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Klimaschutz-AtlasKlimastrategie: Ein breiterer Energiemix soll her
Im Zentrum von Polens Klimastrategie steht der Energiesektor. Außerdem kämpft das Land gegen Smog. Dass viele Projekte nur langsam vorankommen, hat unterschiedliche Gründe.
04.09.2023
Von Christopher Fuß | Warschau
Bis 2049 will Polen seine Steinkohleminen schließen. Der Abschied von der Kohle hat tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Folgen. Kritiker bemängeln, der Ausstieg dauere zu lange. Außerdem fehle ein Ausstiegsdatum für die Braunkohle. Die Frage, wie der Energiemarkt der Zukunft aussehen könnte, spaltet die Regierung.
Hoffnungen setzt das Klimaministerium in Offshore-Windenergie und die Kernenergie. Das Parlament hat die Abstandsregeln für die Windkraft an Land gelockert. Im Stromnetz gibt es aber kaum noch Kapazitäten für den Anschluss neuer Energiequellen.
Die Elektromobilität kommt nur langsam in Fahrt. Trotz öffentlicher Förderung bleiben Elektrofahrzeuge für die Meisten ein Luxusgut. Nachholbedarf gibt es weiterhin bei der Ladeinfrastruktur. Die Kommunen rufen nach Unterstützung.
Viele Klimaprojekte hängen an EU-Geldern. Wann neue Mittel fließen, ist unklar. Der Streit zwischen Polen und der Europäischen Kommission über den Zustand des polnischen Rechtsstaates dauert an.
Indikator | Polen | Deutschland |
---|---|---|
Bevölkerung (in Mio.) | 38,3 | 83,2 |
Ranking Polens im Climate Change Performance Index (CCPI) 1) | Rang: 54 Punktezahl: 37,9 | Rang: 16 |
Anteil Polens an den weltweiten Treibhausgasemissionen (in %) | 0,9 | 1,5 2) |
CO2-Ausstoß gesamt (in Mio. t/Jahr) | 329 | 675 |
CO2-Ausstoß pro Kopf (in t CO2/Kopf und Jahr) | 8,6 | 8,1 |
Emissionsintensität der Wirtschaft (in kg CO2/BIP 3)) | 0,3 | 0,2 |
Energieintensität der Wirtschaft (in MJ 4)/2015 US$ PPP 5)) | 3,6 | 2,8 2) |