Wirtschaftsumfeld | Portugal | Außenhandel
Der Außenhandel schwenkt wieder auf Wachstumskurs ein
Die schnelle Erholung der portugiesischen Wirtschaft spiegelt sich im Außenhandel wieder. Im Jahresverlauf 2022 dürfte sich die Dynamik jedoch abschwächen.
16.03.2022
Von Oliver Idem | Madrid
Portugal lässt die Coronakrise hinter sich. Der Außenhandel mit Waren wuchs 2021 noch schneller als optimistische Prognosen erwarten ließen. Die Ein- und Ausfuhren legten um rund 17 Prozent zu.
Warenhandel gesamt | 2021 | 2020 | Veränderung |
Importe | 82,5 | 68,2 | 21,1 |
Exporte | 63,5 | 53,8 | 18,1 |
Warenhandel ohne Brenn- und Schmierstoffe | |||
Importe | 73,2 | 62,3 | 17,5 |
Exporte | 60,0 | 51,4 | 16,7 |
Mit diesen Ergebnissen überschritt der Warenhandel bereits im 4. Quartal 2021 das Vorkrisenniveau. Nach den zweistelligen Zunahmen im Vorjahr wird sich das Tempo 2022 aber voraussichtlich abschwächen.
Bei den Exporten rechnete das Statistikamt (vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine) für 2022 mit einem Zuwachs um 6,5 Prozent. Märkte außerhalb der Europäischen Union (EU) sollten sich mit plus 7,7 Prozent besser entwickeln als die Exporte in EU-Länder bei denen ein Anstieg von 6 Prozent erwartet wird.
Für Maschinen und Zubehör fiel die Wachstumserwartung mit plus 9,3 Prozent am höchsten aus. Dies gilt sowohl für den EU-Binnenmarkt als auch die Lieferungen in andere Länder. Die Prognosen unterschieden sich mit Wachstumsraten von jeweils 9,5 und 9,3 Prozent kaum.
Die Maschinenexporte dürften Auftrieb durch die zunehmende Bedeutung als Beschaffungsmarkt erhalten. Portugal präsentiert sich 2022 auch als Partnerland auf der Hannovermesse.
In den vergangenen Jahren gewannen portugiesische Anbieter von Präzisionsteilen, Automationslösungen und digitalen Anwendungen für die Industrie an internationaler Bedeutung. Ihnen kommt entgegen, dass viele Unternehmen ihre Beschaffung durch zusätzliche Lieferanten diversifizieren wollen.