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Branchen | Kanada | Transport und Logistik

Die Streikbereitschaft in Kanada nimmt zu

Transport und Logistik sind 2024 stark betroffen. Der letzte Bahnstreik wurde kurz nach Beginn beendet. Aber auch in der Luftfahrt und im Schiffsverkehr drohen Ausstände.

Von Heiko Steinacher | Toronto

Er hätte hohe wirtschaftliche Schäden nach sich gezogen, wenn er länger gedauert hätte: der Bahnstreik im August 2024 in Kanada. Wenige Stunden nach Beginn ordnete Arbeitsminister Steve MacKinnon ein verbindliches Schlichtungsverfahren für die Eisenbahnunternehmen und die Gewerkschaft an, sodass der Güterbahnbetrieb sehr kurzfristig wieder aufgenommen werden konnte. Die im Vorfeld und durch die Arbeitsniederlegung entstandenen Verzögerungen dürften dadurch bis Anfang September 2024 wieder ausgeglichen worden sein.

Air-Canada-Pilotinnen und -Piloten fast alle für Streik

Während der Bahnstreik in Kanada vorerst abgewendet scheint, drohen nun Arbeitsniederlegungen bei den Cockpitbesatzungen von Air Canada ab dem 17. September 2024. Dafür votierten Ende August überwältigende 98 Prozent der rund 5.000 Flugkapitäne der Airline. Nach Angaben des Pilotenverbands ALPA würden bei einem Streik rund 1.000 Flüge pro Tag ausfallen. Und dies hätte Auswirkungen auf mehr als 120.000 tägliche Verbindungen weltweit.

Zusätzlich zu Kanadas Luftfahrtindustrie drohen auch dem dritten Verkehrssektor in diesem Jahr Konsequenzen durch einen Arbeitskampf: Denn neben dem schnell befriedeten Ausstand bei der Bahn könnten auch Hunderte Hafenarbeiter in British Columbia die Arbeit niederlegen, wenn sich die Tarifparteien auch 2024 nicht einigen. Ein erster Einigungsversuch war im Vorjahr 2023 gescheitert. Wichtige Containerhäfen wie Vancouver und Prince Rupert könnten dadurch blockiert werden – mit der Folge von massiven Verspätungen in der Schifffahrt.

Unternehmen weiter wachsam

Viele Firmen in ganz Kanada sind daher in erhöhter Alarmbereitschaft: Sollten zum Beispiel die Hafenarbeiter in British Columbia streiken, dürften Schiffe an die US-Westküste umgeleitet werden. Einige Logistikunternehmen, darunter C.H. Robinson, befürchten deshalb, dass sich die zuständigen amerikanischen Gewerkschaften weigern würden, die ursprünglich für Kanada bestimmte Fracht zu löschen.

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