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Branche kompakt | Kanada | Maschinenbau

Kanadas Industrie benötigt mehr Digitalisierung

In den nächsten sechs bis zwölf Monaten planen Unternehmen sich mit Investitionen zurückzuhalten. Die noch unterdurchschnittliche Digitalisierung der Produktion bietet Chancen.

Von Daniel Lenkeit | Toronto

  • Markttrends

    Kanadas Konjunktur flaut ab. Eine Rezession ist möglich. Aktuell sind Unternehmen bei Investitionen vorsichtig, langfristig besteht aber Potenzial für deutsche Technologieexporte.

    Angespannte Wirtschaftslage bremst kurzfristig die Investitionsbereitschaft

    Der kanadische Mittelstand im verarbeitenden Gewerbe hat mittel- bis langfristig hohen Bedarf an Maschinen und Ausrüstungen. Eine unterdurchschnittliche Digitalisierung der Produktion in vielen Industrien, ausgenommen der Kfz-Industrie, dürfte die Absatzchancen für entsprechende Ausrüstung in den kommenden drei bis fünf Jahren erhöhen. 

    Für die nächsten sechs bis zwölf Monate sind die Erwartungen jedoch weniger positiv. Seit April 2022 kämpft die Zentralbank (BoC) gegen die Inflation und erhöhte die Zinsen kräftig und schnell. Seit einem Jahr werden also kreditbasierte Unternehmensinvestitionen immer teurer.

    Das senkt die Investitionsbereitschaft vieler Mittelständler. Eine Umfrage der Business Development Bank Kanadas (BDC) bestätigt, dass seit etwa einem Jahr die Investitionsabsichten kanadischer KMU in Kapitalgüter jeden Monat etwas weiter sanken. Im Januar 2023 planen nur noch etwa 40 Prozent der befragten Unternehmen für die nächsten zwölf Monate Ausgaben für Maschinen und Ausrüstungen.

    Unter der restriktiven Geldpolitik leidet zunehmend auch Kanadas Konjunktur. Die BoC registrierte zuletzt die Probleme knapperer Liquidität im Markt und setzte weitere Zinserhöhungen aus. Gleichwohl wird das Preisniveau auf absehbare Zeit weiter über der Zielmarke von 2 Prozent steigen.

    Nachfrage nach digitalen Produktionstechnologien wird zunehmen

    Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage des PLANT Magazins von Januar 2023 zeigen das steigende Interesse vieler Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe an neuen Technologien. Demnach planen 95 Prozent der von PLANT befragten Unternehmen Investitionen in neue Fertigungstechnologien, von Automatisierung bis hin zu virtuellen Prototypen. Für deutsche Zulieferer ist dies ein gutes Signal. Sie sollten den ungesättigten kanadischen Markt für Industrie-4.0-Anwendungen im Auge behalten. 

    Umfrage: Priorität für Technologieinvestitionen in den nächsten 3-5 Jahren - verarbeitendes Gewerbe in Kanada

    Technologie

    2023 (in %)

    Robotik, Automatisierung

    54

    Cloud Computing

    44

    IIOT, Maschinelles Lernen

    40

    Künstliche Intelligenz

    39

    Datenerfassung und Shopfloor Management

    36

    Fortgeschrittene Datenanalyse

    36

    3D-Druck, additive Fertigung

    30

    Enterprise-Resource-Planning (ERP)

    26

    Virtuelle Realität

    13

    Quelle: PLANT Magazin - Advanced Manufacturing Outlook 2023


    In der Metallbearbeitungsindustrie wächst der Bedarf an Automatisierung

    Betriebe aus der Zerspanungstechnik wollen deutlich mehr investieren. Das kanadische Fachmagazin "Shop Metalworking Technology" befragte Unternehmen der Branche zu deren Investitionsplänen für 2023.

