Die globale Herausforderung Klimawandel schlägt sich auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nieder. Klimaschutz ist eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 für die Geberinstitutionen an Bedeutung gewonnen hat. Klimafinanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit umfasst die Finanzflüsse der Geber an die Entwicklungsländer, damit diese ihre Klimaziele umsetzen können.
Die niederländische Regierung verknüpft Klimafinanzierung eng mit ihren entwicklungspolitischen Zielen: Instabilität in den Entwicklungsländern verhindern und Armut bekämpfen. Mehr als 45 Prozent der niederländischen Klimafinanzierung fließen in Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Ziel ist es, die Klimaresilienz in den Partnerländern zu stärken. Weitere Schwerpunkte sind erneuerbare Energien und Waldschutz.
Saubere und erneuerbare Energien
Das niederländische Außenministerium (BZ) bezuschusst den Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen, der darauf abzielt, Treibhausgasemissionen in Entwicklungsländern zu reduzieren. Die Niederlande sind auch Teil der globalen Allianz für sauberes Kochen CCA (Clean Cooking Alliance), die Menschen den Zugang zu energiesparender Kochtechnologie verschafft.
Kampf gegen Entwaldung
Die Regierung fördert den Waldschutz in ihren Partnerländern und unterstützt die Tropical Forest Alliance 2020. Die Niederlande sind Mitglied der Initiative für nachhaltigen Handel (IDH), die entwaldungsfreien Handel und den Erhalt von Wäldern fördert.
Klimaprofile der Länder
Das BZ hat für 23 Fokusländer und -regionen sogenannte Klimawandelprofile erstellt. Sie benennen die Anfälligkeit (Vulnerablilität) der Länder für die Folgen des Klimawandels. Diese Risikoanalysen betrachten biophysikalische Gegebenheiten wie Temperatur, Niederschlag und Topografie, aber auch die sozioökonomischen Auswirkungen. Außerdem listen sie nationale Klimaziele, laufende Projekte und Programme mit niederländischer Beteiligung auf.
Dutch Fund for Climate and Development
Insgesamt 160 Millionen Euro an staatlichen Mitteln flossen zwischen 2019 und 2022 in den nationalen Fonds für Klima und Entwicklung DFCD (Dutch Fund for Climate and Development). Die Regierung rechnet mit bis zu 1 Milliarde Euro zusätzlicher privater Mittel, die in den nächsten Jahren für den Fonds mobilisiert werden könnten. Der DFCD fördert niederländische Unternehmen, die in Klimaprojekte in den Partnerländern investieren wollen.
Wie und was wird berichtet?
Die Industrieländer berichten jährlich ihre Klimafinanzierung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Diese Finanzstatistik ist seit 1998 für alle Geberländer verpflichtend. Sie stützt sich auf fünf Kategorien, die sogenannten Rio Marker. Der Umwelt-Marker bildet vor allem Ausgaben für lokal wirksame Umweltprojekte ab. Die Marker zum Klimawandel, zur Wüstenbildung und zur Biodiversität beschreiben Aktivitäten, die eine überregionale oder globale Wirksamkeit haben.
Das Rio Marker-System ist ein Instrument der OECD, das zur Berichterstattung und zum Monitoring von Klimafinanzierung und Investitionen in klimarelevante Bereiche genutzt wird. Für die Entwicklungszusammenarbeit von den Niederlanden liegen diese Zahlen vor:
Fördervolumen Umwelt- und Klimaschutz 2022 | Gesamtsumme aller OECD Geberländer in Milliarden US$ | Niederlande in Milliarden US$ |
Umwelt | 51,0 | 0,3 |
Biodiversität | 11,0 | 0,4 |
Wüstenbildung | 4,8 | 0,06 |
Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels | 38,7 | 0,7 |
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel | 34,5 | 1,5 |
Quelle: OECD Juni 2024
Mehr Informationen zur Umwelt- und Klimafinanzierung der Niederlande finden Sie im OECD-Profil der niederländischen Entwicklungszusammenarbeit.
Mehr Informationen zu Geschäftschancen durch Klimaschutz finden Sie in unserem Themen-Special Herausforderung Klimawandel - Geschäftschancen durch Klimaschutz.