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Indonesien will unabhängiger vom US-Dollar werden
Indonesien möchte den Gebrauch der heimischen Rupiah sowie anderer regionaler Währungen bei internationalen Handelsgeschäften fördern.
25.09.2023
Von Frank Malerius | Jakarta
Die indonesische Regierung hat eine Task Force für eine stärkere Unabhängigkeit vom US-Dollar gegründet. Sie verbindet die staatlichen Finanzinstitutionen des Landes. Dazu zählen die Zentralbank (Bank Indonesia), die Aufsichtsbehörde für Finanzdienstleistungen (OJK), die Einlagensicherung (IDIC) sowie relevante Ministerien. Der Schritt ist Teil einer ASEAN-Initiative zur De-Dollarisierung des Handels.
Im Mai 2023 hatten die ASEAN-Staaten auf einem Treffen im indonesischen Labuan Bajo vereinbart, Handelsgeschäfte vermehrt in eigenen Währungen abzuschließen sowie die dafür notwendige digitale Infrastruktur im Zahlungsverkehr zu verbessern. Ähnliche Abkommen hatte es zuvor zwischen der ASEAN sowie China, Japan und Südkorea gegeben. Im August 2023 hatte die Bank Indonesia eine Vereinbarung mit den Zentralbanken Malaysias und Thailands zum stärkeren Gebrauch der eigenen Währungen geschlossen. Eine ASEAN-Währung ist aber aufgrund mangelnder politischer Integration und großer Wohlstandunterschiede der Mitgliedsländer nicht in Sicht.
Seit der Jahrtausendwende ist der Anteil des indonesischen Warenhandels mit den USA und Europa kontinuierlich gesunken. Der Anteil mit Japan hat sich halbiert. Dagegen ist der Handelsanteil Chinas von 6 auf 25 Prozent angestiegen. Auch der Warenaustausch mit den anderen ASEAN-Ländern ist in diesem Zeitraum stark angewachsen. Gegen diese langjährige Entwicklung stehen allerdings die Importzahlen Indonesiens im 1. Halbjahr 2023.