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Neue Pumpspeicherkraftwerke geplant
Polen kündigt den Bau von Pumpspeicherkraftwerken an. Bis Ende 2022 will das Land rechtliche Voraussetzungen schaffen. Die Kosten je Standort liegen bei über 1 Milliarde Euro.
14.10.2022
Von Christopher Fuß | Warschau
Der Staatssekretär in Polens Klimaministerium Ireneusz Zyska erklärte auf einem Energiekongress Ende September 2022, man prüfe den Bau von bis zu zehn neuen Pumpspeicherkraftwerken. Die Anlagen könnten Mitte der 2030er Jahre ihren Betrieb aufnehmen. Das Gesamtpotenzial aller Energiespeicher schätzt Ireneusz Zyska auf bis zu 6 Gigawatt. Allerdings werden die Investitionsvorhaben viel Geld benötigen. Die Kosten eines Pumpspeicherkraftwerkes betragen laut polnischer Regierung bis zu 1,5 Milliarden Euro.
Eine Anlage im niederschlesischen Ort Młoty, nahe der Grenze zu Tschechien, steht ganz oben auf der Prioritätenliste. Bereits in den 1970er Jahren sollte hier ein Kraftwerk entstehen. Aktuell prüfen Vertreter des staatlichen Umweltfonds (Narodowy Fundusz Ochrony Środowiska i Gospodarki Wodnej; NFOŚiGW) und des Energieversorgers PGE (Polska Grupa Energetyczna) den Neustart des Projekts. Insgesamt verfügt Polen landesweit über sechs Pumpspeicherkraftwerke. Die Anlagen haben sich in den vergangenen Jahren als wichtige Stütze im Energienetz bewiesen.
Parallel kündigt das Ministerkabinett an, noch im Jahr 2022 ein Fördergesetz auf den Weg zu bringen. Es soll Investitionen in Pumpspeicherkraftwerke erleichtern. Wie Polens Regierung mitteilt, sind viele rechtliche Fragen rund um den Bau solcher Anlagen unklar oder sehr kompliziert. Das neue Gesetz soll mehrere Definitionen ändern, Klarheit schaffen und die Planung vereinfachen.