Die globale Herausforderung Klimawandel schlägt sich auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nieder. Klimaschutz ist eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 für die Geberinstitutionen an Bedeutung gewonnen hat. Klimafinanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit umfasst die Finanzflüsse der Geber an die Entwicklungsländer, damit diese ihre Klimaziele umsetzen können.
Italien unterstützt seine Partnerländer bei der Formulierung und Umsetzung ihrer nationalen Klimabeiträge NDC (Nationally Determined Contributions). Diese sind zentraler Bestandteil des Pariser Klimaabkommens. Dabei legen alle Länder fest, wie sie ihre nationalen Treibhausgas-Emissionen reduzieren und sich an den Klimawandel anpassen wollen.
Im Jahr 2022 ging der Italian Climate Fund (ICF) an den Start. Der Fonds ist mit 4,2 Milliarden Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren ausgestattet und ist Italiens Hauptinstrument für die Klimafinanzierung. Die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) verwaltet den Fonds im Auftrag des italienischen Ministeriums für Umwelt und Energiesicherheit. Der Fonds finanziert Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz von öffentlichen und privaten Akteuren in den Partnerländern.
Schwerpunkte
Italien legt einen Fokus auf folgende Bereiche:
- Eindämmung des Klimawandels durch die Förderung sauberer Energien: dezentrale Stromversorgung mit Off-grid-Systemen, Verbindung von Wasser-, Energie- und Ernährungssicherheit, Zusammenarbeit mit dem Privatsektor
- Anpassung an den Klimawandel durch Katastrophenvorsorge
- Bekämpfung von Wüstenbildung: Schutz vor Bodendegradation, Rehabilitierung degradierter Flächen
- Schutz der Biodiversität: Agrarökologie und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen
Wie und was wird berichtet?
Die Industrieländer berichten jährlich ihre Klimafinanzierung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Diese Finanzstatistik ist seit 1998 für alle Geberländer verpflichtend. Sie stützt sich auf fünf Kategorien, die sogenannten Rio Marker. Der Umwelt-Marker bildet vor allem Ausgaben für lokal wirksame Umweltprojekte ab. Die Marker zum Klimawandel, zur Wüstenbildung und zur Biodiversität beschreiben Aktivitäten, die eine überregionale oder globale Wirksamkeit haben.
Das Rio Marker-System ist ein Instrument der OECD, das zur Berichterstattung und zum Monitoring von Klimafinanzierung und Investitionen in klimarelevante Bereiche genutzt wird. Für die Entwicklungszusammenarbeit von Italien liegen diese Zahlen vor:
Fördervolumen Umwelt- und Klimaschutz 2022 | Gesamtsumme aller OECD- Geberländer in Milliarden US$ | Italien in Milliarden US$ |
Umwelt | 51,0 | 0,4 |
Biodiversität | 11,0 | 0,1 |
Wüstenbildung | 4,8 | 0,1 |
Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels | 38,7 | 0,2 |
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel | 34,5 | 0,3 |
Quelle: OECD Juni 2024
Mehr Informationen zur Umwelt- und Klimafinanzierung Italiens finden Sie im OECD-Profil der italienischen Entwicklungszusammenarbeit.
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