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Ostafrika meldet wenige Projekte der Nahrungsmittelindustrie
Kenias Supermarkt-Landschaft wächst, über neue Vorhaben in der Produktion ist aktuell aber wenig bekannt. Eine Brauerei baut aus und ein Zuckerhersteller verlegt seine Fabrik.
05.06.2024
Von Ulrich Binkert | Bonn
Tansanias Präsidentin kündigt weiteren Fischereihafen an
Tansanias Regierung wünscht sich nach der Grundsteinlegung für den 100 Millionen US-Dollar (US$) teuren Kilwa Fishing Port auch in Bagamoyo einen Fischereihafen. Mit diesem Plan zitierte die Presse im Januar 2024 Präsidentin Samia Suluhu Hassan. Eine "strategische Roadmap" für die Branche umfasst demnach auch die Beschaffung von Tiefseefischkuttern sowie die Einführung von Käfigfischzucht auf größeren Seen.
Anfang des Jahres hatte die Regierung ein dreimonatiges, ab Mitte Mai 2024 geltendes Fischereiverbot auf dem Tanganjikasee bekanntgegeben, dem zweitgrößten Binnengewässer Afrikas. In den letzten vier Jahren sei der Ertrag dort um 18 Prozent zurückgegangen, hauptsächlich bedingt durch Überfischung und den Klimawandel.
Kenias Supermärkte eröffnen laufend neue Filialen
Nach einer Meldung vom Februar 2024 sollte in Kenias Isiolo Livestock Park im Mai des Jahres ein 5,8 Millionen US$ teures Schlachthaus in Betrieb gehen. Genannt wurden auch "weitere Finanzierungen" durch die regionalen Behörden und die Weltbank, die das laufende Projekt bereits maßgeblich unterstützt hatte. Das Landwirtschaftsministerium hatte kurz davor Maßnahmen mit dem Ziel verkündet, die Viehzucht in Kenia deutlich auszuweiten.
Die staatliche Kenya Tea Development Agency (KTDA) will über ihre Maschinenbautochter Temec bei der Produktion und Verarbeitung von Tee mehr auf Energieeffizienz achten. Ein Bericht vom März 2024 zitiert den Temec-Chef unter anderem mit dem Verweis auf bessere Trockner und Boiler. Man kooperiere zudem mit Solartechnikfirmen und lege großen Wert auf die Zusammenarbeit mit industriellen Partnern und Ingenieurbüros. Die KTDA initiierte nach Presseberichten auch die Einführung eines "Smart Energy Monitoring System“. Dafür kooperiert das Unternehmen in den Teefabriken Itumbe und Kiru mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.
In Kenias Einzelhandel expandiert Naivas Supermarket weiter. Die Kette mit inzwischen 12.000 Beschäftigten eröffnete im Februar seine 103. Filiale. Fünf weitere Geschäfte seien bis Jahresende geplant, zitiert eine Meldung vom Februar 2024 einen Unternehmensvertreter. Beim weiteren Wachstum wolle man die jeweiligen Gegebenheiten aber genauer prüfen. Der nächstgrößere, erst 2006 gegründete Wettbewerber Quickmart eröffnete derweil seine 60. Filiale und beschäftigt über 7.000 Mitarbeiter.
Ruanda setzt auf abbaubare Verpackungen
In Ruanda hoffen Behörden auf Interesse von Investoren, eine Fabrik zur Herstellung von Verpackungen aus biologisch abbaubarem Kunststoff zu bauen. Im Januar 2024 hatte die Rwanda Inspectorate, Competition, and Consumer Protection Authority (RICA) auf Regelungen verwiesen, die das – offenbar beliebte - Einpacken von Fleisch in Papier und andere unhygienische Materialien verbieten.
Der nach eigenen Angaben größte ruandische Bier- und Softdrink-Abfüller Bralirwa baut aus. Die Tochter von Heineken (75 Prozent Anteil) eröffnete dazu im März 2024 eine 32 Millionen US$ teure Verpackungslinie in der Brauerei im Bezirk Rubavu. Das Unternehmen hatte 2023 einen Vorsteuergewinn von – nach aktuellem Wechselkurs – rund 33 Millionen US$ erzielt. Auf Basis der Landeswährung waren das 19 Prozent mehr als im Vorjahr.
Kibos Sugar will nach Presseberichten vom März 2024 seine kenianische Zuckerfabrik nach Ruanda verlegen. Hintergrund sind unter anderem unterschiedliche und wechselhafte Marktregulierungen in der Region. Zudem wird ein Kibos-Verantwortlicher damit zitiert, die ruandische Regierung habe Land in einer Sonderwirtschaftszone zur Verfügung gestellt.
Kerry eröffnet Fabrik in Uganda
Der irische Nahrungsmittelkonzern Kerry eröffnete im März 2024 in Ugandas Hauptstadt Kampala eine weitere Nahrungsmittelfabrik in Ostafrika. Kerry hatte im November des Vorjahres bereits ein Werk im tansanischen Daressalam in Betrieb genommen. Die gut 5 Millionen US$ teure Fabrik in Uganda stellt vor allem Geschmacksstoffe her.