    Demnach planen etwa ein Viertel der Firmen 2023 Investitionen in Automatisierung und Robotik. Das sind bedeutend mehr Unternehmen als noch vor einem Jahr, als nur etwa 15 Prozent der Befragten diese Ausgaben planten. Weiterhin ergab die Abfrage der Investitionsabsichten, dass etwa 75 Prozent der Branchenunternehmen - trotz erschwerter Finanzierungsbedingungen - in gleicher Höhe oder höhere Maschinenkäufe planen als 2022. Kanadische Zerspanungsunternehmen planen im Jahr 2023 vor allem neue Schneidewerkzeuge ("cutting tools") und mehrachsige Werkzeugmaschinen ("machining centres") zu kaufen.

    Kapazitätsauslastung nach Industriebereichen in Kanada

    North American Industry Classification System (NAICS)*)

    3. Quartal 2021 (in %)

    2. Quartal 2022 (in %)

    3. Quartal 2022 (in %)

    Gesamtindustrie 

    80,9

    82,8

    82.6

    Öl- und Gasförderung [211]

    80,6

    82,7

    82.7

    Bergbau [212-213]

    78,1

    78,6

    81,4

    Baugewerbe [23]

    90,1

    91,6

    91,7

    Verarbeitende Industrie [31-33]

    75.6

    78,2

    76,6

      Nahrungsmittelproduktion [311]

    78,5

    79,6

    79,6

      Bekleidungsproduktion [315]

    73,0

    84,1

    77,6

      Chemieproduktion [325]

    77,3

    77,8

    74,8

      Maschinenbau [333]

    76,3

    79,6

    78,2

      Herstellung von Elektrogeräten, Geräten und Komponenten [335]

    78,9

    85,3

    83,6

    * North American Industry Classification SystemQuelle: Statistics Canada 2022

    Industrie 4.0 in der Produktion ausbaufähig

    Einer der wichtigsten Trends für Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe Kanadas in den nächsten zehn Jahren wird der beschleunigte Ausbau von Industrie-4.0-Technologien sein, schätzen Marktbeobachter wie die BDC und das Fachmagazin PLANT. Damit gemeint ist in erster Linie die Ausweitung von Automatisierung und Robotik, Internet der Dinge, analytischen Informationssystemen und künstlicher Intelligenz. Damit soll vor allem die Produktivität Kanadas erhöht werden, welche deutlich hinter den USA und Deutschland zurückliegt. 

    Doch die Umfragen zeigen auch, dass momentan nur etwa 60 Prozent der Unternehmen einen konkreten Plan für eine digitale Transformation haben und häufig den Schritt hin zu Industrie-4.0-Anwendungen noch scheuen.   

    Die drei meistgenannten Gründe, dass kanadische Unternehmen nicht in Industrie 4.0 investieren sind:

    1. zu teuer (33 Prozent)
    2. Integration neuester Technologien in bestehende Systeme zu kompliziert (30 Prozent)
    3. Fehlendes Wissen/Fachkräfte, um neue Technologie zu bedienen (27 Prozent)

    Vor allem außerhalb des Automobilsektors nutzt das kanadische verarbeitende Gewerbe wenig Automatisierung und Robotik in der Produktion. Ein Bericht von Next Generation Manufacturing Canada (NGen), einer Industrieorganisation, die mit der Förderung des "Advanced Manufacturing Supercluster" beauftragt ist, stellt fest, dass viele Firmen die technische Implementation von Robotik und Automatisierung weiterhin "unattraktiv" finden.

    Nach der Umfrage von NGen unter OEMs, Anbietern von Automatisierungstechnik und Systemintegratoren haben vor allem die meisten kleineren Unternehmen ihre Prozesse bisher nicht vollautomatisiert. Über punktuelle Automatisierung - der Bericht nennt es "Automatisierungsinseln" - ginge es in vielen Unternehmen nicht hinaus. Bisher werde Automatisierung und Robotik in Kanada hauptsächlich für Warenumschlag und Montagearbeiten genutzt sowie für Teleoperation und 3D-Druck.

