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Saudi-Arabien will mit zweiter nationaler Airline abheben
Im 4. Quartal 2022 geht mit RIA eine neue Fluggesellschaft an den Start. Sie soll mit Emirates konkurrieren und das Königreich für den internationalen Tourismus attraktiver machen.
16.09.2022
Von Hans Peter Pöhlmann | Bonn
Saudi-Arabien will bis 2030 die Zahl der internationalen Transitpassagiere im Flugverkehr von aktuell weniger als 4 Millionen auf 30 Millionen mehr als versiebenfachen. Die Zahl ausländischer Touristen soll im gleichen Zeitraum von 12 Millionen im Jahr 2022 auf jährlich 55 Millionen steigen. In der neuen nationalen Fluggesellschaft mit Sitz in Riad sieht die Regierung einen maßgeblichen Erfolgsfaktor, diese Ziele zu erreichen. Insgesamt sollen in den nächsten acht Jahren rund 100 Milliarden US-Dollar (US$) in die Luftfahrt des Königreichs fließen.
Zurzeit entfallen etwa 60 Prozent des saudi-arabischen Flugverkehrs auf Verbindungen im Inland und regionale Ziele im Mittleren Osten. Der asiatisch-pazifische Raum macht etwa 20 Prozent aus, Afrika nur 10 Prozent. Hier erkennt die Luftfahrt des Landes ein großes Potenzial und tritt damit in Konkurrenz zum regionalen Platzhirsch Emirates. Dieser bedient aktuell 158 Destinationen in 85 Ländern.
Um die Ziele zu erreichen, müsse RIA mehr als 150 Strecken in Europa, Nordamerika, Südamerika, Afrika und Asien anbieten, meldet Arabian Business. Der Ausbau von Hub und Flotte der neuen Fluggesellchaft erfordere Investitionen von rund 30 Milliarden US$. RIA wolle ihren Betrieb zunächst mit kleinen Schmalrumpfflugzeugen für regionale Flüge aufnehmen.
Das Gesamtpassagieraufkommen im saudi-arabischen Flugverkehr lag im Vor-Coronajahr 2019 bei rund 46,2 Millionen Passagieren.