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Kaum Resonanz auf die Auktion von erneuerbaren Energien
Im November 2022 konnte der spanische Staat nur 45,5 von 3.300 Megawatt Kapazitäten versteigern. Die hohe Volatilität und lange Vertragslaufzeiten hemmen die Unternehmen.
25.11.2022
Von Oliver Idem | Madrid
Die jüngste Auktion von Kontingenten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat in Spanien fast keine Resonanz ausgelöst. Anstelle von mindestens 1.800 Megawatt für Fotovoltaik und 1.500 Megawatt für Onshore-Windenergie konnten nur 45,5 Megawatt vergeben werden, das sind 1,5 Prozent der anvisierten Erzeugung. Diese entfallen auf zwei Unternehmen und ausschließlich auf Windenergie.
Im Oktober konnten noch Bieter für die Produktion von 177 Megawatt Ökostrom gewonnen werden.
Unternehmen | ersteigerte Kapazität in Megawatt | Vergütung in Euro pro Megawattstunde |
---|---|---|
Elawan Energy | 20 | 39,88 |
Nearco Renovables | 10 | 45,01 |
Nearco Renovables | 10 | 45,06 |
Nearco Renovables | 5,5 | 45,12 |
Im Falle eines Zuschlags liefern die Unternehmen für den angebotenen Preis zwölf Jahre lang die vereinbarte Strommenge an den Staat. Mit den extrem schwankenden Strompreisen in Spanien und der noch immer hohen Inflation erschweren zwei Unsicherheitsfaktoren den potenziellen Bietern die Kalkulation.
Nach dem Prinzip einer umgekehrten Versteigerung kommen die Unternehmen zum Zuge, die das günstigste Angebot machen können. Die Regierung will im Interesse niedriger Stromkosten keine wesentlich erhöhten Vergütungen akzeptieren.
Trotz des Rückschlags bei den beiden letzten Auktionen hält die Regierung am Ziel von 60 Megawatt Zubau zwischen 2021 und 2030 fest. Dieses Ziel wurde im Nationalen Energie- und Klimaplan PNIEC festgeschrieben.
Auch die Energieunternehmen bauen abseits der staatlichen Auktionen ihre Aktivitäten aus. Der Wirtschaftszeitung Expansión zufolge können sie mit Stromabnahmeverträgen (power purchase agreement) mit anderen Kunden derzeit rund 80 Euro pro Megawattstunde erzielen.