    Kanadas "Roboterdichte" (Industrieroboternutzung pro 10.000 Mitarbeiter) liegt außerhalb des Kfz-Sektors bei 71 (Vergleich USA: 139). Dagegen kommt Robotik in der kanadischen Automobilfertigung überdurchschnittlich häufig zum Einsatz, mit einer Roboterdichte von 1.475 (USA: 1.311). Für vollautomatische industrielle Fertigung mit Industrie-4.0-Anwendungen, intensiver Nutzung von Daten und Sensoren und der Vernetzung von Maschinen (Industrial Internet of Things - IIoT) gäbe es im Land kaum Beispiele, so NGen.

    Elektromobilität und künstliche Intelligenz mit Wachstumschancen in Kanada

    Ob sich Batterie- oder Brennstoffzellentechnologie im Transportsektor oder eine Mischung durchsetzt, ist noch offen. Kanada hat das Potenzial, in beiden Bereichen eine globale Rolle zu spielen. Viele Materialien und Metalle, die zur Batterieproduktion benötigt werden, können lokal bezogen und verarbeitet werden. Das Gleiche gilt für eine kanadische Wasserstoffwirtschaft. Dazu ist das Land stark im Bereich künstliche Intelligenz. Im Korridor zwischen Toronto und Waterloo sitzen allein über 350 Firmen aus der Automatisierungstechnik und Robotik. 

    Von Daniel Lenkeit | Toronto

  • Branchenstruktur

    Der Maschinenbau ist eine wichtige Branche in Kanadas verarbeitendem Gewerbe. Ihren Hauptumsatz erzielt die Branche im Export.

    Maschinenbau hat weiter hohe Bedeutung in der kanadischen Industrie

    Die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes für die kanadische Wirtschaft sinkt. Der Anteil des Sektors am kanadischen Bruttoinlandsprodukt fällt seit einigen Jahren kontinuierlich und sank von 16 Prozent zur Jahrtausendwende auf 9,5 Prozent 2022. Auch die Arbeitsplatzentwicklung in der Industrie erfuhr einen ähnlich herben Abschwung in den letzten Jahrzehnten. Heute stellt das verarbeitende Gewerbe nur noch 9 Prozent aller kanadischen Beschäftigten. Etwas Hoffnung bietet der Automobilsektor. Hier herrscht ein spürbarer Optimismus in der Wirtschaft und der Politik für eine hohe Relevanz des kanadischen Standorts für eine zukünftige nordamerikanische Elektroautoproduktion. 

    Mit etwa 136.000 Beschäftigten (2020) ist der Maschinenbau nach der Lebensmittelindustrie, dem Transportgewerbe und der Metallverarbeitung der viertgrößte Arbeitgeber im verarbeitenden Gewerbe. Von 2017 bis 2019 konnte der Sektor stetig zulegen und die Zahl der Beschäftigten stieg in diesem Zeitraum um circa 10.000. Unter den Beschäftigungszuwächsen waren allerdings "nur" 1.600 Vollzeitstellen, der Rest in befristeten Arbeitsverhältnissen auf Stundenlohnbasis. In der Coronakrise verlor die Branche, wie die meisten anderen Sektoren, viele Arbeitskräfte.

    Die Firmen sind vor allem in der Herstellung von Maschinen und Ausrüstungen für die Öl- und Gasförderung, aber auch bei Werkzeugmaschinen sowie bei Landmaschinen und Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen aktiv.

    Industrieproduktion in den wichtigsten Maschinenbausparten in Kanada (in Millionen US-Dollar, Veränderung und Marktanteil in Prozent) ¹

    NAICS  ²⁾

    Sparte

    2022

    Veränderung 2022/2021  ³⁾

    Marktanteil 2022

    333

    Insgesamt

    13.372

    9,2

    100

    3331

      Land-, Bau- und Bergbaumaschinen

    3.069

    16,2

    23,0

    3332

      Industriemaschinen

    2.111

    17,5

    15,8

    3333

      Maschinen- und Anlagenbau für Gerwerbe/Handel u. Dienstleistungen

    1.462

    1,4

    10,9

    3334

      Klima-, Heizungs-, Lüftungs- und Kältetechnik 

    1.778

    -0,9

    13,3

    3335

      Metallbearbeitungsmaschinen 

    1.746

    2,7

    13,1

    3336

      Turbinen, Generatoren, Stromübertagungsanlagen 

    422

    -0,2

    3,2

    3339

     Sonstiges (Fördertechnik, Pumpen u. Kompressoren) 

