Die globale Herausforderung Klimawandel schlägt sich auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nieder. Klimaschutz ist eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 für die Geberinstitutionen an Bedeutung gewonnen hat. Klimafinanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit umfasst die Finanzflüsse der Geber an die Entwicklungsländer, damit diese ihre Klimaziele umsetzen können.
Die Schweiz verknüpft Klimafinanzierung und Entwicklungszusammenarbeit eng miteinander. Der Klimawandel ist einer von vier thematischen Schwerpunkten in der Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz für den Zeitraum 2021-2024. Die Mittel sollen von 300 Millionen Schweizerischen Franken jährlich im Zeitraum 2017-2020 auf 400 Millionen jährlich bis 2024 steigen. Das entspricht 15 Prozent der Mittel für die internationale Zusammenarbeit der Schweiz.
Tätigkeitsfelder der SDC
Die Swiss Agency for Development and Cooperation SDC (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA) ist in vier Bereichen aktiv:
Nachhaltige Waldnutzung
Die Schweiz verfolgt den Ansatz der gemeinschaftlichen Waldbewirtschaftung. Dieser vereint die Ziele der Armutsreduzierung und des Klimaschutzes. Er schafft Anreize für die ländliche Bevölkerung, Waldressourcen nachhaltig zu nutzen. Die Schweiz beteiligt sich zudem an dem Programm zur Minderung von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) der UN-Klimarahmenkonvention. REDD+ belohnt finanzschwache Länder für den Schutz ihrer Wälder.
Energie
Die Schweiz unterstützt ihre Partnerländer mit Maßnahmen, die den Zugang zu sauberer und erneuerbarer Energie fördern. Die SDC beteiligt sich an dem internationalen Programm „Energising Development“ (EnDev), das den Zugang zu Elektrizität und sauberem Kochen ermöglicht. Auch im Feld der Energieeffizienz ist die Schweiz aktiv. So führt die Schweiz Projekte zur Energieeffizienz im Bausektor beispielsweise in Indien und China durch.
Nachhaltige Entwicklung von Bergregionen
Die schweizerische Entwicklungszusammenarbeit legt einen besonderen Wert auf die nachhaltige Entwicklung von Berggebieten. Ziel ist es, die Resilienz der Bergbevölkerung gegenüber dem Klimawandel zu stärken und Bergökosysteme zu schützen.
Klimaanpassung
Im Bereich der Klimaanpassung unterstützt die SDC ihre Partnerländer bei:
- der Förderung konkreter Anpassungsstrategien
- der Erarbeitung eines integrierten Klimarisikomanagements
- der Durchführung von nationalen Planungsprozessen zur Klimaanpassung
Wie und was wird berichtet?
Die Industrieländer berichten jährlich ihre Klimafinanzierung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Diese Finanzstatistik ist seit 1998 für alle Geberländer verpflichtend. Sie stützt sich auf fünf Kategorien, die sogenannten Rio Marker. Der Umwelt-Marker bildet vor allem Ausgaben für lokal wirksame Umweltprojekte ab. Die Marker zum Klimawandel, zur Wüstenbildung und zur Biodiversität beschreiben Aktivitäten, die eine überregionale oder globale Wirksamkeit haben.
Das Rio Marker-System ist ein Instrument der OECD, das zur Berichterstattung und zum Monitoring von Klimafinanzierung und Investitionen in klimarelevante Bereiche genutzt wird. Für die Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz liegen diese Zahlen vor:
Fördervolumen Umwelt- und Klimaschutz 2022 | Gesamtsumme aller OECD-Geberländer in Milliarden US$ | Schweiz in Milliarden US$ |
Umwelt | 51,0 | 1,0 |
Biodiversität | 11,0 | 0,3 |
Wüstenbildung | 4,8 | 0,2 |
Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels | 38,7 | 0,5 |
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel | 34,5 | 0,8 |
Quelle: OECD Juni 2024
Mehr Informationen zur Umwelt- und Klimafinanzierung der Schweiz finden Sie im OECD-Profil der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit.
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