Brasilien treibt die Nutzung der Offshore-Windkraft voran

Die Verordnungen des Ministeriums für Bergbau und Energie regeln den Ablauf und die Zuständigkeiten für die Genehmigung sowie die Vergabe der Flächen für Windparks auf dem Meer. Sie konkretisieren ein Dekret des damaligen Präsidenten Jair Bolsonaro von Anfang 2022, über das GTAI bereits berichtet hatte. Der Verfahrensweg über ein Dekret des Präsidenten war damals kritisiert worden, weil er einer Initiative des Parlaments vorgriff.

Es sind Ausschreibungen von vorentwickelten Flächen vorgesehen, die von den Behörden vorab bestimmt werden. Darüber hinaus können Projektentwickler selbst Ausschreibungen anstoßen. Damit wird den bestehenden Vorhaben Rechnung getragen, die insgesamt weit über 100 Gigawatt Nennleistung umfassen und sich teilweise überschneiden. Der gesamte Prozess soll zentral und rein digital in einem neuen System abgewickelt werden.

An den öffentlichen Konsultationen nahmen auch Energiekonzerne wie ENGIE und TotalEnergies aus Frankreich, Equinor aus Norwegen, Shell aus Großbritannien sowie Neoenergia, eine Tochter der spanischen Iberdrola-Gruppe, teil.

Es besteht kein Zweifel, dass auch die künftige Regierung unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die Offshore-Windenergie unterstützen wird. Es bleibt aber abzuwarten, ob sie noch maßgebliche Änderungen einbringt.

Seit einigen Jahren steht Brasilien als aufstrebender Markt im Fokus der globalen Offshore-Wind-Branche. Großes Potenzial sehen Fachleute dabei langfristig auch in der Produktion von grünen Wasserstoff.