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Ukraine baut Windenergiekapazitäten aus
Ein privater Energiekonzern investiert 450 Millionen Euro in den Ausbau eines Windparks. Die Finanzierung wird durch den dänischen Export- und Investitionsfonds abgesichert.
04.02.2025
Von Waldemar Lichter | Warschau
DTEK, größter privater Energiekonzern in der Ukraine, wird seinen Windpark Tyligulska in der Region Mykolajiw deutlich erweitern. Das Unternehmen kündigte an, rund 450 Millionen Euro in die zweite Ausbauphase der Anlage zu investieren. Nach Abschluss der Erweiterung wird die Anlage eine Kapazität von rund 500 Megawatt haben und jährlich etwa 1,7 Terawattstunden Strom erzeugen können.
Die Ukraine startete zwei Auktionen für erneuerbare Energien mit jeweils einer garantierten Förderperiode von 12 Jahren und einem Höchstgebotspreis von 80 Euro/Megawattstunde. Angebote können eingereicht werden:
- für insgesamt 33 Megawatt Fotovoltaikkapazitäten bis zum 12.3.25;
- für insgesamt 100 Megawatt Windkraftkapazitäten bis zum 3.4.25.
Vestas liefert Windturbinen
Die erste Bauphase des Windparks Tyligulska wurde im Frühjahr 2023 abgeschlossen. Damals gingen 19 Turbinen des dänischen Herstellers Vestas mit einer Leistung von 114 Megawatt ans Netz. Die Investitionen werden auf 200 Millionen Euro beziffert. In der zweiten Ausbauphase des Projektes werden 64 Windturbinen ebenfalls von Vestas (Modell: EnVentus V162-6.0) aufgestellt. Neben der Lieferung der Turbinen übernimmt Vestas auch deren Wartung über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Auslieferung der Anlagen soll noch im 1. Quartal 2025 beginnen.
Absicherung der Kredite durch dänischen EIFO-Fonds
Die Finanzierung der Investitionen wird durch eine Kombination aus Eigenkapital und Bankkrediten ermöglicht. Rund 370 Millionen Euro stammen aus Darlehen, die durch den dänischen Export- und Investitionsfonds (EIFO) garantiert werden. Laut dessen CEO Peder Lundquist habe EIFO in der Ukraine bereits über 15 Projekte mit Beteiligung dänischer Unternehmen finanziert – in wichtigen Sektoren wie Energie, Wasserversorgung und Landwirtschaft.
Die restlichen etwa 80 Millionen Euro will DTEK selbst tragen. Insgesamt sei es laut dem Unternehmen die größte private Investition seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. Das Projekt ist Teil der DTEK-Strategie, in der Ukraine bis 2030 ein Portfolio von 2 Gigawatt erneuerbarer Energien aufzubauen. Neben dem Tyligulska-Windpark plant das Unternehmen auch einen großen Windpark in der Region Poltawa mit einer Kapazität von 650 Megawatt. Außerdem arbeitet DTEK am Aufbau eines landesweiten Energiespeichersystems mit einer Kapazität von 200 Megawatt.