    2.822

    12,7

    21,1

    1 durchschnittlicher Jahreswechselkurs 2022: 1 US$ = 1,301 kan$; 2 gemäß North American Industry Classification System (NAICS); 3 basierend auf kan$Quelle: Statistics Canada; Bank of Canada 2023

    Kanadischer Maschinenbau lebt vom Auslandsgeschäft

    Der kanadische Maschinenbau exportiert etwa den doppelten Wert seiner inländischen Wertschöpfung. Darüber hinaus importiert Kanada knapp doppelt so viel Maschinen als es exportiert.

    Etwa 79 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet der kanadische Maschinenbau im Export. Drei Viertel davon, etwa 18 Milliarden US-Dollar (US$), gehen in die USA, die damit wichtigster Abnehmer von kanadischen Maschinen sind. Deutschland liegt an dritter Stelle und importiert kanadische Maschinen für circa 0,5 Milliarden US$. Die USA sind auch wichtigster Maschinenlieferant Kanadas.

    Einfuhr von Maschinen in Kanada (in Millionen US-Dollar)

    HS Code 

    Warenbezeichnung

    2021

    2022

    davon aus Deutschland (2022) 

    8429 bis 30, 8479.10, 8474

    Bau- und Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen

    4.711,5

    5.760,1

    431,5

    8444 bis 49, 8451 bis 53

    Textil- und Ledermaschinen

    468,1

    430,2

    17,3

    8439 bis 42, 8443.11 bis .19

    Druck- und Papiermaschinen

    529,2

    500,6

    86,0

    8422.30 bis .40, 8437, 8438, 8479.20

    Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen

    1.109,0

    1.079,7

    142,9

    8465, 8479.30

    Holzbearbeitungsmaschinen

    383,8

    410,4

    47,1

    8477

    Kunstoff- und Gummimaschinen

    630,3

    607,3

    63,0

    8413, 8414

    Pumpen und Kompressoren 

    4.470,8

    5.145,3

    284,9

    8425 bis 28

    Fördertechnik

    3.021,5

    3.491,5

    212,9

    8456 bis 63

    Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung 

    1.001,5

    978,0

    115,0

    Quelle: Trade Data Online 2023

    Kanadische Maschinenbauindustrie ist konzentriert in Ontario

    Ontario ist die stärkste Provinz für den Maschinen- und Anlagenbau. Etwa die Hälfte aller Maschinenbauer befindet sich hier. Zum einen zählt die Nähe zu Unternehmen aus der Automobilindustrie und den Zulieferbetrieben. Zum anderen wird von Ontario aus der wichtigste Zielmarkt, die USA, bearbeitet. Aber auch in Quebec, wo die maßgeblichen Hersteller von Luft- und Schienenfahrzeugen ansässig sind sowie in Alberta, dem Mittelpunkt der kanadischen Öl- und Gaswirtschaft, gibt es Zentren für Maschinenbau. Deutsche Anbieter von Maschinen und Ausrüstung sind auf dem kanadischen Markt vor allem im Hochpreissegment aktiv. Neben kanadischen und US-amerikanischen Herstellern sind japanische, italienische und schweizerische Firmen vertreten. Zudem drängen verstärkt chinesische Anbieter auf den Markt, die in erster Linie das untere Preissegment bedienen.

    Wichtige Marktteilnehmer im kanadischen Maschinenbau

    Maschinenbausparte 

    Unternehmen

    Baumaschinen

    Black Cat Wear Parts (CAN), Hitachi Construction Machinery (JAP), Liebherr (CH) 

    Bergbaumaschinen, Öl- und Gasfeldausrüstungen 

    Enerflex Ltd. (CAN), Cameron International (USA), Tenaris (USA), Tesco Corporation (USA), Thermo Design Engineering (CAN), Weir Group (UK), Shawcor (USA), Tarpon Energy (CAN)

    Fördertechnik 

    Rolmaster Conveyers (CAN), Dorner Conveyer Systems (USA), Trio-Pac (CAN)

