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Vorbereitungen für Wasserstoffpipelines kommen voran
Deutschland wird Wasserstoff importieren müssen. Finnland zählt zu den potenziellen Lieferanten. Zwei Pipelineprojekte, die das ermöglichen sollen, machen Fortschritte.
25.01.2024
Von Niklas Becker | Helsinki
Deutschland könnte in Zukunft Wasserstoff aus Finnland beziehen. Am günstigsten und effizientesten ist der Transport per Pipeline. Ein bestehendes Netzwerk gibt es dafür nicht. Das soll sich ändern. Derzeit gibt es zwei Projekte, die Finnland und Deutschland verbinden und den Transport von Wasserstoff ermöglichen sollen.
Der Baltic Sea Hydrogen Collector (BHC) ist eine geplante Offshore-Wasserstoffpipeline, die Finnland, Schweden und Deutschland vernetzen soll. Das zweite Projekt ist der Nordic-Baltic Hydrogen Corridor (NBHC). Diese Pipeline soll von Finnland über Estland, Lettland, Litauen und Polen nach Deutschland gebaut werden. Beide Projekte sollen 2030 fertiggestellt werden.
Ende November 2023 gab es gute Nachrichten für die beiden Pipelineprojekte: Die Europäische Kommission hat die neuste Liste der sogenannten Vorhaben von gemeinsamem Interesse (Projects of common interest, PCI) veröffentlicht. Zu den 166 ausgewählten PCI-Projekten gehören auch der BHC und der NBHC. Das vereinfacht das Genehmigungsverfahren und bietet Zugang zu neuen EU-Fördermitteln.
Für den NBHC gab es zum Jahresbeginn 2024 weitere positive Nachrichten. Die Projektpartner – zu denen auch der deutsche Gasfernleitungsnetzbetreiber Ontras gehört – unterzeichneten einen Vertrag über eine Vormachbarkeitsstudie. Das britische Unternehmen AFRY Management Consulting soll bis Mitte 2024 die Bedingungen für die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Wasserstoffinfrastruktur analysieren.