Hyundai und Kia investieren stark in Elektromobilität

Am 18. Mai 2022 gab die Hyundai Motor Group bekannt, dass sie bis zum Jahr 2030 insgesamt 16,5 Milliarden US-Dollar (US$) in Elektromobilität in Südkorea investieren wird. Zur Hyundai Motor Group gehören neben Hyundai und Kia weitere Firmen wie die Kfz-Zulieferer Hyundai Mobis und Hyundai Wia, die Logistikfirma Hyundai Glovis sowie der Stahlhersteller Hyundai Steel.

Im Mai 2021 hatte die Gruppe verlautet, bis 2025 insgesamt 7,4 Milliarden US$ in den USA zu investieren. Die angekündigten Schwerpunkte lagen auf der Produktion von Elektroautos sowie Wasserstoff, Robotik, Flugtaxis und autonomem Fahren. Das im März 2022 eröffnete neue Werk von Hyundai Motor in Indonesien soll neben dem SUV Creta mit Verbrennungsmotor auch Elektroautos produzieren.

Weltmarktanteil von 12 Prozent bei Elektroautos bis 2030 anvisiert

Gemäß den neuen Plänen strebt die Hyundai-Gruppe bis 2030 einen weltweiten Marktanteil von 12 Prozent bei Elektrofahrzeugen an. Die von Hyundai und Kia produzierten Stückzahlen von Elektroautos in Südkorea sollen von voraussichtlich rund 350.000 im Jahr 2022 auf 1,44 Millionen im Jahr 2030 steigen. Insgesamt planen Hyundai und Kia 2030 weltweit 3,23 Millionen Elektroautos herzustellen. Das bedeutet, dass die beiden Schwesterfirmen 2030 im Ausland 1,79 Millionen Elektroautos fertigen wollen.

Den konkreten Verwendungszweck des größten Teils der angekündigten Milliardeninvestitionen in Südkorea schlüsselt Hyundai nicht auf. Mehrere 100 Millionen US$ will Kia allerdings in Hwaseong in ein Werk für Elektroautos mit spezieller Funktion (Purpose Built Vehicles; PBV) investieren. Den Baubeginn plant Kia für 2023, die Fertigung soll im 2. Halbjahr 2025 starten. Bei Produktionsbeginn soll die jährliche Kapazität 100.000 Elektroautos betragen und später auf bis zu 150.000 Stück steigen. Die Fahrzeuge werden zumindest teilweise mit autonomen Fahrfunktionen ausgestattet.

Deutsche Zulieferer in Südkorea präsent

Auch deutsche Zulieferer stellen ihre Produktpalette zunehmend auf Elektromobilität um. Ein Beispiel ist Webasto, das in Dangjin ein Werk für Batteriepacks für Elektroautos baut. Das Unternehmen investiert etwa 108 Millionen US$ in die neue Fabrik, die voraussichtlich im September 2022 fertiggestellt wird. Weitere deutsche Zulieferer mit Produktion in Südkorea sind unter anderem Bosch, Continental, Schaeffler, ZF, Brose (unter anderem im Joint Venture Mando Brose), ElringKlinger, Mahle, Mann+Hummel und Witzenmann. Zudem hält BASF die Hälfte der Anteile an Heesung Catalysts.

Südkoreanische Zulieferer setzen ebenfalls vermehrt auf Elektromobilität. Das gilt für Zulieferer innerhalb der Hyundai Motor Group wie Hyundai Mobis, aber auch für andere Anbieter. Das Joint Venture LG Magna e-Powertrain will ein Werk für Teile für Elektroautos in Mexiko bauen und diese ab 2023 an General Motors liefern. Gleichermaßen beabsichtigt die POSCO-Gruppe, sich stärker als Zulieferer für Elektroautos zu positionieren. Unter anderem plant sie ein Werk für Antriebstechnik für Elektroautos in Mexiko mit Produktionsbeginn im 2. Halbjahr 2023. Außerdem verkündete die LS-Gruppe im April 2022 den Einstieg in das Geschäft mit Ladestationen für Elektroautos mit dem neuen Unternehmen LS E-Link.

Weitere Informationen zur Elektromobilität im Land und zu Investitionen südkoreanischer Firmen in Batterien und Teile für Elektroautos bietet der Beitrag "Branche kompakt: Kfz-Industrie in Südkorea".