Myanmar hofft auf wirtschaftliche Hilfe aus Russland

Myanmar und Russland vertiefen ihre Beziehungen. Bisher hatten sich die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder weitgehend auf Lieferungen von russischem Militärgerät beschränkt. Beim Staatsbesuch des myanmarischen Militärführers Min Aung Hlaing in Moskau im März 2025 unterzeichneten beide Seiten eine Absichtserklärung über den Bau eines Miniatomkraftwerks (Small Modular Reactor) in Myanmar. Zudem kündigte Myanmar Airways direkte Flüge zwischen Mandalay und Novosibirsk an. Darüber hinaus sind die ersten myanmarischen Arbeitsmigranten nach Russland aufgebrochen.

Alte Projekte, neue Partner

Myanmars Machthaber erhoffen sich eine Unabhängigkeit von China, das große Teile der Wirtschaft, den Abbau von seltenen Erden und die Infrastruktur beeinflusst. Russland erklärte, die Sonderwirtschaftszone Dawei im Osten Myanmars zu entwickeln, inklusive des Baus eines Tiefseehafens und einer Ölraffinerie. Dawei soll zudem über eine Landverbindung mit Industriezentren südöstlich von Bangkok sowie über Seewege mit Indien und Europa verbunden werden. Dieser Southern Economic Corridor würde eine Alternativroute zum Seeverkehr über die Straße von Malakka bieten. 

Das Entwicklungsprojekt war 2013 von einem thailändischen Bauunternehmen aufgegeben worden. Ein Vertreter einer europäischen Wirtschaftsorganisation in Yangon zweifelt im Gespräch mit GTAI daran, dass sich auch derzeit das in einem Bürgerkrieg befindliche Myanmar ein solches Projekt leisten könne.