Polens Staatspräsident unterschreibt neues Pfandgesetz

Unter das neue Pfandsystem fallen Einwegkunststoffflaschen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 3 Litern, Mehrwegglasflaschen mit bis zu 1,5 Litern und Metalldosen mit bis zu 1 Liter. Das Klimaministerium legt die Höhe des Pfandes fest. Laut einem Entwurf wird die Abgabe für alle Flaschentypen bei rund 11 Eurocent liegen.

Nicht alle Lebensmittelgeschäfte sind verpflichtet, Pfandflaschen einzusammeln. Erst ab einer Verkaufsfläche von 200 Quadratmetern muss der Einzelhändler die Getränkeverpackungen zurücknehmen. Kleinere Geschäfte sind laut Gesetz nur verpflichtet, das Pfand vom Kunden einzuziehen. Sie müssen aber keine Flaschen zurücknehmen. Der Handel hat nun die Aufgabe, einen Betreiber ins Leben rufen, der das Pfandsystem verwaltet. Das Gesetz stellt es den Unternehmen frei, mehrere solcher Verwaltungsstellen einzurichten.

Investitionen in Pfandautomaten erwartet

Große Lebensmitteleinzelhändler wie Biedronka, Carrefour und Lidl werden voraussichtlich in Pfandautomaten investieren. Außerdem könnten Recyclingbetriebe ihre Kapazitäten ausbauen, da mehr getrennte Abfälle zur Verfügung stehen werden.

Lebensmittelverbände und der Einzelhandel kritisieren, es bliebe zu wenig Zeit, um das Pfandsystem zu organisieren. Erfüllen die Firmen gesetzlich vorgeschriebene Sammelquoten nicht, drohen hohe Strafen. Der Handel hatte sich für höhere Limits bei der Verkaufsfläche ausgesprochen. Lebensmittelverbände wünschen sich einen einheitlichen Betreiber anstelle mehrerer Verwaltungsstellen.