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Branchen | Polen | Recycling

Kein Pfandsystem ab Januar 2025

Polens Verbraucher sollen künftig Flaschenpfand zahlen. Es gilt für Einweg-PET-Flaschen, Mehrwegglasbehälter und Getränkedosen. Kurz vor dem Start gibt es wichtige Änderungen.

Von Christopher Fuß | Warschau

Das Flaschenpfandsystem in Polen tritt voraussichtlich später in Kraft als geplant. Ein neuer Gesetzesentwurf des Klimaministeriums verschiebt den Starttermin vom 1. Januar 2025 auf den 1. Oktober 2025. Polens Parlament und der Staatspräsident Andrzej Duda müssen der Terminverschiebung noch zustimmen. Das Klimaministerium schreibt in einer Begründung, man wolle den beteiligten Unternehmen mehr Zeit geben, sich auf das Pfandsystem vorzubereiten. Zuvor stand nur ein Aufschub bis Juli 2025 im Raum, ehe Premierminister Donald Tusk den Oktober 2025 ins Spiel brachte.

Weitere Änderungen in dem Reformpapier betreffen die Verpackungen von Milchgetränken. Diese werden entgegen früheren Bestimmungen wohl nicht unter das Pfandgesetz fallen. Außerdem verpflichtet der Reformentwurf die Betreiber des Pfandsystems dazu, in jeder Gemeinde mindestens einen Sammelpunkt einzurichten.

Einzelhandel und Getränkehersteller plädieren angesichts der kurzfristigen Änderungen dafür, den Starttermin auf Anfang 2026 zu verschieben. Außerdem bliebe laut Aussage des Polnischen Verbandes der Lebensmittelhersteller (PFPZ) unklar, wie die unterschiedlichen Betreibergesellschaften die Pfandgebühren untereinander verrechnen werden. Kommunale Entsorgungsbetriebe befürchten hingegen, durch das Pfandsystem wertvolle Glas- und Plastikabfälle zu verlieren. Sie fordern daher neue Verpackungsgebühren im Rahmen der erweiterten Herstellerverantwortung, bevor ein Pfandsystem in Kraft tritt.

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