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Zulieferprodukte: Gebäudetechnik
Effiziente Klimaanlagen sind gefragt, denn Strom ist in Indonesien im Verhältnis zu den Einkommen teuer. Für private Sicherheit ist Wachpersonal oft günstiger als Technik.
23.09.2024
Von Frank Malerius | Jakarta
In Indonesien ist es ganzjährig heiß und feucht. Klimaanlagen sind daher gefragt. Analysten von TechSciResearch zufolge lag ihr Marktvolumen für das Jahr 2021 bei etwa 1,4 Milliarden US-Dollar (US$). Energieeffizienz ist bei ihnen ein wichtiges Verkaufsargument, denn im Vergleich zum durchschnittlichen Einkommen sind die Strompreise verhältnismäßig hoch. Wo es sich lohnt, werden alte Anlagen durch neue ersetzt. Strom ist in Indonesien im Verhältnis zu den Einkommen deutlich teurer als in Deutschland. Der Strompreis ist kein Marktpreis, der sich nach den Erzeugungskosten richtet. Elektrizität wird mit Milliardensummen subventioniert, um sie für den Durchschnittsverdiener erschwinglich zu halten. Daher hat auch der Staat ein Interesse an energieeffizienter Kühlung.
Selbst städtische Mittelschichtsfamilien schlafen vielfach ohne Klimatisierung, weil das die Haushaltskasse zu sehr belastet. Eine neue Immobilie wird oft nach den potenziellen Kosten für deren Kühlung ausgesucht. In neueren Häusern muss Strom mittlerweile über ein virtuelles Guthabenkonto bezahlt werden, das per Handy-Überweisung aufgeladen wird. Wer das vergisst oder gerade kein Geld hat, sitzt schnell in einer überhitzten Wohnung.
Infrastrukturausbau treibt den Bedarf an Sicherheitstechnik
Der Markt für Sicherheitstechnik bekommt durch den Ausbau der Infrastruktur gewaltigen Aufwind. Denn die neu entstehenden Bahntrassen, Bahnhöfe, Containerterminals und Flughäfen müssen abgesichert werden. Von Seiten des Hochbaus ist die Nachfrage noch relativ schwach. Moderne Zugangssysteme kommen zwar in Bürogebäuden und Apartmentanlagen zunehmend zum Einsatz, doch nach wie vor setzen viele Vermieter auf Wachpersonal, das angesichts niedriger Löhne die preiswertere Lösung ist. Zudem gibt es in Indonesien vergleichsweise wenig Kriminalität.
Der Archipel muss einen Großteil seiner benötigten Sicherheitstechnik importieren. Die Einfuhren dürften sich nach Einschätzung von Branchenkennern - die Zolldaten lassen keine klare Zuordnung zu - auf 500 Millionen bis 600 Millionen US$ belaufen. Zum Großteil handelt es sich dabei um Alarmanlagen, Feuermelder sowie elektronische Zugangs- und Videoüberwachungssysteme. Zudem fragen Hotels und Shoppingmalls Metalldetektoren für die Eingangskontrolle nach. China ist mit weitem Abstand größter Zulieferer.
Stand: August 2024