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Griechische Investoren und deutsche Projektentwickler engagieren sich erfolgreich auf dem griechischen PV-Markt. Immer mehr ausländische Gesellschaften siedeln sich vor Ort an.

Von Michaela Balis | Athen

Abo Wind setzt sich bei der Ausschreibung von Juli 2020 durch

Die deutsche Gesellschaft Abo Wind AG räumte erfolgreich bei der Ausschreibung von Juli 2020 ab: Etwa ein Drittel der gesamten bezuschlagten PV-Kapazität entfiel auf die Firma mit fünf Projekten über 10 Megawatt jeweils.

Die griechische Gesellschaft Heliothema Energy, Tochtergesellschaft des französischen Konzerns EDF, erhielt den Zuschlag für zwei PV-Anlagen über 11,9 MW jeweils und die griechische Baugesellschaft Metka mit vier PV-Projekten über insgesamt 11 MW.

PPC Renewables, Tochtergesellschaft der ehemals staatlichen Stromgesellschaft PPC, setzte sich mit einer PV-Anlage über 11 MW durch. Diese Anlage ist Teil eines 50 Megawatt-Projektes.

Griechische und ausländische Unternehmen teilen sich den Markt

Positiv entwickelte sich die Anzahl der Mitglieder des führenden griechischen PV-Verbandes Helapco: Von etwa 18 Mitgliedern im Jahr 2016, zählt der Verband 2020 rund 40 Mitglieder. Die Mehrheit der Helapco-Mitglieder, griechische und ausländische Unternehmen, sind in der Beratung, Planung sowie in der Projektentwicklung, Wartung und Instandhaltung von PV-Anlagen tätig. Dadurch steigt der griechische Anteil an der Wertschöpfungskette auf rund 50 Prozent. Module und Wechselrichter werden importiert.

Auf dem griechischen Markt sind unter anderem die chinesischen PV-Module- und -Systemhersteller Yingli und Jinko Solar gefragt. Jinko Solar verfügt über eine Tochtergesellschaft vor Ort. Das griechische Unternehmen Inergion, vormals Tesco Engineering S.A., importiert PV-Module, Wechselrichter und Stromspeichersysteme der deutschen Unternehmen Solarwatt GmbH, Gildermeister Energy Solutions (jetzt SENS-STEAG Solar Energy Solutions) sowie die österreichischen Unternehmen Fronius GmbH und Kioto Solar. Präsent auf dem Markt ist auch der deutsche Produzent von PV-Produkten Aleo Solar, der 2014 von dem asiatischen Konsortium SCP Solar GmbH erworben wurde und der italienische Hersteller von Wechselrichtern Fimer.

Deutsche Projektentwickler haben die Nase vorn

Sehr aktiv auf dem griechischen Markt sind die Tochtergesellschaften der deutschen Projektentwickler Juwi und Abo Wind.

Juwi Hellas baut das größte PV-Projekt in Griechenland und die viertgrößte Anlage in Europa mit einer Leistung von 204 Megawatt. Im Februar 2020 erwarb der griechische Energiekonzern Hellenic Petroleum die 130 Millionen schwere Anlage. Juwi Hellas hatte den Zuschlag für das Projekt bei der Ausschreibung für Fotovoltaik- und Windenergieanlagen im Juli 2019 erhalten. Juwi hat bereits Anlagen über eine Gesamtleistung von rund 100 Megawatt gebaut.

Abo Wind entwickelte bis jetzt PV-Anlagen über 45 MW, während weitere 50 MW in der Bauphase sind. Abo Wind plant in den nächsten fünf Jahren PV- und Windenergieanlagen über 1 Gigawatt zu entwickeln.

Auf dem griechischen Markt sind auch weitere ausländische Spieler aktiv: der deutsche Projektier ib vogt GmbH, der französische Konkurrent und Stromerzeuger Valorem, der US-amerikanische Unternehmen Invenergy und der französische unabhängige Stromerzeuger (IPP) Total Eren. Anträge für den Stromvertrieb bei der Energieregulierungsbehörde RAE haben die Schweizer Unternehmen Axpo Holding AG, AOT Energy und MET Group gestellt.

Griechische Investoren planen Großprojekte

Führende griechische Baufirmen engagieren sich als Generalunternehmer und Investoren für Großprojekte, beispielsweise die Gruppe Ellaktor sowie die Bau- und Energiekonzerne Terna und Mytilineos.

Terna stellte bei der letzten Genehmigungsrunde vom Dezember 2020 25 Anträge für PV- und Windenergieprojekte. Dazu zählen schwimmende PV-Anlagen von etwa 100 MW und weitere PV-Anlagen von insgesamt 517 MW. 

Auch das griechische Energieunternehmen Hellenic Petroleum investiert intensiv in erneuerbare Energieprojekte: Bis 2025 plant die Gesellschaft in etwa 600 MW aus erneuerbaren Energien zu investieren. 

Immer aktiver wird auch PPC Renewables, Tochtergesellschaft der ehemals staatlichen griechischen Stromgesellschaft PPC. PPC Renewables unterzeichnete im März eine Absichtserklärung für die gemeinsame Entwicklung von PV-Projekten mit dem deutschen Energiekonzern RWE. In den nächsten drei Jahren plant das Unternehmen, gemeinsam mit RWE, Projekte von etwa 1,5 Gigawatt zu entwickeln. Aktuell sind die griechischen Baugesellschaften Metka der Mytilineos Gruppe und Terna mit der Planung einer 230 Megawatt PV-Anlage für PPC Renewables beschäftigt. Metka baut davon die 215 Megawatt. Die Tochtergesellschaft der PPC plant außerdem in schwimmende PV-Anlagen zu investieren.

Der französische Investor, Entwickler und Betreiber von erneuerbare- Energieanlagen Akuo Energy plant in den nächsten fünf Jahren bis zu 1 Milliarde Euro in griechische erneuerbare Energieprojekte und Hybridprojekte auf griechischen Inseln zu investieren. 

Eine Zusammenarbeit mit großen griechischen Stromerzeugern strebt energy & meteo systems an, der führende deutsche IT-Dienstleister für eine effiziente Netz- und Marktintegration erneuerbarer Energien. Das Unternehmen setzt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energieagentur in einem Referenzprojekt das erste virtuelle Kraftwerk in Griechenland um. Mit dem virtuellen Kraftwerk sowie Solar- und Windleistungsprognosen bietet das Oldenburger Unternehmen eine Komplettlösung an, um eine Vielzahl dezentraler Anlagen (Wind, Solar, Speichersysteme, flexible Verbraucher etc.) digital zu vernetzen und von einer Leitwarte aus zu überwachen, fernzusteuern und zu vermarkten.

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