekommunikationssektor. Die USA, die EU und Singapur sind beim Bestand die größten Investoren. Innerhalb der EU liegt Frankreich nach Daten der Bank of Japan Frankreich auf Platz 1. Größere Firmen mit ausländischer Kapitalbeteiligung in Japan sind unter anderem Nissan Motor, Sharp und Kyoei Life Insurance.

Deutsche Firmen investieren weiter in Japan

Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in Japan lag Ende 2022 bei 16,5 Milliarden Euro. Damit erreichte er fast wieder das bisherige Rekordniveau von Ende 2020. Die größten deutschen Investoren im Verarbeitenden Gewerbe kommen aus der Kfz- sowie der Pharma- und Chemieindustrie. Dazu gehören Daimler Truck, Bosch, Bayer, Boehringer Ingelheim und BASF. Diese Unternehmen sind bereits sehr lange und mit eigenen Produktionen in Japan aktiv. Mahle übernahm 2021 zudem den Kfz-Zulieferer Hitachi Astemo. 

DHL baute in den vergangenen Jahren in Japan mehrere Logistik- und Distributionszentren. Boehringer Ingelheim errichtet von 2023 bis 2025 für circa 70 Millionen US$ ein weiteres Werk für Arzneimittel. Evonik steckt von 2023 bis 2025 einen mittleren zweistelligen Euro-Millionenbetrag in eine Anlage für pyrogenes Aluminiumoxid für Lithium-Ionen-Batterien. Ein Joint Venture von BASF und Toda Kogyo erweitert bis zum 2. Halbjahr 2024 seine Fertigung von Kathodenmaterial. Merck Electronics Japan investiert von 2022 bis 2025 rund 100 Millionen Euro in ein bestehendes Werk.

Insgesamt sind nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan mehr als 700 deutsche Firmen auf dem Archipel präsent. Von diesen produzieren mehr als 80 an über 130 Standorten. Nach Daten der Deutschen Bundesbank für Ende 2022 beschäftigen allein die 452 größten der in Japan aktiven deutschen Firmen auf dem Archipel etwa 72.000 Mitarbeiter. 

Investitionsförderung: Japan hat viele Fördertöpfe

Japan will seine wirtschaftliche Sicherheit erhöhen. Daher gewährt es signifikante Fördermittel für Investitionen in die Produktion von Halbleitern, Halbleitermaschinen, -materialien und -rohstoffen, Batterien, Werkzeugmaschinen und Industrierobotern, Flugzeugteilen für Triebwerke und Flugwerke, Antibiotika, Düngemitteln, Schiffsteilen und Programmen für die Cloud. Im Halbleiterbereich fließt davon auch viel Geld an ausländische Firmen.

Für die grüne Transformation seiner Wirtschaft (GX) errichtete Japan einen 15 Milliarden US$ schweren Green Innovation Fund. Diesen nutzt Japan für die Entwicklung neuer Technologien. Zumindest indirekt dürften auch ausländische Firmen von den angestoßenen Entwicklungen etwa in den Bereichen wie Windenergie und Wasserstoff profitieren. Für Investitionen in die Digitale Transformation (DX) wie auch in die grüne Transformation gewährt Japan Steueranreize.

Daneben gewährt Japan Fördermittel beispielsweise für die Schaffung neuer Arbeitsplätze, für Forschung und Entwicklung oder zum Wiederaufbau in bestimmten Regionen. Einen guten Überblick bietet eine Seite der japanischen Wirtschaftsfördergesellschaft JETRO.

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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