Wirtschaftsumfeld | Serbien | Investitionsförderung
Fördermaßnahmen
Serbien fördert mit einem Investitionsprogramm in- und ausländische Investoren. Unterstützung bietet die Entwicklungsagentur RAS.
02.11.2022
Von Martin Gaber | Belgrad
Die serbische Entwicklungsagentur RAS (Razvojna Agencija Srbije) ist die zentrale Anlaufstelle für die Ansiedlung von Investitionsprojekten aus dem In- und Ausland. Ausländische Investoren haben dabei dieselben Rechte und Pflichten wie inländische.
Finanzielle Anreize ziehen Investoren an
Serbien bietet eine umfassende Palette an Anreizen für Investoren. Diese richten sich vor allem an das verarbeitende Gewerbe, aber auch an Dienstleister und die Hotellerie. Insgesamt können Subventionen von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten an die Unternehmen ausgeschüttet werden. Die Höhe der Subventionen und die Mindestinvestition richten sich nach verschiedenen Kriterien. Dazu gehören unter anderem die Unternehmensgröße sowie die Region und die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze. Serbien ist bemüht, Investitionen vor allem in strukturschwache Gegenden zu bekommen und versucht das über ein Anreizsystem zu steuern. Unternehmen müssen mindestens 25 Prozent der förderfähigen Kosten aus eigenen Mitteln stemmen können. Zu den förderfähigen Kosten gehören beispielsweise Investitionen in Land, Gebäude oder Maschinen und Anlagen, aber auch Patente und Lizenzen. Die RAS informiert interessierte Unternehmen umfassend und begleitet diese durch den Prozess.
Günstige Grundstücke als weiterer Impuls
Neben dem Investitionsprogramm kann es auch weitere Unterstützung für Projekte geben. So kann die Regierung Bauland zu einem Vorzugspreis verkaufen, wenn sich das Land in staatlichem Besitz befindet und das Projekt von strategischer Bedeutung ist. Ebenso können Gemeinden ihr Bauland zu vergünstigten Preisen veräußern, wenn die Projekte der lokalen Entwicklung dienen. Grundsätzlich spielt die lokale Ebene eine wichtige Rolle bei Investitionen in Serbien. Der Fortschritt von Projekten ist häufig eng an das Engagement der Kommunen und Gemeinden geknüpft.
Freizonen sind attraktive Option für Investoren
Serbien verfügt über Industrie- und Freihandelszonen. Diese werden von der Verwaltung für freie Zonen (Uprava za slobodne zone) koordiniert. Derzeit sind 15 Industriezonen als Freihandelszonen registriert. Für Investoren besteht die Möglichkeit, dort Genehmigungsverfahren schneller abwickeln und auf bestehende Infrastruktur zugreifen zu können. Zudem bestehen in den Freihandelszonen die üblichen Vorteile wie der Wegfall von Importzöllen auf Rohmaterial für die Verarbeitung und den anschließenden Export. Auch große deutsche Investoren haben sich bei der Ansiedlung für diese Freizonen entschieden.
Zudem gibt es Städte und Gemeinden, die mit dem Business Friendly Certificate (BFC) für Sudosteuropa zertifiziert sind und damit als besonders unternehmensfreundlich gelten. Das BFC wird auch von der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt.
Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.