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Polen will Stromautobahn bauen

Polens staatlicher Übertragungsnetzbetreiber hat einen neuen Entwicklungsplan vorgestellt. Zwischen 2023 und 2032 will das Unternehmen rund 8 Milliarden Euro investieren.

Von Christopher Fuß | Warschau

Zu den wichtigsten Projekten des Übertragungsnetzbetreibers Polskie Sieci Elektroenergetyczne (PSE) zählt der Bau einer Leitung zwischen Nord- und Südpolen. PSE will auf der Trasse Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) nutzen. Die von Kommentatoren als Stromautobahn bezeichnete Trasse soll Energie aus geplanten Offshore-Windparks und Atomreaktoren im Norden Polens zu den energieintensiven Industrien in südlichen Landesteilen befördern.

Die Kosten der Leitung schätzen Branchenportale auf 2,2 Milliarden Euro. HGÜ gilt im Vergleich zu den in Polen üblichen Übertragungsleitungen mit 400 Kilovolt als teurer. Dafür sind die Übertragungsverluste bei HGÜ geringer. Bis April 2022 berät PSE den neuen Entwicklungsplan mit verschiedenen Partnern.

PSE überlegt auch, eigene Stromquellen ans Netz anzuschließen. Bis zu 500 Megawatt will der Netzbetreiber in Zukunft für Spitzenlasten vorhalten. Liefern sollen den Strom Gaskraftwerke oder Energiespeicher. Regulierungsbehörden müssen das Vorhaben aber zuvor genehmigen.

Dank der Investitionen sollen außerdem mehr erneuerbare Energiequellen ans Netz gehen können. Die Leitungen sind an vielen Orten überlastet. Übertragungsnetzbetreiber lehnen den Anschluss neuer Kapazitäten immer häufiger ab. PSE schreibt im Entwicklungsplan: "Im Jahr 2032 sollte das polnische Übertragungsnetz einen Anteil der Erneuerbaren in Höhe von 50 Prozent am Nettostromverbrauch ermöglichen." 2020 lag der Anteil bei unter 20 Prozent.

Investitionsvorhaben im neuen Entwicklungsplan von PSE (in Milliarden Euro)

Maßnahme

Investitionssumme

Fortführung von Netz-Investitionen aus dem Entwicklungsplan 2021-2030

3,1

Neue Investitionen ins Netz

3,6

Investitionen in Informationstechnik und Gebäude und weitere Bauten

0,3

Investitionen in Zusammenhang mit dem geplanten Großflughafen CPK

0,1

Investitionen in die Stromversorgung in Sonderwirtschaftszonen

0,4

Aufbau eines Lastenausgleichs und eigener Energiekapazitäten

0,3

Investitionen in Blindleistungskompensation

0,1

Quelle: Branchenportal wysokienapiecie.pl 2022

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