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Vage Pläne für indonesischen Solarstromexport nach Singapur
Auf der Inselgruppe Batam sind mehrere Solarparks geplant, die Strom in den benachbarten Stadtstaat liefern könnten. Doch dafür fehlt ein verbindendes Stromkabel.
24.11.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Der größte der auf Batam geplanten Solarparks soll eine Nennleistung von 2,2 Gigawatt sowie eine große Speicheranlage haben. Treibende Kraft dahinter ist das singapurische Energieunternehmen Sunseap, das eine Absichtserklärung mit den indonesischen Behörden abgeschlossen hat. Baubeginn soll 2022 sein, die Fertigstellung 2024 erfolgen.
Perspektivisch könnte der dort erzeugte Strom in das 20 Kilometer entfernte Singapur exportiert werden, um die dortige Energiebilanz zu verbessern, wie viele Medien begeistert berichten. Was sie dabei nicht benennen: Zwischen beiden Standorten gibt es bislang gar kein Stromkabel. Eine entsprechende Unterseeverbindung in der viel befahrenen Straße von Singapur dürfte mit so hohen Kosten verbunden sein, dass man Finanzierungsquellen außerhalb der Solarprojekte finden müsste.
Aber auch Batam, das eine Freihandelszone ist, könnte Solarstrom gut gebrauchen. Denn die dort angesiedelten Industrieparks der Elektronikbranche beziehen ihren Strom hauptsächlich aus Gaskraftwerken, ein kleinerer Teil wird mit Kohle oder Diesel erzeugt. Erneuerbare Energiequellen gibt es in der Region bisher praktisch nicht.
Die geplanten Projekte passen zur energiepolitischen Stoßrichtung des Landes, denn der staatliche Stromkonzern PLN will laut seinem Zehnjahresplan zur Stromerzeugung (RUPTL 2021-2030) die Kapazitäten von Solarenergie um 4,7 Gigawatt ausbauen. Jedoch klagen Branchenunternehmen über schlechte Investitionsbedingungen.