    Industriemaschinen und Ausrüstungen 

    Atlas Copco (SWE), Husky Injection Molding Systems (CAN), Illinois Tool Works (USA), ATS Automation (CAN) 

    Maschinen für die Landwirtschaft 

    Buhler Industries Inc. (CAN), Flexi-Coil (CAN), Degelman Industry Inc. (US), Garratt Industries Inc. (CAN) 

    Maschinen zur Lebensmittelverarbeitung, Verpackungsmaschinen 

    Winpak (CAN), GN Thermoforming Equipment (CAN), Schubert Packaging Automation Inc. (DEU), Krones Packaging AG (DEU) 

    Branchenübergreifende 

    Ebco Industrues Unc. (CAN), ABB (SWE/CH), Brant Group of Companies (CAN), Camso (CAN), Valmet (FIN), Altec (CAN), Apollo Machinery & Welding (CAN) 

    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

    In Kanada gab es 2021 nach Angaben von Statistics Canada 4.554 Unternehmen mit einem oder mehr regulären Angestellten im Sektor Maschinenbau, 1.100 Unternehmen in der Fertigung von elektrischen Komponenten. Fast 70 Prozent der Unternehmen sind kleine und mittelständische Firmen mit 5 bis 500 Mitarbeitern. Circa 30 Prozent der Unternehmen gehören zu der Kategorie Kleinstunternehmen mit 1 bis 4 Angestellten. Knapp 20 (0,4 Prozent) der kanadischen Unternehmen in diesen Sektoren haben mehr als 500 Angestellte.

    Von Daniel Lenkeit | Toronto

  • Rahmenbedingungen

    Viele Freihandelsabkommen und gute Abschreibungsbedingungen Kanadas bieten Möglichkeiten für Direktinvestitionen.  

    Rahmenbedingungen für kanadische Maschinenbauproduktion günstig

    Für die Maschinenbau- und Ausrüstungsindustrie gibt es keine relevanten Beschränkungen für Ausfuhren aus der Liste der kanadischen Exportkontrollgüter. Auch die Einfuhr von Maschinen und Ausrüstungen aus Europa unterliegt keiner Begrenzung.

    Für den kanadischen Maschinenbau ist der Zugang zu internationalen Märkten aufgrund zahlreicher Freihandelsabkommen Kanadas umfangreich. Wie schon unter dem NAFTA-Regime bietet auch das Nachfolgeabkommen Canada-United States-Mexico Agreement (CUSMA) kanadischen Maschinenbauunternehmen zollfreien Zugang zum gesamten nordamerikanischen Markt. CUSMA schafft Investitionssicherheit und setzt den zollfreien Handel in Nordamerika (unter Auflagen für einige Industrien wie die Kfz-Branche) fort.

    Mit dem seit 2017 vorläufig in Kraft getretenen Kanada-EU Freihandelsabkommen CETA sowie mit den bilateralen Handelsabkommen mit Südkorea, Chile, Kolumbien, Peru, Israel und anderen, haben kanadische Maschinenhersteller zudem begünstigten Zugang zu weiteren internationalen Märkten. 

    Ebenso gehört Kanada zu den G20 Ländern, die eine zollfreie Zone für industrielle Vorleistungsgüter und Maschinen anbieten. Importe von Maschinen aus Europa beispielsweise können Tochtergesellschaften zollfrei realisieren und von Kanada weitere internationale Märkte bearbeiten. Dazu bieten die linearen Abschreibungsbedingungen für Maschinen und Ausrüstungen einen Standortvorteil.

    Die offizielle Normungsorganisation in Kanada ist die Canadian Standards Association (CSA Group). Sie wurde vom SCC (Standards Council of Canada), der das nationale Standardsystem überwacht, als offizielles Test- und Zertifizierungsinstitut akkreditiert. Die CSA Group bietet Produktprüfungen und -zertifizierungen in nahezu allen Industriesparten an und hat auch Geschäftssitze in Deutschland - in Frankfurt und Straßkirchen.

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Daniel Lenkeit | Toronto

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