Wirtschaftsumfeld | Moldau | Zugang zu Finanzierung
Moldau startet neues Kreditprogramm für Unternehmer
Die Regierung der Republik Moldau will die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen verbessern. Dafür hat sie das Kreditprogramm „373“ ins Leben gerufen.
01.06.2023
Von Dominik Vorhölter | Chisinau
In der Republik Moldau startet ab 1. Juni 2023 ein Investitionsförderprogramm, das kleine und mittlere Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern soll. Dies verkündete der Direktor der Organisation für Entwicklung des Unternehmertums, ODA, Dumitru Pintea, beim Industrial Suppliers and Engineering Forum, das am 12. Mai 2023 in Chisinau stattfand.
Das Kreditprogramm mit dem Namen der Landesvorwahl 373 richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen aus der verarbeitenden Industrie und dem Dienstleistungssektor, die in Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle, Anlagen und Ausrüstung investieren möchten.
Unternehmer können ab Juni 2023 bei ihren Geschäftsbanken Kredite mit einer Laufzeit von mindestens drei bis maximal sieben Jahren aufnehmen. Dabei bieten die am Programm beteiligten Banken einen Kreditrahmen bis zu 15 Millionen Moldawischer Lei (ca. 770.000 Euro) in Euro oder Landeswährung an. Kreditnehmer bekommen dieses Geld zu einem vergünstigen Zinssatz, der in Landeswährung 7 Prozent und in Fremdwährung 3 Prozent beträgt. Das Programm bietet zudem eine maximale tilgungsfreie Zeit des Kredites von bis zu drei Jahren.
Investitionsklima hat sich verschlechtert
Das Investitionsklima in der Republik Moldau ist sehr stark eingetrübt durch den russischen Angriffskrieg auf das Nachbarland Ukraine. Im Jahr 2022 gingen die Zuflüsse ausländischer Direktinvestitionen gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozent auf 246 Millionen US-Dollar zurück, berichtet die Econmist Intelligence Unit.
Der Staat will mit dem Kreditprogramm dagegen halten. Es garantiert den Banken, die Differenz zwischen dem Marktzins und den angebotenen vergünstigten Zinsen auszugleichen. Dafür stehen derzeit aus dem im Jahr 2022 gegründeten Staatsfonds für Unternehmertum und Wirtschaftswachstum in Moldau, auch FACEM genannt, aktuell rund 3,7 Millionen Euro bereit.
Entwicklungsbanken subventionieren moldawischen Staatsfonds
Dieses Geld erhält der Staat zum Teil von der deutschen Entwicklungsbank, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und von der polnischen Entwicklungsbank Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK). Laut einer Beschlussvorlage aus dem moldawischen Wirtschaftsministerium vom 24. Februar 2023 soll der Fonds FACEM für das Jahr 2023 weiter aufgestockt werden und zwar auf umgerechnet rund 24 Millionen Euro.
Die ODA setzt die Wirtschaftspolitik des Landes um. Die Organisation fördert unter anderem Geschäftsgründungen und unterstützt Unternehmen bei deren Integration in internationale Lieferketten.
Bezeichnung | Anmerkungen |
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Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft | |
Anlaufstelle für deutsche Unternehmen | |
Organizatia pentru Dezvoltarea Antreprenoriatului, ODA | Organisation zur Förderung des Unternehmertums in der Republik Moldau |
Investitionsförderagentur der Republik Moldau |